Kapitel 38 Logan

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Logan wachte auf und bemerkte sofort, dass Oscar nicht mehr neben ihm lag. Verwirrt rieb er sich die Augen und sah sich im Zimmer um. Sein Blick fiel auf den Zettel, der auf dem Kopfkissen lag. Mit einem mulmigen Gefühl griff er danach und begann zu lesen.

Je weiter er las, desto mehr entglitten ihm die Gesichtszüge. Sein Herz schien stehen zu bleiben, und seine Hände zitterten. Ungläubig starrte er auf die Worte, die Oscar geschrieben hatte. Als er den Zettel zu Ende gelesen hatte, sank er zurück ins Bett, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.

"Das kann nicht wahr sein," murmelte er leise zu sich selbst, seine Augen füllten sich mit Tränen. Er las den Zettel noch einmal, in der Hoffnung, dass er sich geirrt hatte, dass es einen Fehler gab. Doch die Worte blieben dieselben, und die Realität traf ihn mit voller Wucht.

Logan blieb eine Weile regungslos sitzen, bevor er schließlich tief durchatmete und sich zwang, aufzustehen. Er musste wissen, was wirklich passiert war, musste mit jemandem reden. Seine erste Anlaufstelle war Arthur, sein bester Freund.

Er klopfte an Arthurs Tür, und als dieser öffnete, sah er sofort, dass etwas nicht stimmte. "Logan? Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen."

Logan reichte ihm den Zettel, unfähig, die Worte laut auszusprechen. Arthur las schnell, und seine Augen weiteten sich vor Schock. "Oh mein Gott, Logan. Das tut mir so leid. Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist."

Logan schüttelte den Kopf. "Ich verstehe das nicht, Arthur. Warum hat er mir das nicht persönlich gesagt? Warum musste er gehen?"

Arthur seufzte tief. "Manchmal sind Menschen so überwältigt von ihren Fehlern und der Schuld, dass sie den einfacheren Weg wählen, um nicht damit konfrontiert zu werden. Ich wette, Oscar hat es nicht leicht gehabt, diese Entscheidung zu treffen."

"Ich muss mit ihm reden, Arthur. Ich kann das so nicht stehen lassen. Ich liebe ihn immer noch," sagte Logan entschlossen.

Arthur nickte. "Ich verstehe. Aber gib ihm ein wenig Zeit, Logan. Lass ihn das verarbeiten und sich der Verantwortung stellen, die er jetzt hat. Und wenn du bereit bist, sprich mit ihm. Ihr beide verdient eine ehrliche Aussprache."

Logan atmete tief durch und fühlte einen Funken Hoffnung. "Danke, Arthur. Ich werde ihm Zeit geben, aber ich werde nicht aufgeben. Wir müssen das klären."

Die nächsten Tage und Wochen vergingen langsam. Logan kämpfte mit seinen Gefühlen und versuchte, sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Er wusste, dass es nicht einfach sein würde, aber er war entschlossen, mit Oscar zu reden und herauszufinden, wie es weitergehen konnte.

Eines Tages lief Logan mit Oliver und Arthur durch die Flure der Schule, als er plötzlich stehenblieb. In der Ferne sah er Oscar und Claire, die sich küssten. Für einen Moment schien die Welt um ihn herum stillzustehen, und ein scharfer Schmerz durchzuckte sein Herz.

Oliver bemerkte sofort Logans Reaktion und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Logan, komm, lass uns weitergehen. Das hier ist nicht der richtige Ort, um das zu klären."

Aber Logan schüttelte den Kopf. "Nein, ich muss das wissen. Ich muss mit Oscar reden."

Arthur nickte zustimmend. "Es ist Zeit, dass ihr beide das klärt. Wir sind bei dir."

Mit entschlossenen Schritten ging Logan auf Oscar und Claire zu. Als sie ihn bemerkten, lösten sie sich schnell voneinander, aber es war zu spät. Logan hatte alles gesehen. Oscar sah aus, als hätte er einen Geist gesehen, und Claire wich Logans Blick aus.

"Oscar, wir müssen reden," sagte Logan mit bebender Stimme.

Bevor Oscar etwas sagen konnte, trat Claire vor und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich brauche meine Zweisamkeit mit Oscar. Wir werden bald Eltern, Logan. Na los, zisch ab."

In den Flammen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt