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Sophia lächelt mich an, als ich auf sie zukomme. Mein leeres Glas gebe ich noch ab, dann folge ich ihr zum Ausgang. Dort sagt sie: „Ich habe bereits ein Taxi gerufen. Es müsste gleich da sein." Nervös nicke ich und starre auf meine Schuhe. Ich spüre Sophia neben mir, die mir näher kommt und mein Kinn anhebt. „Larissa, wieso bist du nur so nervös?" Sofort bekomme ich wieder Gänsehaut. Ich öffne leicht meine Lippen und antworte heiser: „Ich weiß es nicht, du machst das mit mir." Sie streicht mit ihrem Daumen über meine Unterlippe und kommt mir wieder ein Stück näher, sodass ich ihren warmen Atem auf meinem Gesicht spüre. Ich schließe die Lücke zwischen uns und drücke meine Lippen vorsichtig auf ihre. Sofort entfachen sich wieder Gefühle in mir, die ich weiter erkunden möchte. Bevor ich meine Lippen öffnen kann, hupt es neben uns, sodass wir erschrocken voneinander weichen. Das Taxi ist soeben angekommen, in das wir schweigend einsteigen. Während der Fahrt ist die Spannung zwischen uns fast unerträglich. Sophia legt ihre Hand auf meinen Oberschenkel und streicht mit ihrem Daumen langsam meinen Innenschenkel auf und ab. Sofort bekomme ich wieder Gänsehaut und beiße mir auf die Lippe. Ich schließe meine Augen und lehne mich nach hinten. Während der Fahrt herrscht ein angenehmes Schweigen zwischen uns, was ich auf keinen Fall als unangenehm empfinde. Es fühlt sich gut an und entspannt mich sogar.

Scheinbar sind wir bei ihr angekommen, denn das Taxi hält plötzlich. Sophia steigt als erstes aus und hält mir schließlich die Türe auf, was ich mit einem lächeln kommentiere. Ich schaue auf das große Gebäude vor uns. Ich folge Sophia in das Innere des Gebäudes und laufe hinter ihr in den Aufzug. Im 15. Stock bleibt er schließlich stehen. Sophia geht voran und schließt ihre Wohnungstüre auf. Sobald ich ihr in ihre Wohnung folge, umschließt mich ihr vertrauter Geruch. „Herein spaziert.", sagt sie schüchtern und schließt die Türe. Ich nicke und ziehe meine Schuhe aus. Dann schaue ich mich um. Es ist eine Altbauwohnung, die modernisiert wurde. Sobald man reinkommt, steht man direkt im Wohnzimmer, was sehr modern und teuer eingerichtet ist. Rechts geht ein Gang nach hinten, bei dem ich das Schlafzimmer, Badezimmer und ein Büro erwarte. Im Wohnzimmer hat sie noch eine kleine Treppe nach oben, was ich interessiert beäuge. "Da geht's zur Dachterrasse hoch.", kommentiert Sophia meinen fragenden Blick und hängt ihren Mantel an die Garderobe. Ich nicke und sage: "Wow, du hast es wirklich schön hier." Sie grinst und geht in die Küche, um dort den Kühlschrank zu öffnen. Dann holt sie eine Flasche Wein heraus und schaut mich mit einem fragenden Blick an. Nickend komme ich ihr näher und lehne mich an die Kücheninsel, die wirklich riesig ist. Sie schenkt zwei Gläser ein, reicht mir eines und stellt sich vor mich, um mit mir anzustoßen. "Und, immer noch nervös?", fragt sie und zieht fragend ihre rechte Augenbraue in die Höhe. Ich schlucke meinen Wein hinunter, der wirklich köstlich schmeckt und schüttle schweigend den Kopf. Sie nickt nochmals und schaut mich analysierend an. Checkt sie jetzt, ob ich wirklich nicht nervös bin? 

"Du bist wunderschön Larissa.", flüstert Sophia schon fast und holt mich so aus meinen Gedankengängen heraus. Ich merke sofort, wie sich meine Wangen rot färben, während ich grinse. "Danke Frau de Vries, du bist ebenfalls schön." Sie schüttelt lachend den Kopf und trinkt erneut von ihrem Glas Wein. Etwas unbehaglich stehen wir voreinander und wissen nicht, wer den nächsten Schritt machen sollte. Um abzulenken, schlage ich vor: "Zeig mir mal deine Dachterrasse." Kurz runzelt sie ihre Stirn, doch sogleich nickt sie angeregt und hält mir ihre Hand entgegen, die ich gleich umschließe. Sie zieht mich hinter sich her und bleibt bei der schmalen Treppe stehen. Dort knipst sie zwei Schalter um und geht die Treppe nach oben. Ich folge ihr und warte, bis sie die Luke geöffnet hat. Sie geht durch sie hindurch und hält mir kurz danach ihre Hand hin. Oben angekommen, erwarten mich wunderschöne Lichterketten, eine Sitzecke mit Grill und ein Jacuzzi. Ich staune über diesen Luxus, der sich hier hoch über den Dächern von Stuttgart erstreckt. "Bist du reich oder was?", frage ich lachend und zeige mit meinen Händen über die vielen Möbel und Kleinigkeiten, die ich mir im Leben niemals leisten könnte. Sophia lächelt schüchtern und murmelt: "Nein bin ich nicht." Ich schüttle kaum merklich den Kopf und laufe einige Schritte über die Dachterrasse. Beim Whirlpool bleibe ich erneut stehen und starre sie an. "Ein Jacuzzi? Wie krass.", murmle ich vor mich hin und streiche über die Abdeckung. Plötzlich spüre ich ihre Wärme hinter mir. "Wir können dort gerne gemeinsam rein.", flüstert sie mir ins Ohr und hinterlässt eine Gänsehaut auf meiner Haut. Sie verteilt auf meinem Hals leichte Küsse, während ich mich an sie schmiege und nicke. Jede kleine Aufregung ist spätestens jetzt verschwunden. Ich weiß, dass sie die richtige ist. 



SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt