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Entspannt atme ich aus und ziehe meine Lippen nach, während ich mir sogleich ein Taxi bestelle. Sven schreibt mir gerade, dass er sich ebenfalls eins bestellt hat und gleich los geht. Ich packe meine Tasche und dann begebe ich mich vor die Türe. Es ist noch angenehm warm, während ich mit einer Zigarette in der Hand auf mein Taxi warte. Meine Aufregung wegen Sophia ist schon fast verflogen. Was soll schon schief gehen? An der Bar angekommen, erwartet mich ein aufgeregter Sven, der mich sofort in seine Arme zieht. „Heute trinken wir uns ordentlich einen rein. Bist du bereit?", fragt er grinsend und zieht mich an der Hand in das innere der Bar. Das Blues ist, wie der Name schon sagt blau beleuchtet und ist die schönste Bar hier. Die Housemusik dröhnt aus den Boxen, während wir uns an die Bar kämpfen. Freitags ist die Bar am vollsten. Nachdem wir unsere Getränke bestellt haben, suchen wir uns einen Platz in einer der Ecken. Sobald die zwei Cocktails mit den gratis Shots angekommen, hebt Sven sein Glas: „Auf dein Abenteuer mit Sophia." Dabei zwinkert er mir frech zu, während ich lachend den Kopf schüttle. Ich kippe den Shot hinunter und spüre den brennenden Tequila in meinem Hals. Nach zwei weiteren Cocktails, einigen Tanzeinlagen und vier Shots, gehe ich mit Sven in den Raucherbereich. „Puhh die Zigarette ist wirklich nötig.", lallt Sven leicht und zündet sich seine Kippe an. Ich tue es ihm gleich und nicke genießerisch, während ich meinen ersten Zug inhaliere.

Sobald wir wieder auf unseren Plätzen sitzen, lasse ich meinen Blick durch die Bar schweifen. Natürlich suche ich sie. Sofort zieht sie all meine Aufmerksamkeit auf sich, sobald ich sie entdeckt habe. Mit einem Getränk in der Hand blickt sie mich unbeirrt an und kommt auf uns zu. Ihr rotes, eng anliegendes Kleid passt perfekt zu ihren rot geschminkten Lippen, die sich zu einem sanften Lächeln formen, sobald ich ihr in die Augen schaue. Mein Herz setzt einen Moment aus. Sie sieht aus wie eine Göttin. Wie in Zeitlupe kommt sie immer näher und ich kann nichts anderes tun, als sie nur anzustarren. Sie hat eine so unfassbar starke Wirkung auf mich. Sven bemerkt meinen Blick sofort und verkneift sich ein grinsen. Als Sophia endlich bei uns ankommt, nickt sie Sven freundlich zu und unterhält sich kurz mit ihm. Ich kann nicht anders als auf ihre Lippen zu starren. Wie sie Sven anlächelt und von ihrem Tag erzählt. Endlich kommt sie zu mir und stellt ihr Glas auf unserem Tisch ab. Sie beugt sich zu mir, streicht meine Haare hinters Ohr und erzeugt so eine Gänsehaut auf meinem Körper. Ihre Lippen streifen kurz mein Ohr, während sie mir zuflüstert: „Lass uns im Badezimmer reden, hier ist es zu laut." Ihre Stimme hat hat eine ungewöhnlich weiche Note, die mich nur noch mehr in ihren Bann zieht. Sie lächelt Sven noch einmal zu und wendet sich in Richtung der Klos. Ich nicke hypnotisiert und spüre eine seltsame Hitze in mir aufsteigen. Ich kann immer noch nicht genau sagen, was es ist, das mich so anzieht. Vielleicht ist es ihre selbstbewusste Art. Vielleicht ist aber auch der Kuss, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Auf jeden Fall ist es unmöglich, sich dem zu entziehen.

Langsam gehe ich ihr nach, mein Herz hämmert in meiner Brust. Ich habe nur Augen für sie, während wir uns durch die tanzenden Leute kämpfen, die ich schon gar nicht mehr wahrnehme. Als ich das Badezimmer betrete, finde ich Sophia bereits dort, wie sie mich ihren intensiven blauen Augen ansieht. Ihre Augen verdunkeln sich, sobald meine ihre treffen. Sofort verwandelt sich die Spannung in der Luft zu etwas Greifbarem. Ihre Anwesenheit ist überwältigend. Ihre Augen funkeln und ihr Blick ist durchdringend, fast als könnte sie tief in meine Seele sehen. Jede Faser meines Körpers ist sich ihrer bewusst. Von ihrem Duft bis zu ihrer Art, wie ihre Lippen sich leicht öffnen, als ob sie etwas sagen möchte, es aber nicht wagt. „Larissa.", sagt sie schließlich und mein Name auf ihren Lippen klingt so anders. Ich merke, wie meine Knie sofort weicher werden, weil sie mir näher kommt. Sie fixiert meine Augen und wandert dann zu meinen bebenden Lippen. Sie tritt noch einen Schritt näher, lässt ihre Hände sanft aber bestimmt über meine Hüften gleiten. Sie zieht mich zu sich heran, sodass sich unsere Körper fast berühren. „Lass uns die Spannung entladen. Nur für diesen Moment, ohne darüber nachzudenken.", murmelt sie und streicht mit ihrer Hand über meine glühende Wange. Ich nicke langsam, während mein Atem flacher wird. Endlich trennt sie die letzten Zentimeter zwischen uns und drückt ihre Lippen auf meine. Der Moment fühlt sich an, wie eine Explosion. Als hätten wir all unsere Angst abgelegt. Wie beim ersten Mal verursacht sie Gefühle in mir, die ich so noch nicht erlebt habe. Der vorerst vorsichtig Kuss entwickelt sich gleich zu einem leidenschaftlichen, sobald ich meine Lippen leicht öffne und ihrer Zunge Einlass gewähre.

Die Welt um uns herum scheint sich aufzulösen und alles was zählt, ist die Hitze und Intensität diesen Augenblickes. Ihre Hände wandern über meinen Rücken, ziehen mich näher, während meine Finger durch ihre weichen Haare gleiten. Die Küsse werden noch intensiver und fordernder, während Sophia mich an die kalte Wand drängt. Ihre Lippen wandern von meinen Lippen zu meinem Hals, worauf ich mir ein Stöhnen nicht mehr verkneifen kann. Ich spüre ihr leichtes Grinsen an meinem Hals, sobald sie es hört. Sie verteilt sanfte Küsse und Bisse auf meinem Hals, während meine Beine immer weicher werden. Wie kann sie sowas auslösen? Ich versuche mich zusammenzureißen, doch ein weiteres stöhnen verlässt meine Kehle: „Gott Sophia." Sofort hebt sie ihren Kopf, sieht mir tief in die Augen und murmelt lüstern: „Sag mir, wenn ich aufhören soll." Energisch schüttle ich den Kopf, ihre Augen glänzen vor Verlangen. Sie lächelt verführerisch und zieht mein Top ein wenig höher, um mit ihren warmen Fingern über meinen Bauch zu streichen. Jede Berührung ihrerseits verstärkt meine Sinne und lässt mich meine ganze Sexualität hinterfragen. Ich merke, wie ich mich in ihrer Nähe immer mehr verliere. Wir lassen uns von unserer Anziehung und Gefühlen immer weiterleiten. Wir geben uns der Leidenschaft hin, die wir nicht länger leugnen gar verstecken können. Sofort finden unsere Lippen wieder zueinander. Ihre Zunge gleitet über meine Lippen. Sophia wandert mit ihren warmen Finger an meinem Hosenbund entlang, bevor sie sie wieder zurückzieht. Hier ist nicht der richtige Ort, das ist uns beiden bewusst. Wir lösen uns keuchend voneinander und starren uns außer Atem in die Augen.

„Fuck, das war..", beginnt Sophia keuchend und ich vervollständige ihren Satz: „atemberaubend." Sie lächelt mich liebevoll an, zieht mich nochmal zu sich heran und drückt mir einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen, die mittlerweile bestimmt schon geschwollen sind. „Das sollten wir wiederholen.", flüstere ich heiser, während Sophia fast schon gierig nickt. Sie murmelt: „Mit dir könnte ich hier ewig bleiben, aber ich muss langsam zurück. Sonst macht sich Cassy womöglich sorgen und stürmt hier noch rein. Ich schreibe dir." Ich drücke nickend ihre Hand und dann verlassen wir das Bad gemeinsam. Mit immer noch wackelnden Knien komme ich an unserem Tisch an und lasse mich auf den Stuhl fallen. Sophia nimmt ihr Glas, wirft mir ein vielsagenden Blick zu, verabschiedet sich kurz von Sven und verschwindet in der Menschenmenge. Ich leere mein Glas mit einem Zug und starre Sven an, der mich nur belustigt angrinst. „Du hast da ein wenig Lippenstift Süße.", grinst er und zeigt auf meinen Hals. Sofort reise ich meine Augen auf und streiche darüber, bevor ich die Rest ihres Lippenstiftes wegwische. „Fuck Sven, das war so krass.", murmle ich an Sven Gewand und lehne mich ein Stück zurück. So, jetzt ist es raus. Das war krass. So etwas ähnliches habe ich noch nie gefühlt. Bei keinem Typen, jemals. Er lacht und antwortet: „Du siehst auch so aus. Scheint gut gewesen zu sein." Ich nicke und schüttle immer noch in Schock meinen Kopf. So glücklich wie gerade, habe ich mich lange nicht mehr gefühlt.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt