Kapitel 14 Logan

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Logan brauchte eine Weile, um sich bei Oscar und in dessen Zuhause einzugewöhnen. Oscars Familie war freundlich und einladend, aber Logan fühlte sich trotzdem oft fehl am Platz. Oscar bemerkte das und beschloss, Logan eines Tages die Stadt zu zeigen.

"Ich denke, es wird dir gefallen," sagte Oscar, als sie sich auf den Weg machten. "Die Natur hier in Australien ist wirklich atemberaubend."

Logan nickte, während sie durch die lebhaften Straßen und schließlich hinaus in die wunderschöne Landschaft fuhren. Die grünen Wälder, die weiten Felder und die atemberaubende Küste faszinierten ihn. Es war alles so anders als das, was er gewohnt war, und er konnte nicht anders, als die friedliche Schönheit der Umgebung in sich aufzunehmen.

"Es ist unglaublich hier," sagte Logan, als sie an einem Aussichtspunkt anhielten, von dem aus man das Meer überblicken konnte. "Ich liebe die Natur in Australien. Es ist so friedlich, so anders als alles, was ich kenne."

Oscar lächelte und lehnte sich gegen die Balustrade, während sie die Aussicht genossen. "Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Es gibt hier so viel zu sehen und zu erleben."

Gerade als Logan in den Anblick des endlosen Ozeans versunken war, begann sein Handy zu klingeln. Er zog es aus der Tasche und erstarrte, als er den Namen auf dem Display sah: sein Vater. Sein Herz setzte einen Schlag aus, und eine Welle der Angst durchlief ihn. Sein Vater hatte ihn rausgeschmissen und wusste nicht, wo Logan die Sommerferien verbrachte.

Logan zögerte, bevor er das Gespräch annahm. "Hallo?" sagte er leise, seine Stimme zitterte leicht.

"Logan," ertönte die scharfe Stimme seines Vaters am anderen Ende der Leitung. "Wo bist du? Warum antwortest du nicht auf meine Nachrichten?"

Logan schluckte schwer. "Ich bin bei einem Freund, Dad. In Australien."

Sein Vater schnaubte verächtlich. "Australien? Was zum Teufel machst du dort? Und warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?"

Logan spürte, wie Oscar ihm einen beruhigenden Blick zuwarf, und er atmete tief durch. "Du hast mich rausgeschmissen, Dad. Du hast gesagt, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Also bin ich zu einem Freund gegangen."

Am anderen Ende herrschte eine kurze Stille, bevor sein Vater wieder sprach, diesmal etwas leiser, aber immer noch scharf. "Du musst zurückkommen, Logan. Das Studium ist wichtig. Wir müssen reden."

Logan schüttelte den Kopf, obwohl sein Vater ihn nicht sehen konnte. "Ich kann nicht, Dad. Ich brauche diese Zeit weg von allem. Und ich habe hier Freunde, die mir helfen."

Sein Vater knurrte frustriert. "Logan, du kannst nicht einfach weglaufen. Du musst Verantwortung übernehmen."

Logan fühlte, wie sich eine Wut in ihm aufbaute. "Ich habe versucht, es dir recht zu machen, Dad. Aber ich kann nicht alles alleine schaffen. Ich brauche Unterstützung, keine ständige Kritik."

Oscar legte eine Hand auf Logans Schulter, und Logan spürte eine Welle der Erleichterung. "Ich werde zurückkommen, wenn ich bereit bin. Aber jetzt brauche ich diese Zeit, um mich zu erholen und herauszufinden, was ich wirklich will."

Es herrschte erneut Stille am anderen Ende der Leitung, bevor sein Vater schließlich sagte: "Gut. Aber denk daran, dass das Studium nicht wartet. Und Logan... pass auf dich auf."

Logan atmete tief durch und legte auf. Er steckte das Handy zurück in die Tasche und wandte sich an Oscar. "Danke, dass du für mich da bist. Das Gespräch war nicht leicht."

Oscar lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. "Dafür sind Freunde da, Logan. Lass uns den Tag genießen und diese wunderschönen Orte erkunden."

Logan nickte, während sie sich wieder auf den Weg machten. Obwohl das Gespräch mit seinem Vater schwer gewesen war, fühlte er sich durch Oscars Unterstützung gestärkt. Die Natur in Australien und die Freundschaft mit Oscar gaben ihm neue Hoffnung und das Gefühl, dass er nicht allein war.

In den Flammen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt