Geheimnisse

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Stella wurde vom Geruch von gebratenen Speck und Rührei geweckt. Das heiße Fett und die aromatischen Gerüche verteilten sich in der ganzen Wohnung, als Matthew das Frühstück vorbereitete. Es war noch sehr früh, zu erkennen an der rosafarbenen Morgendämmerung vor dem Fenster des Schlafzimmers. Die Vögel zwitscherten leise und man hörte einen Bus brummend am Apartment vorbeifahren. Es war nicht wie ihrs in einem Hochhaus, im 19. Stockwerk. Seins war in einem kleinen verwunschenen Häuschen mit nur vier Parteien. Als sie aus dem Bett steigt und ihre warmen Füße den kalten Holzboden berühren, zuckt sie zusammen. Sie holt eine von Matthews Sweatshirts aus dem Schrank und zieht es sich über. Genauso wie Dicke Socken, die sie zum Glück noch in den Koffer gepackt hatte. Mit nackten Beinen kommt sie langsam aus dem Schlafzimmer, als sie Matthew in der Küchenzeile stehen sieht. Er war ihr mit dem Rücken zugewendet und hatte große schwarze Kopfhörer an. Er hatte eine dünne lange Jogginghose und Hausschuhe an. Sein Oberkörper war nackt. Seine Muskeln spielten bei jeder seiner Bewegungen ein Spiel. Sie war fasziniert von jedem seiner Körperteile... oder fast. Sie hatte noch nicht alles gesehen. Aber das was sie gesehen hatte, gefiel ihr besser als sie es zugeben wollte. Er tanzte im Rhythmus seiner Musik und bereitete Eier, Speck, Sandwiche und frisch gepressten Orangensaft sowie Kaffee vor. Sie nahm sich eine der auf der Theke stehenden Tassen voller brühfrischem Kaffee und nimmt einen Schluck. Er war schwarz und aromatisch. Sie wollte ihn nicht erschrecken, deswegen wartete sie an der Theke gelehnt, bis er sich umdrehen würde. Er tanzt jedoch weiter vor sich hin. Minuten vergehen, in denen Stella ihn einfach nur beobachtet und unweigerlich grinsen muss. Womit hat sie ihn nur verdient, denkt sie sich immer wieder während er fröhlich vor sich hin summt und tanzt. Als er sich dann umdrehen will, um die Rühreier auf die Teller zu legen, sieht er Stella und erschrickt. Ihm wäre fast die Pfanne aus der Hand gefallen. Stella musste lachen und sich den Mund zuhalten. Matthew schaut sie mit leuchtenden Augen und einem grinsen im Gesicht an, als der die Pfanne auf der Theke abstellt. "Seit wann stehst du schon hier?" sagt er als er sich die Kopfhörer von den Ohren nimmt und sie am Hals hängen lässt. "Nur ein paar Sekunden. Keine Sorge, ich hab nichts von deiner Tanzeinheit mitbekommen." sagt sie und trinkt einen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse. Matthews Grinsen wird noch breiter und sagt:" Nenn mich einfach Michael Jackson, Baby." Stella muss wieder lachen. "Danke fürs Frühstück." haucht sie als sie sich an den kleinen runden Esstisch setzten. "Klar, gerne. Ich hab gleich Training. Du kannst gerne hierbleiben und dich noch ausruhen bis ich zurück bin und dann können wir etwas unternehmen." sagt er gelassen und schiebt sich eine großes Stück Speck in den Mund. "Ja, hört sich gut an. Vielleicht können wir ja in eine Bar gehen und einen Wein trinken." erwidert sie. "Oder.....wir schauen uns ein Basketballspiel an. Die Collegesaison hat erst begonnen und heute Abend spielen die Bostoner Jungs gegen LA." sagt er etwas nervös. Stella erkennt, dass etwas nicht stimmt, will aber nicht nachhaken. Er wird schon was sagen, wenn etwas wäre. Stattdessen sagt sie nur:" Gut. Machen wirs so.". "Wann geht dein Flug morgen?" fragt er schnell um das Thema zu wechseln. "Lilly fliegt heute schon zurück und mein Flug geht morgen früh gegen 10 Uhr. Ich werde mir einen Uber nehmen.". "Okay, dann haben wir ja noch etwas Zeit." sagt er gedankenverloren. 

Als er sich kurz darauf von ihr verabschiedet und ihr einen zärtlichen Kuss gibt, streichelt er ihr eine Strähne aus dem Gesicht hinter ihr Ohr. "Freu mich auf später. Ich schreib dir sobald ich auf dem Weg bin. Bis dann." Er ging aus der Tür und Stella verschloss sie schnell, um den kalten Wind nicht hereinzulassen. Als sie sich wieder ins Bett kuschelt und den Fernseher einschaltet, kommen ihr wieder die Erinnerungen von letzter Nacht hoch. Unweigerlich versetzten die Erinnerung an seine Küsse, sie ein weiteres mal in Ekstase. Die Küsse auf ihrer Haut, überall. Überall. Es war das schönste Gefühl, welches sie jemals gespürt hatte. Seine Lippen an ihrer Mitte. Seine Zunge. Es war wie als ob er sie aus einem Jahrhundertelangen Traum aufgeweckt hatte. Wie konnte sie jemals ohne dieses Gefühl einschlafen? Wie würde sie es schaffen ohne ihn in Chicago zu überleben. Ohne seinen Mund auf ihrem. Ungezügelte Leidenschaft dringt durch ihren Körper und bringt ihn zum glühen. Doch er war nicht hier. Sie müsse das alles bis Abends aufsparen. Sie wollte es wieder. Immer wieder. 

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