2 Deeskalation in Nordirland?

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Mach dieser kryptischen Andeutung des MAD-Chefs hatten Tom, Phil, Hamit und Klaus privaten Gesprächsbedarf. Sie gingen in Klaus' Büro.

„Das passt mir gar nicht, dass wir für den BND arbeiten sollen," eröffnete Tom die Diskussion. Phil widersprach ihm:

„Kommt drauf an, was sie genau wollen. Überleg mal. In Zypern entscheidet sich, ob es Krieg zwischen Griechenland und der Türkei gibt. Das wäre schlecht für Griechenland, für die NATO, und auch für England, weil sie da noch militärisch vertreten sind. Deswegen sind wohl auch Richard und der MI6 mit im Team. Wir haben den Engländern wie den Deutschen immer wieder gesagt, sie sollen sich mehr um das Thema Zapern kümmern. Jetzt tun sie das, und dann sollten wir ihnen auch helfen."

Klaus sah die Sache aus der Geheimdienstperspektive:

„Hier weiß doch keiner so genau, was in Zypern vorgeht. Die Deutschen haben da offenbar keine Agenten, sonst hätten wir während der Entführung nicht mit normalen Botschaftsleuten gearbeitet. Und die Engländer mögen sie da in Zypern so gerne, dass die nur das erfahren, was sie erfahren sollen. Ist noch nicht so lange her, dass die, die in Nikosia jetzt in der Regierung sitzen, gegen die Kolonialmacht gekämpft haben, also gegen England. Wenn da Leute von uns hingehen, würden wir sicher bessere Informationen bekommen als die."

„Wir haben eine kleine Gruppe in Zypern," sagte Phil. „Ich habe darüber vor einem Jahr mit einem Mann von der Führung in Thessaloniki gesprochen. Der sagte, sie haben Leute im Umfeld von Erzbischof Makarios, dem Präsidenten, aber der Kontakt ist schwierig. Ich schätze, die könnten uns mit Leuten zusammenbringen, von denen wir verlässliche Informationen bekommen, was Fred jetzt noch nicht unbedingt wissen muss. Ich bleibe dabei: wir sollten das annehmen."

„Dann sollten wir aber unbedingt darauf bestehen, dass wir nur mit Fred zu tun haben," schränkte Tom ein. "Der kann dann ja dem BND berichten. Wir arbeiten schon in Ägypten praktisch mit zwei verfeindeten Geheimdienstfraktionen. Wenn wir das hier auch tun, gibt das nur Stress. Und bevor wir irgendetwas dazu sagen, müssen wir mit Basilis sprechen."

Tom wählte die Nummer des Athener Chefs des sozialistischen Widerstands, der ihm nach seinem Bericht einen Rückruf versprach, weil er sich zunächst sich mit der Führung in Thessaloniki abstimmen musste. Phil und Hamit blieben bei Tom, während Klaus zu Fred ging.

„Die anderen sprechen mit Athen," sagte Klaus. "Ich muss noch mal auf Sommerston zurückkommen. Es gibt ein kleines Problem. Jemand hat sich verplappert und den Libyern verraten, dass wir überlegen, Sommerston Agenten mitzugeben, wegen Firmenspionage, Sabotage und so. Der libysche Geheimdienstchef war ziemlich sauer. Ich habe ihm gesagt...," er unterbrach sich kurz und startete neu. „Stimmt nicht, Tom war das. Also, wir haben gesagt, das wäre alles nur ein Gedankenspiel, und wenn wir das wirklich tun wollten, würdest Du Dich selbstverständlich mit ihm in Verbindung setzen."

Der MAD-General konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken:

„Du meinst, mein geschätzter libyscher Kollege war ein wenig irritiert, ja? Hmm, wie könnte man das geradebiegen?"

„Zum Beispiel, indem man ihm den Vorschlag macht, dass seine Agenten, Farouk und Rahim etwa, mit unseren so etwas wie eine gemeinsame Taskforce bilden," schlug Klaus vor.

„Taskforce hört sich gut an. Das wird er mögen. Aber sag, Klaus," das Schmunzeln des Generals wurde breiter, „sollte man so etwas nicht im persönlichen Gespräch klären? Ich finde immer, das schafft viel mehr Vertrauen als so ein Telefonat."

„Das hast Du von Tom gelernt," versetzte Klaus trocken. "Der findet auch immer wieder einen Vorwand, zu verreisen."

„Warum sollte man sich nicht auch mal von jungen Leuten was abgucken? Wie dem auch sei, mein BND-Kollege hat mir bezüglich Libyen freie Hand gegeben. Ich schreibe ihm einen Bericht, das

Die richtigen Leute Band 10: Land der Oliven und ZitronenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt