31

147 10 0
                                    

L: Svennn...ich habe dich nicht mehr gefunden. Wollte Bescheid geben, dass ich gegangen bin!!

S: Wieee du bist gegangen? Frechheit. Sag bloß mit der braunhaarigen, die die ganze Zeit bei dir war ;) Sie ist wirklich eine Hübsche!

L: Äh nein. Ich bin mit Sophia gegangen. Sei mir nicht böse..

S: Boah Lary nicht dein Ernst. Du bist so naiv, dass du direkt wieder mit ihr nach Hause gehst!! Wieso fällst du ihr so vor die Knie? Die hat dich komplett ignoriert, nachdem sie dein erstes Mal mit einer Frau war und jetzt spazierst du wieder in ihre Arme? Wiesoooo?

L: Ach Sven, sei nicht so :( Sie ist süßßßß, ich kann da nichts anderes machen. Wir haben uns nochmal ausgesprochen, aber diesmal ist es wirklich die letzte Chance. Versprochen!

S: Bis sie dich wieder fallen lässt. Aber gut, das musst du selber lernen. Dann wünsch ich viel Spaß du Nervige. Und lass dich nicht so verarschen, hörst du?

L: Versprochen, ich passe auf. Pass du auch auf dich auf und viel Spaß noch. Bussi :*

"Wieso kicherst du so?", fragt Sophia und linst vorsichtig in mein Handy. Ich wende es von ihr ab und antworte: "Naja, ich habe mit Sven geschrieben, aber das solltest du lieber nicht lesen." Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen und murmelt: "Wieso denn nicht?" Ich knete meine Finger und erkläre: "Ähm, er weiß, dass du mich ignoriert hast und deshalb ist er nicht begeistert, dass ich mit zu dir gehe, aber egal." Sie schüttelt verwundert den Kopf und murmelt noch etwas, was ich aber nicht verstehen kann. Bei ihr angekommen, steigen wir aus dem Taxi und fahren mit dem Aufzug wieder nach ganz oben. "Ich liebe deine Wohnung.", grinse ich, als ich meine Jacke und Schuhe in die Garderobe räume. Sophia umarmt mich von hinten, küsst meinen Nacken und murmelt: "Fühl dich wie zuhause." Ich grinse und drehe mich zu ihr um. Sie nutzt die Chance und drängt mich gleich an die Wand im Flur. "Was hältst du davon, wenn wir in den Whirlpool gehen?", flüstert Sophia verführerisch und hält mein Gesicht in ihren Händen. Angeregt nicke ich, doch sage traurig: "Aber ich habe doch keinen Bikini dabei." Sophia lacht rau und sagt dann: "Also mir gefällst du nackt sowieso besser." Sofort steigt mir die Hitze ins Gesicht und danach in meinen Unterleib. Ich beiße mir auf die Lippe und flüstere: "Okay, aber nur wenn du ebenfalls nackt bist." Sie nickt lächelnd und sagt: "Ich mach uns was zu trinken und du gehst schonmal hoch und haust den Pool an, in Ordnung?" Ich nicke angeregt, küsse Sophia noch einmal und gehe dann auf die Dachterrasse.

Dort angekommen, atme ich die angenehme Nachtluft ein und begebe mich zum Pool. Ich nehme die Abdeckung herunter und drücke einfach mal ein paar Knöpfe. Als es schließlich anfängt zu blubbern, grinse ich stolz. Dann mache ich noch ein angenehmes Licht an und beginne mich auszuziehen. Gerade, als ich mich in den Pool gesetzt habe, höre ich Sophias Stimme von hinten: "Bist du schon ohne mich rein?" Ich nicke lachend und klopfe auf die Lehne, um ihr zu signalisieren, dass sie ebenfalls reinkommen soll. Ihre Augen leuchten, als sie die Getränke abstellt und aus ihrem Kleid steigt. Ich halte den Atem an und beobachte diese wunderschöne Frau. Jeder Centimeter ihres Körpers ist pure Perfektion. Ich halte auch immer noch den Atem an, als sie sich neben mich setzt und mich in ihren Arm zieht. "Du solltest wieder atmen Süße.", lacht sie und streicht mir eine Strähne hinters Ohr. Ich atme aus und sage lachend: "Manchmal ist es in deiner Anwesenheit sehr schwer ordentlich zu atmen." Sie schüttelt belustigt den Kopf und küsst meine Nasenspitze. "Ich weiß, dass ich hier am liebsten miteinander schlafen würde. Ich würde dich unfassbar gerne stöhnen hören, aber ich will mehr von dir erfahren. Erzähl mir irgendetwas.", flüstert Sophia und schaut mich neugierig an. Ich überlege einen Moment und frage vorsichtig: "Okay, soll das ein ernstes oder lustiges Gespräch werden?" Sie zuckt mit den Schultern und murmelt: "Du darfst alles erzählen. Alles, wofür du dich bereit fühlst Larissa. Ich höre zu." Ich nicke, trinke von meiner Cola und atme nochmal durch. "Ich würde dir gerne von dem Tod meiner Mutter erzählen.", flüstere ich erstickt und sehe, wie sich Sophias Gesichtszüge schmerzhaft zusammenziehen, während sie nickt.

Also beginne ich ihr die Kurzfassung zu erzählen: "Meine Mutter hatte schwere Depressionen. Schon immer glaube ich. Als ich klein war, habe ich das irgendwie nie verstanden. Sie hat viel geschlafen, war sehr lustlos und oft schlecht drauf. Dann gab es aber auch immer mal wieder richtig schöne Wochen, die ich als Kind so sehr geliebt habe. Wir haben Ausflüge gemacht, stundenlang gespielt oder zusammen gekocht. Sie war wirklich die Beste, aber eben nicht die Beste im Mutter sein. Ich war oft auf mich alleine gestellt, weil mein Vater für zwei Arbeiten musste. Mama hat irgendwann aufgehört. Er war immer auf Geschäftsreisen. Irgendwann bin ich nach der Schule nach Hause gekommen und ich wollte ihr unbedingt von meiner guten Note in Mathe erzählen. Ich war so stolz. Stattdessen lag sie auf der Couch und hat geschlafen. Ich wollte sie wecken und ihr meine Note zeigen, aber sie hat sich nicht wecken lassen. Sie-" Ich breche ab. Ich schluchze und spüre, wie Sophia mir mit ihrem Daumen stille Tränen wegwischt. "Du musst nicht weitererzählen Larissa. Alles gut.", flüstert sie, aber ich will es ihr erzählen. Also schüttle ich den Kopf und führe fort: "Sie ist nicht mehr aufgewacht. Ich bin dann zu meiner Nachbarin, die oft mit mir gespielt hat und meinte, dass Mama nicht mehr aufwacht. Sofort hat sie den Rettungsdienst alarmiert, der auch schnell feststellte, dass sie sich das Leben genommen hat. Ab da an ging es Bergab für mich. Ich meine ich war 14, ich habe es nicht verstanden. Papa war immer mehr auf Geschäftsreisen und ich wurde zu meiner Tante geschickt, die noch weniger Bock auf mich hatte. Zwei Jahre später hat mir mein Vater einen Abschiedsbrief in die Hand gedrückt. Von ihr. Zwei Jahre lang hat er mich glauben lassen, meine Mutter ist einfach gegangen. Dann bin ich abgestürzt. Ich habe viel getrunken und auch konsumiert. Sven hat mich einmal erwischt, als ich wirklich komplett drauf war und seitdem bin ich clean. Es war so peinlich, dass er mich so gesehen hat, dass ich mir geschworen habe, nie wieder so etwas zu nehmen. Meine einzige Schwäche ist nur noch der Alkohol. Wenn ich ihren Brief lese, dann falle ich meistens in ein Loch und trinke jeden Tag, bis das Gefühl der Leere wieder weg ist."

"Gott Larissa, es tut mir so unfassbar leid. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.", flüstert Sophia, den Tränen nahe. Ich lächle sie an und murmle: "Alles gut, es war schwer und es ist auch immer noch schwer, wenn ich den Brief lese, aber es ist nun mal passiert. Deshalb war ich damals im Aufzug auch so komisch und habe nicht auf dich reagiert, erinnerst du dich? Damals habe ich auch ihren Brief gelesen." Sophia scheint einen Moment zu überlegen und sagt dann: "Natürlich erinnere ich mich. Da habe ich mir wirklich Sorgen gemacht." Ich küsse sie kurz und sage: "Danke fürs zuhören. Das hat wirklich gut getan." Sie küsst meine Stirn und murmelt: "Ich höre dir immer zu. Dafür musst du dich nicht bedanken." Ich lächle sie liebevoll an und kann in diesem Moment nicht beschreiben, wie glücklich es mich macht, dass sie mit mir hier ist. Keinen anderen Menschen kann ich mir an meiner Seite vorstellen. "Okay, was magst du erzählen?", frage ich sie aufmunternd und trinke von meinem Getränk. Sophia scheint einen kurzen Moment zu überlegen und murmelt: "Ich hätte da was, was ich dir unbedingt erzählen will und muss."

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt