Kapitel 16 Logan

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Oscar's Mutter beobachtete Logan im Garten, wie er mit einem Lernbuch in der Hand saß und in den Seiten blätterte. Sie entschloss sich, zu ihm zu gehen und mehr über seine Situation herauszufinden. Mit ruhigen Schritten näherte sie sich ihm und setzte sich auf die Bank neben ihn.

"Hallo, Logan," begann sie sanft, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Logan hob den Blick und lächelte schwach. "Hallo, Mrs. Piastri."

Nicole lächelte zurück und legte eine Hand auf seine Schulter. "Logan, ich wollte mit dir reden. Ich habe gesehen, dass du in letzter Zeit viel durchgemacht hast. Was ist zwischen dir und deiner Familie passiert? Und warum bist du in den Alkohol verfallen?"

Logan senkte den Blick, seine Finger spielten nervös mit dem Rand des Buches. "Es ist eine lange Geschichte," sagte er leise.

Nicole nickte verständnisvoll. "Ich habe Zeit, Logan. Es ist wichtig, dass du darüber sprichst."

Logan atmete tief ein und begann zu erzählen. "Mein Vater hat mich unter enormen Druck gesetzt. Er wollte immer, dass ich perfekt bin, dass ich nur Bestnoten habe und später ein erfolgreicher Formel-1-Fahrer werde. Aber es war nie genug, egal wie sehr ich mich anstrengte. Als ich dann beim Ball getrunken und mich daneben benommen habe, war das für ihn der letzte Tropfen. Er hat mich rausgeschmissen und gesagt, dass ich nichts mehr für ihn bin. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte. Der Alkohol schien das einzige, was die Schmerzen betäuben konnte."

Nicole lauschte aufmerksam, ihre Augen voller Mitgefühl. "Das klingt furchtbar, Logan. Es tut mir so leid, dass du das durchmachen musstest. Aber du musst wissen, dass du hier sicher bist. Wir werden dich unterstützen, egal was passiert."

Logan blickte auf, seine Augen glänzten vor Tränen. "Danke, Mrs. Piastri. Das bedeutet mir sehr viel. Ich... ich weiß nicht, was ich ohne Oscar und euch machen würde."

Nicole zog ihn in eine Umarmung. "Du bist jetzt ein Teil unserer Familie, Logan. Wir lassen dich nicht im Stich. Und was den Alkohol betrifft, wir werden dir helfen, da rauszukommen. Du bist stark genug, das zu schaffen."

Logan umarmte sie fest und spürte, wie ein kleines Stück der Last von seinen Schultern fiel. "Danke. Ich werde mein Bestes geben."

Nicole lächelte, als sie ihn wieder losließ. "Das weiß ich. Und vergiss nicht, du bist nicht allein. Wir sind alle hier, um dir zu helfen."

Logan nickte dankbar und fühlte sich zum ersten Mal seit langem ein wenig hoffnungsvoller. Vielleicht, nur vielleicht, könnte er es schaffen, sich wieder aufzurappeln und sein Leben in den Griff zu bekommen.

Es war ein warmer Nachmittag im Garten der Piastri-Villa. Logan saß unter einem alten Baum und ließ die Sonnenstrahlen durch das dichte Blätterdach auf sein Gesicht fallen. Sein Blick war ins Leere gerichtet, während seine Gedanken um das Gespräch kreisten, das er gerade mit Oscars Mutter gehabt hatte.

Nicole Piastri hatte ihm zugehört, als er von seinem Zerwürfnis mit seinem Vater erzählte und wie er in den Alkohol geflüchtet war. Sie hatte ihm Verständnis und Unterstützung angeboten, Dinge, die er in letzter Zeit so sehr vermisst hatte. Logan hatte sich lange nicht mehr so geborgen gefühlt wie in diesem Moment unter dem Baum, obwohl die Unsicherheit über seine Zukunft schwer auf ihm lastete.

Während er so dasaß, dachte er auch über Oscar nach. Oscar, der ihn mit nach Australien genommen hatte, obwohl er ihn kaum kannte. Oscar, der ihn nicht allein unter einer Brücke schlafen lassen wollte. Logan fragte sich, ob Oscar jemals etwas für ihn empfunden hatte. Es waren Momente gewesen, in denen er gedacht hatte, dass da mehr zwischen ihnen sein könnte, aber Oscars Zurückhaltung hatte ihn immer wieder verunsichert.

In den Flammen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt