Kapitel 6

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Der Donnerstagmorgen begrüßt mich mit einem klaren Himmel und einer sanften Brise, die durch mein Fenster weht. Die Sonne strahlt hell über der Stadt und verleiht ihr einen warmen Glanz, der mir ein Gefühl von Optimismus gibt. Heute möchte ich den Tag nutzen, um mich noch besser in meiner neuen Umgebung einzuleben und einige neue Kontakte zu knüpfen.

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg zum Studenten-Zentrum der Universität. Hier werden regelmäßig Informationen und Veranstaltungen für Neuankömmlinge angeboten. Die lebhafte Atmosphäre auf dem Campus, die mit dem geschäftigen Treiben der Studierenden erfüllt ist, gibt mir ein Gefühl von Neuorientierung.

Am Stand der studentischen Organisation für internationale Studierende treffe ich Linda, eine engagierte Studentin, die mir freundlich entgegenkommt. „Hallo! Ich bin Linda. Bist du neu hier?“ fragt sie mit einem Lächeln.

„Ja, ich bin Emma. Ich habe gerade erst begonnen, mich hier einzuleben,“ antworte ich. „Ich suche nach Möglichkeiten, mich einzubringen und neue Leute kennenzulernen.“

„Das ist großartig!“, sagt Linda. „Wir haben nächste Woche ein Treffen für internationale Studierende. Es wäre eine perfekte Gelegenheit, um andere wie dich zu treffen und mehr über die Stadt zu erfahren. Du solltest wirklich kommen.“

Ich bin dankbar für die Einladung und nehme sie gerne an. „Das klingt gut. Ich werde auf jeden Fall dabei sein.“

„Super!“, sagt Linda. „Ich freue mich darauf, dich dort zu sehen. Wir haben auch ein Sprachcafé, das regelmäßig stattfindet. Es ist eine lockere Möglichkeit, die Sprache zu üben und neue Freunde zu finden.“

Als Linda mir die Informationen gibt, merke ich, wie die Erinnerungen an Ryan plötzlich hochkommen. Wir hatten uns damals oft über solche Veranstaltungen unterhalten, und ich erinnere mich daran, wie sehr er solche Gelegenheiten geschätzt hat. Das Gefühl, Ryan in Gedanken zu haben, überrascht mich und ich versuche, mich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren.

„Vielen Dank für die Tipps, Linda,“ sage ich schließlich. „Ich freue mich darauf, mehr über die Veranstaltungen zu erfahren.“

Nach meinem Besuch im Studenten-Zentrum beschließe ich, die Universität weiter zu erkunden. In einem der Fakultätsgebäude finde ich eine interessante Ausstellung von studentischen Projekten. Als ich mich durch die Ausstellung bewege, bemerke ich einige beeindruckende Arbeiten und werde von einem der Aussteller angesprochen.

„Hallo! Schön, dich hier zu sehen. Ich bin Alex,“ sagt er. „Was hältst du von der Ausstellung?“

„Hallo, Alex. Ich finde die Projekte wirklich beeindruckend,“ antworte ich. „Es ist faszinierend zu sehen, was die Studierenden hier schaffen.“

„Das freut mich zu hören,“ sagt Alex. „Ich arbeite an einem Projekt zur nachhaltigen Architektur. Vielleicht interessiert dich das ja?“

„Auf jeden Fall,“ sage ich interessiert. „Erzähl mir mehr darüber.“

Während Alex über sein Projekt spricht, kann ich nicht umhin, mich zu fragen, wie Ryan auf solche kreativen Herausforderungen reagiert hätte. Erinnerungen an seine Leidenschaft für innovative Ideen kommen wieder hoch, und ich versuche, diese Gedanken beiseite zu schieben, um mich auf das Gespräch zu konzentrieren.

Nach der Ausstellung gehe ich zur Bibliothek, um ein wenig zu lernen und die ruhige Atmosphäre zu genießen. Während ich durch die Regale stöbere, entdecke ich eine Ankündigung für einen Workshop zum kreativen Schreiben. Das Thema interessiert mich, und ich beschließe, mich anzumelden. Der Workshop könnte eine gute Gelegenheit sein, meine Gedanken zu ordnen und meine kreativen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Am Nachmittag treffe ich mich wieder mit Sophie und einigen ihrer Freunde. Wir haben geplant, in einem lokalen Restaurant zu essen, das für seine gemütliche Atmosphäre bekannt ist. Das Restaurant liegt in einem historischen Gebäude und bietet eine entspannte Umgebung für unser Treffen.

„Emma, ich freue mich, dass du gekommen bist,“ sagt Sophie, als sie mich begrüßt. „Das Restaurant hier ist echt toll. Es hat so einen besonderen Charme.“

„Das sieht wirklich gemütlich aus,“ antworte ich und lasse mich an den Tisch fallen.

Wir bestellen unser Essen und beginnen, uns über unsere bisherigen Erfahrungen auszutauschen. Sophie erzählt von ihren Lieblingsplätzen in der Stadt und von einigen der Aktivitäten, an denen sie teilgenommen hat. Die Unterhaltung ist lebhaft und angenehm, und ich genieße die Gesellschaft.

„Übrigens,“ sagt Sophie irgendwann, „ich habe gehört, dass nächste Woche ein Konzert in einem Club stattfindet, der hier in der Nähe ist. Es könnte eine tolle Gelegenheit sein, die lokale Musikszene kennenzulernen.“

„Das klingt spannend,“ sage ich. „Vielleicht komme ich mit. Es ist immer schön, neue Sachen auszuprobieren.“

Als wir uns über die Pläne für das Wochenende unterhalten, merke ich, dass die Gedanken an Ryan immer wieder aufkommen. Seine Vorliebe für Musik und die Art, wie er gerne neue Dinge ausprobiert hat, lassen mich nicht los. Ich frage mich, wie es ihm in dieser Stadt ergehen würde und ob er ähnliche Orte und Veranstaltungen genießen würde.

Der Abend verläuft fröhlich, und wir verbringen einige Stunden damit, uns zu unterhalten und zu lachen. Als wir uns verabschieden, fühle ich mich gestärkt durch die neuen Kontakte und die Möglichkeit, mich in der neuen Umgebung besser einzufinden.

Als ich zurück ins Wohnheim gehe, bin ich froh über die angenehmen Gespräche und die neuen Eindrücke. Die Gedanken an Ryan sind immer noch präsent, aber sie haben nicht mehr die gleiche überwältigende Wirkung wie zuvor. Die neuen Erfahrungen helfen mir, die Vergangenheit allmählich hinter mir zu lassen.

Im Zimmer angekommen, setze ich mich an meinen Schreibtisch und schreibe in mein Notizbuch über den Tag. Die Begegnungen und die Erlebnisse geben mir die Kraft, weiterzugehen und mich auf das Positive zu konzentrieren. Der Gedanke an Ryan ist immer noch da, aber ich beginne, ihn als Teil meines Lebens zu akzeptieren, während ich mich darauf konzentriere, die neuen Möglichkeiten in meiner Umgebung zu erkunden.

Als ich mich zum Schlafen bereit mache, blicke ich aus dem Fenster auf die Lichter der Stadt und lasse die Gedanken über die vergangenen Tage in meinem Kopf Revue passieren. Die neue Umgebung bietet mir Chancen und Herausforderungen, und ich bin bereit, mich diesen zu stellen. Der Weg ist noch lang, aber die positiven Erfahrungen der letzten Tage geben mir Hoffnung und die Kraft, mich auf das Neue einzulassen.

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