Kapitel 6 Logan

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Logan saß auf seinem Bett und starrte auf sein Handy, das auf dem Nachttisch lag. Er hatte in den letzten Tagen so viele hitzige Gespräche mit seinen Eltern geführt, dass er sich erschöpft und frustriert fühlte. Der Druck, der auf ihm lastete, schien unerträglich zu werden.

Er schnappte sich das Handy und scrollte durch die Nachrichten, die seine Eltern ihm geschickt hatten. Wieder einmal forderten sie mehr Engagement, bessere Noten und eine noch intensivere Vorbereitung. Logan wusste, dass seine Eltern viel Geld und Erwartungen in seine Karriere investiert hatten, aber manchmal fühlte es sich an, als ob sie vergaßen, dass er auch nur ein Mensch war.

Mit einem tiefen Seufzer wählte er die Nummer seines Vaters. Das Klingeln schien endlos, bis schließlich die vertraute Stimme seines Vaters durch die Leitung drang. "Logan, endlich. Wir müssen reden."

"Ja, ich weiß, Dad", antwortete Logan müde. "Ich höre euch schon die ganze Woche zu."

"Du verstehst nicht, wie wichtig das ist", sagte sein Vater scharf. "Du musst dich mehr anstrengen. Du hast die Ressourcen, die Möglichkeiten – das ist deine Chance, groß rauszukommen."

Logan fühlte, wie die Wut in ihm aufstieg. "Ich tue schon alles, was ich kann! Es ist nicht so einfach, wie ihr denkt. Es gibt Tage, da komme ich kaum zum Atmen, so viel ist zu tun."

"Das ist kein Grund, nachzulassen", erwiderte sein Vater. "Wir haben hohe Erwartungen an dich. Du kannst es schaffen, wenn du dich mehr anstrengst."

Logan biss die Zähne zusammen. Er hatte genug von diesen ständigen Vorwürfen und dem Druck. "Vielleicht versteht ihr einfach nicht, wie hart das hier ist. Es ist nicht nur der Druck von euch, sondern auch der von der Schule, den Lehrern und den Teams. Es ist überwältigend!"

"Das Leben ist hart, Logan", sagte sein Vater ungerührt. "Und wenn du Erfolg haben willst, musst du dich daran gewöhnen. Du musst lernen, mit dem Druck umzugehen."

"Vielleicht brauche ich mal eine Pause, um durchzuatmen", sagte Logan leise. "Ich bin nur ein Mensch, kein Roboter."

"Das ist genau die falsche Einstellung", kam die scharfe Antwort. "Du hast keine Zeit für Pausen. Jedes Versäumnis bringt dich weiter weg von deinem Ziel."

Logan konnte die Tränen der Frustration und Erschöpfung kaum zurückhalten. Er fühlte sich, als ob er in einer Falle saß, aus der es kein Entkommen gab. "Ich... ich muss jetzt auflegen, Dad. Ich habe noch viel zu tun."

"Ohne Zweifel", sagte sein Vater kühl. "Erwarte nicht, dass wir nachsichtig sind. Wir tun das nur für dein Bestes."

Logan legte auf und ließ das Handy neben sich auf das Bett fallen. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und atmete tief durch. Es war nicht das erste Mal, dass er sich nach einem Gespräch mit seinen Eltern so fühlte, aber es schien jedes Mal schlimmer zu werden.

In diesem Moment hörte er ein leises Klopfen an der Tür. Es war Arthur, der vorsichtig hereinschaute. "Hey, alles okay bei dir? Du siehst ziemlich fertig aus."

Logan sah auf und zwang sich zu einem schwachen Lächeln. "Es sind nur... meine Eltern. Sie setzen mich unter so viel Druck. Manchmal weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll."

Arthur trat ein und setzte sich neben ihn. "Das tut mir leid, Mann. Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist."

Logan zuckte mit den Schultern. "Ich weiß, dass sie nur das Beste für mich wollen, aber es fühlt sich oft an, als ob ich nicht genug bin, egal wie sehr ich mich anstrenge."

Arthur legte eine Hand auf Logans Schulter. "Du bist mehr als genug, Logan. Du bist einer der talentiertesten Fahrer hier, und jeder weiß das. Du musst dir selbst auch mal eine Pause gönnen."

In den Flammen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt