Das Wiedersehen

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Stella verbrachte eine ergreifende Zeit bei ihrer Mutter, umgeben von der ruhigen, trostspendenden Landschaft Schwedens. Die Wochen vergingen in einer melancholischen Melodie, während sie versuchte, sich von der Wucht der letzten Ereignisse zu erholen. Die Tage verstrichen mit einem bitteren Hauch von Normalität, die Nächte wurden jedoch von Toms Briefen und der schmerzlichen Erinnerung an ihre Zeit mit ihm gequält. Die Briefe, die sie in ihrem Inneren zerrissen hatten, lagerten immer noch in ihrem Gedächtnis wie unauslöschliche Spuren. Als der Zeitpunkt gekommen war, zurück nach Chicago zu reisen, konnte sie sich nicht wirklich auf die Rückkehr freuen. Der Gedanke an das bevorstehende Basketballspiel machte ihr klar, dass sie sich wieder in den Strudel der Realität begeben musste. Der Anruf, den ihr Trainer gemacht hatte, um sie über das wichtige Spiel zu informieren, hatte sie aus ihrer schützenden Blase gerissen. Es war ein bedeutendes Match, eines, das sie nicht verpassen durfte, und trotz der emotionalen Unruhen wusste sie, dass sie sich dem Druck stellen musste. Der Flug zurück war eine schier endlose Tortur, und selbst als sie wieder in Chicago landete, schien die Stadt unverändert hektisch und grau. Stella packte ihre Sachen hastig aus, ergriff den Weg zum Spiel, um sich von den letzten Wochen zu befreien, ihre Gedanken auf den Court zu lenken, wo sie sich in den Rhythmus des Spiels einfühlen musste.

Die Basketballarena war in der gewohnten Betriebsamkeit versunken, als Stella ankam. Doch obwohl sie von der Hektik der Fans umgeben war, fühlte sie sich zutiefst isoliert. Die Schreie der Zuschauer, die Energie des Spiels – alles war ein bitterer Trost, ein unausweichlicher Kampf gegen die schmerzhafte Leere, die sie in sich trug. Das Spiel begann, und Stella spürte die Anspannung in jedem ihrer Muskeln. Doch mit jedem Korb, den sie erzielte, und jeder Bewegung auf dem Spielfeld fühlte sie eine unerklärliche Präsenz, als ob jemand unsichtbar neben ihr stand. Der Geruch von Salz und Zitrone, den sie aus Toms Briefen und ihrer gemeinsamen Zeit kannte, schien plötzlich in der Luft zu liegen. Er war nicht greifbar, nicht sichtbar, doch er war da – eine unsichtbare, überwältigende Präsenz, die ihre Sinne auf eine Weise ansprach, die sie nicht verstehen konnte. Sie blickte sich während des Spiels immer wieder um, in der Hoffnung, ihn zu entdecken. Aber jeder Versuch war vergeblich. Kein Gesicht, das sie erkannte, keine Bewegung, die seinen Stil verriet. Doch der Geruch, der Eindruck seiner Anwesenheit – all das war so intensiv, dass es sie fast aus dem Takt brachte. Der Ball wurde zu ihr gepasst, und sie warf. Der Korb war perfekt, doch ihre Gedanken waren völlig woanders. Der Gedanke an Tom, seine Briefe, die Leidenschaft und die Trauer, die sie mit sich trug, überschatten alles andere. „Komm schon, Stella! Fokussier dich!" Die Stimme ihres Trainers schallte durch die Halle und brachte sie zurück in die Gegenwart. Doch selbst in diesem Moment konnte sie nicht den Eindruck loswerden, dass Tom näher war, als sie es sich je hätte vorstellen können. Das Spiel endete, und die jubelnden Fans begannen sich langsam zu zerstreuen. Stella stand allein auf dem Court, als die Menge sich auflöste, und der ganze Lärm der Arena schien sich allmählich auf ein flüsterndes Echo zurückzuziehen. Sie sah sich um, suchte verzweifelt nach irgendeinem Zeichen, irgendeiner Spur von ihm, doch die Hallen waren leer und still.

Als sie schließlich die Arena verließ, fühlte sie sich ausgezehrt, als wäre sie von einer unsichtbaren Kraft erschöpft worden. Ihr Herz schlug schwer in ihrer Brust, der Drang, Tom zu finden, ihn zu sehen, ihn zu spüren, war überwältigend. Doch egal, wie sehr sie sich anstrengte, die Leere blieb. Als sie ihre Wohnung betrat, war es, als würde sie in eine andere Dimension eintreten – einen Raum voller Erinnerungen und ungelöster Konflikte. Sie ließ sich auf die Couch fallen, die Stille um sie herum war fast zu erdrückend. Ihre Gedanken wirbelten in einem Sturm aus Erinnerungen an Tom, Matthew und die untröstliche Leere, die sie jetzt begleitete. Die Briefe, die Tom ihr geschrieben hatte, lagen noch immer in der Schublade. Ihre unberührten Worte schienen in der Dunkelheit des Zimmers zu flüstern. Stella konnte die Schrift noch sehen, die Worte vor ihrem inneren Auge lesen, und das Gewicht dieser nicht ausgesprochenen Gedanken lastete auf ihr wie ein schwerer Schleier. Jeder Atemzug fühlte sich schwer und schmerzlich an. Die Einsamkeit in ihrem Herzen war so überwältigend, dass sie sich fragte, wie sie jemals aus diesem emotionalen Labyrinth herausfinden konnte. Das Gefühl, Tom zu verlieren, während sie sich gleichzeitig nicht von Matthew lösen konnte, war wie ein endloser, schmerzhafter Kreis. Stella sank in eine tiefe Traurigkeit, während sie in die Dunkelheit ihres Zimmers starrte. Die unausgesprochenen Worte von Tom, die er ihr in seinen Briefen hinterlassen hatte, waren wie unsichtbare Fesseln, die sie an die Vergangenheit banden. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um ihn, während sie versuchte, sich in einem Meer aus Erinnerungen und Emotionen zu orientieren.

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