Die Party

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Samstag morgen öffnet Stella ganz sanft ihre Augen. Die Sonne strahlt ihr ins Gesicht. Was tatsächlich nicht ganz so häufig hier passiert. Sie freut sich und genießt die wohltuende Wärme auf ihrer Haut. Gestern war sie den ganzen Tag mit Lilly shoppen gewesen, deswegen taten ihre Füße schrecklich weh. Auch wenn diese einiges gewohnt sind, war das eine Herausforderung. Lilly war ein Profi im shopping. 

Sie knackst ihre Knöchel und streckt sie so sehr, dass sie aufstöhnt. Heute war ihre Party bei Lilly im Anwesen. Jared hatte es vor etwas mehr als 2 Jahren von seinen Großeltern geerbt und es war wunderschön und groß. 4 Schlafzimmer und 5 Bäder. Eine riesige Eingangshalle und ein Esszimmer, in dem über 25 Personen dinieren können. Lilly hatte die letzten Jahre damit zugebracht das Haus zu renovieren und ihren eigenen Stil mit einfließen zu lassen. Jared hatte nichts dagegen. Er liebte sie blind. Er will nur dass sie glücklich ist und das war sie. Ganz offensichtlich. Wie soll man in so einem Haus nicht 24/7 glücklich sein?! Lilly hatte viele weiße Pfingsrosen und 40 Liter Champagner bestellt. Dazu italienisches Fingerfood und Tequila. Tequila war Stellas Kryptonite. Sie liebte es aber leider vertrug sie es ganz und gar nicht. Wenn sie mal trank, was zugegebener weiße wirklich selten passierte, war es immer der Tequila der Stella den Kopf kostete. Aber Stella nickte das alles ab. Schließlich war sie jetzt erstmal frei und ging nur 3x die Woche ins Fitnessstudio um in shape zu bleiben. Ansonsten konnte sie machen was sie wollte. Urlaub, Party, Matthew? 

Sie war schon lange nicht mehr so nervös. Sie würde ihn heute endlich wieder sehen. Lilly hatte ihm eine Einladung per Mail gesendet aber seit den Nachrichten am Donnerstag Mittag, kam von ihm nichts mehr. Stella war etwas verunsichert aber sie ließ es einfach auf sie zukommen. Sie kaufte ein enges schwarzes Kleid mit einem ausgeschnittenen Rücken. Die Länge des Kleides ging nur knapp über die Hälfte ihrer Oberschenkel. Dazu borgte sie sich Lilly schwarze Pumps aus. Sie waren sehr hoch aber relativ bequem. Sie waren aus Lack und hatten eine feine goldene Kette, die sich um den Knöchel windete. Bei jedem Schritt klingelten sie und Stella fühlte sich sexy in ihnen. Als sie ihr Outfit vorm Spiegel betrachtet, versucht sie sich aus Matthews Augen zu sehen. Es gefiel ihr. Ihre Haare trug sie wie immer, offen und gewellt. Diesmal hat sie noch kleine silberne Stern-Spangen in ihrem Haar verteilt. Es sah verspielt aus und somit lockerte es den Look geringfügig auf. Silberne Stecker, verschiedene Ringe und eine zarte Halskette mit einem Kreuz. Auch diese hatte sie von ihren Eltern bekommen. Schon als Kind ging Stella mit ihrer Familie jeden Sonntag in die Kirche und besuchte neben dem Gottesdienst auch andere Veranstaltungen ihrer Gemeinde. Ihr Glauben war ihr wichtig und sie zelebrierte ihn indem sie vorm Schlafengehen betete oder auch weiterhin Sonntags eine kleine evangelische Kirche am Centralpark besuchte. Ihr Glauben hat sie weit gebracht und ihr stets Hoffnung gegeben. Ohne ihn hätte sie die stressige und vor allem einsame Zeit in den Staaten nicht überlebt. Ihre Eltern waren keine Fundamentalisten, doch es war ihnen stets wichtig, dass Stella die Werte ihres Glaubens kennt und auch lebt. Und das tat sie. Mehr oder weniger. 

"Bist du schon auf dem Weg? Es ist 9 Uhr, die ersten Gäste kommen bald"! ruft Lilly durchs Telefon. Ihre Nervosität war ihr in jeder Silbe anzuhören. 

"Ja, ja. Ich bin eben fertig geworden. Ich warte auf meinen Uber und dann bin ich in 20 Minuten da. Bis gleich!" sagt sie ihr zurück und legt auf. Ein letzter Blick in den Spiegel und das Make Up begutachten. Sie hatte Glitzerlidschatten und einen schwarzen Eyeliner drauf. Dazu Highlighter und beigen Lipgloss. Ihr Handy klingelt erneut, aber es ist nur ihr Uber Fahrer. Er steht vor ihrem Gebäude. 

Das Anwesen war direkt an Waker-Drive. Hier wohnte nur die Highsociety von Chicago. Sie war ein bisschen stolz auf Lilly. Auch wenn sie das alles nur hatte, weil sie mit Jared war. Egal. So hatte sie es auch ein bisschen. Als sie an der großen weißen vertäfelten Tür steht und klingelt, öffnet ihr zeitgleich ein junger Mann die Tür. Er hatte einen schwarzen Anzug an und weiße Handschuhe. Stella fand es etwas albern aber sie lächelte. 

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