Kein Traum

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Als Stella ihre Augen langsam öffnet und von hereinscheinenden Sonnenstrahlen geblendet wird ist sie sich noch nicht ganz sicher ob das letzte Nacht nur ein Traum war oder doch Realität. War sie mit Matthew im Bett gelandet? Und hat sie dann allen Ernstes den Schwanz eingezogen? Peinlich berührt zieht sie die Bettdecke über ihren Kopf und verweilt einige Sekunden darunter. Sie war noch im dem selben Bett, wie gestern Abend. Nur diesmal alleine. Matthews warme schwielige Hände auf ihrer Haut und seine eisigen Augen auf ihrem halbnackten Körper. Stella war von Gänsehaut übersät. Nachdem die beiden noch zwei weitere Stunden nebeneinander liegend verbrachten, sich Geschichten aus Schweden erzählten, ihrer Kindheit in den Staaten, war Stella an seiner starken Schulter eingeschlafen. Er hatte sie dann zugedeckt und hat die Tür hinter sich geschlossen. Als nur noch ein kleiner Spalt offen war, wagte er nochmal einen Blick und sieht zu Stella rüber. Er war sich seinen Gefühlen nicht mehr so sicher. Er mochte sie, keine Frage aber kein Sex? Für wie lange? Wie lange würde er auf Sex verzichten können? Er war sich nicht gänzlich sicher. Auch auf dem Heimweg, es war bereits kurz nach 3 Uhr morgens, fuhr er ohne Radio oder Musik. Sein Kopf ratterte und er versuchte sich die ganze Sache auszureden. So besonders war sie nicht. So sehr war er nicht verzaubert von ihr. Ihr Augen waren gar nicht so toll. So ging es eine ganze Weile weiter, bis er sich selber zugestehen musste, dass er sich anlügt. Sie hat ihn in ihren Bann gezogen und es gefiel ihm. 

Stella stand wackelig auf und sie hatte immer noch sein Shirt an. Darunter war sie bis auf ihren schwarzen Slip nackig. Er war tatsächlich oberkörperfrei nach Hause gefahren. Bei diesem Gedanken musste sie unwillkürlich lachen. Sie roch daran und erkannte seinen Duft darauf. Sie ließ es an und streifte dann nur eine schwarze Leggins, die sie im Schrank gefunden hatte, über. Als sie die Treppen runter kommt, war von der Party so gut wie nichts mehr zu sehen. Keine Luftballons, die Beer-Pong Tische waren weg, nur noch hier und dort etwas Konfetti. Es war still und es war niemand zu sehen. Sie beschließt sich einen Kaffee to go zu machen und sich dann einen Uber zu rufen. Die silberne Espresso Siebträger Maschine war riesengroß und hatte alle möglichen Knöpfe und Düsen. Für Stella war sie ein einziges Rätsel. Sie stand vor ihr und kaute auf ihrer Unterlippe und versuchte aus den kurzen Wörtern über den jeweiligen Knöpfen schlau zu werden. Sie stellte eine weiße kleine Espresso Tasse unter die erste Düse und drückte mit zusammengekniffenen Augen auf den kleinen schwarzen Knopf direkt darüber. Es zischte und machte ewig lang komische Geräusche und siehe da! Kaffee! Stella klatsche geräuschlos in die Hände und presst die Lippen zusammen. Aus dem Kühlschrank holt sie sich Coffeecreamer und Mandelmilch. Alles zusammen kommt dann in einen von Lillys hunderten To Go Bechern. Als sie daran nippt und genüsslich aufstöhnt, kehrt langsam wieder Leben in ihren Körper. Sie verbrannte sich etwas den Gaumen aber das machte nichts. Als sie von oben ihre Tasche und ihr Handy holt, fallen ihr sieben Benachrichtigungen auf. Alle von Matthew. 

(1) 02:56 Uhr: Ich bin auf dem Heimweg. Ich dachte ich gebe dir kurz Bescheid. Gute Nacht. 

(2) 03:04 Uhr: Es ist arschkalt so ganz ohne Shirt. Meine Nippel sind ganz steif. 

(3) 03:16 Uhr: Fühlt sich irgendwie verrucht an. So halbnackt durch die Nacht zu fahren.

(4) 03:38 Uhr: Ich bin jetzt zuhause. Melde dich, sobald du ausgeschlafen bist. Ich will dich wiedersehen, bevor ich morgen nach Hause fliege. 

(5) 03:54 Uhr: Ich fand den Abend wirklich toll mit dir. 

(6) 04:17 Uhr: Ich kann nicht aufhören an dich zu denken. Ich komm mir richtig blöd vor. 

(7) 10:19 Uhr: Ich bin auf dem Bolzplatz an der Maxwell Street. Komm doch rum, Champion. Mal sehen, wer der bessere ist von uns. 

Es war bereits kurz vor 11 Uhr. Sie blickte auf die Nachrichten und konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. Sie hüpft auf der Stelle und bestellt sich einen Uber. Kurz darauf ist sie zuhause angekommen und springt unter die Dusche. Sie hatte Matthew im Wagen noch schnell zurück geschrieben. 

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