Kapitel 12 Logan

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Logan saß im Unterricht und versuchte, sich auf die Worte des Lehrers zu konzentrieren. Aber seine Gedanken schweiften immer wieder ab, besonders zu Oscar und der unaufgelösten Spannung zwischen ihnen. Seit dem Ball hatte Logan versucht, Oscar aus dem Weg zu gehen, aber Oscar suchte immer wieder das Gespräch. Logan wusste, dass er sich nicht ewig vor Oscar verstecken konnte, doch er fühlte sich noch nicht bereit, sich den unausgesprochenen Gefühlen und Fragen zu stellen.

Plötzlich ertönte die Durchsage über die Lautsprecher: "Logan Sargent, bitte ins Direktorat."

Die Klasse wurde still, und alle Augen richteten sich auf Logan. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug, und er stand auf, während ihm die Blicke seiner Mitschüler folgten. Mit einem tiefen Atemzug verließ er den Raum und ging in Richtung des Direktorats.

Als er den Flur entlangging, versuchte er, sich zu beruhigen. Was wollte der Direktor von ihm? Hatte es mit dem Vorfall auf dem Ball zu tun? Oder ging es um seine Leistungen, die in letzter Zeit wegen des Drucks und der Spannungen nachgelassen hatten?

Im Direktorat angekommen, klopfte er an die Tür und trat ein, nachdem er hereingebeten worden war. Der Direktor, Mr. Thompson, saß hinter seinem Schreibtisch und sah ihn ernst an. Neben ihm stand sein Klassenlehrer, Mr. Harris.

"Setz dich, Logan," sagte Mr. Thompson und deutete auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch.

Logan setzte sich, seine Hände nervös in seinem Schoß verschränkt. "Habe ich etwas falsch gemacht?" fragte er vorsichtig.

Mr. Thompson lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. "Logan, es geht um deine Leistungen und dein Verhalten in den letzten Wochen. Wir haben bemerkt, dass du Schwierigkeiten hast, dich zu konzentrieren und deine Noten haben sich verschlechtert. Auch der Vorfall auf dem Ball hat uns Sorgen bereitet."

Logan senkte den Blick und nickte langsam. "Es tut mir leid, ich weiß, dass ich mich nicht richtig verhalten habe."

Mr. Harris trat einen Schritt näher. "Logan, wir sind hier, um dir zu helfen. Aber du musst ehrlich zu uns sein. Gibt es etwas, das dich belastet? Etwas, das wir wissen sollten?"

Logan zögerte, dann hob er den Kopf und sah den Direktor und seinen Lehrer an. "Es ist alles ein bisschen viel im Moment. Der Druck von meinen Eltern, meine eigenen Erwartungen, und dann... gibt es da noch etwas Persönliches, das mich beschäftigt."

Mr. Thompson nickte verständnisvoll. "Logan, wir verstehen, dass das Leben an der Akademie nicht einfach ist. Aber du musst lernen, damit umzugehen und uns um Hilfe zu bitten, wenn du sie brauchst. Was genau beschäftigt dich persönlich?"

Logan atmete tief durch, kämpfte mit den Worten. "Es geht um meine Freundschaft mit Oscar. Da sind Dinge passiert, die ich noch nicht ganz verstehe, und es belastet mich sehr."

Mr. Harris nickte. "Es ist wichtig, dass du diese Dinge klärst, Logan. Vielleicht wäre es gut, wenn du mit jemandem darüber sprichst – sei es ein Freund, ein Vertrauenslehrer oder ein Berater."

Logan nickte erneut, fühlte sich etwas erleichtert. "Ja, ich denke, das wäre eine gute Idee. Danke."

Mr. Thompson stand auf und reichte Logan die Hand. "Wir wollen nur das Beste für dich, Logan. Nutze die Unterstützung, die wir dir bieten können. Und versuche, die Dinge mit Oscar zu klären. Es wird dir helfen, dich wieder zu konzentrieren und voranzukommen."

Logan schüttelte die Hand des Direktors und verließ das Büro mit einem Gefühl der Erleichterung und Entschlossenheit. Es war an der Zeit, sich seinen Gefühlen zu stellen und mit Oscar zu sprechen – egal, wie schwer es auch sein mochte. 

Logan trat aus dem Direktorat und lief den Schulflur entlang, seine Gedanken noch immer bei dem Gespräch, das gerade stattgefunden hatte. Die Schüler, die er passierte, starrten ihn an, einige flüsterten miteinander, als sie seine nervöse Haltung bemerkten. Plötzlich spürte er eine Präsenz hinter sich und drehte sich um. Sein Vater stand da, sein Gesicht vor Wut verzerrt.

In den Flammen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt