Kapitel 15

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Der Freitagmorgen beginnt sonnig und vielversprechend. Die erste Morgensonne bricht durch die Vorhänge meines Zimmers und taucht alles in ein sanftes Licht. Der klare Himmel und die angenehme Temperatur heben meine Stimmung, auch wenn die Gedanken an Ryan und die ungelösten Fragen nach wie vor in meinem Kopf kreisen. Der Freitag ist der Tag nach dem Open-Air-Konzert, und ich freue mich auf einen entspannenden Tag ohne besondere Verpflichtungen.

Nach einem schnellen Frühstück und einem kurzen Blick auf meine To-Do-Liste für die Uni mache ich mich auf den Weg zum Campus. Die Wege sind bereits belebter, da viele Studierende sich auf den Beginn des Wochenendes vorbereiten. Die positive Energie der Menschen um mich herum ist ansteckend, und ich versuche, mich von der allgemeinen Aufregung mitreißen zu lassen.

Mein erster Termin des Tages ist eine Besprechung mit meiner Studiengruppe. Wir treffen uns in einem kleinen Konferenzraum der Universität, um die letzten Details unseres Projekts durchzugehen. Die Diskussionen sind produktiv, und wir kommen zu einigen guten Ergebnissen. Es ist eine willkommene Ablenkung von den Gedanken an Ryan, und ich genieße die konzentrierte Zusammenarbeit mit meinen Kommilitonen.

Nach der Besprechung habe ich noch etwas Zeit, bevor ich mich mit Sarah und den anderen treffe. Ich beschließe, einen kurzen Spaziergang durch die Stadt zu machen, um etwas frische Luft zu schnappen und meine Gedanken zu ordnen. Die Sonne scheint warm auf die Straßen, und ich genieße die ruhige Atmosphäre.

Als ich an einem kleinen Café vorbeigehe, beschließe ich, einzutreten und einen Kaffee zu trinken. Das Café ist gemütlich, mit Holztischen und einer einladenden Atmosphäre. Ich bestelle einen Latte und setze mich an einen Fensterplatz, von dem aus ich die belebte Straße beobachten kann.

Während ich in meinem Buch lese und den Kaffee genieße, bemerke ich eine vertraute Gestalt, die das Café betritt. Mein Herz macht einen kurzen Sprung, als ich sehe, dass Ryan hereinkommt, allein. Er sieht mich nicht sofort, während er sich einen Platz sucht. Die nervöse Anspannung in mir wächst, aber ich versuche, ruhig zu bleiben.

Ryan setzt sich an einen Tisch in der Nähe und beginnt, etwas auf seinem Laptop zu arbeiten. Es scheint, als wäre er völlig in seine Aufgaben vertieft. Nachdem ich meinen Kaffee fast ausgetrunken habe, beschließe ich, mich ihm höflich vorzustellen, um das unangenehme Schweigen zu brechen.

Ich stehe auf und gehe langsam zu seinem Tisch. „Hallo, Ryan,“ sage ich, als ich mich ihm nähere. „Hoffentlich stört es dich nicht, wenn ich mich setze.“

Ryan blickt auf und sieht überrascht aus. „Emma,“ sagt er, und ein kleines Lächeln spielt auf seinen Lippen. „Es ist eine Überraschung, dich hier zu sehen.“

„Ich wollte einfach nur einen Kaffee trinken und mich entspannen,“ sage ich und setze mich auf den Stuhl gegenüber von ihm. „Und du?“

„Ich arbeite gerade an ein paar Projekten,“ erklärt Ryan. „Es ist ziemlich entspannt hier, deshalb habe ich den Ort gewählt.“

„Das klingt nach einem produktiven Tag,“ bemerke ich und nehme einen Schluck von meinem Kaffee, um die Gespräche fortzuführen. „Wie läuft es bei dir so?“

„Ganz gut,“ antwortet Ryan. „Es gibt immer etwas zu tun, aber es läuft alles nach Plan. Und bei dir?“

„Auch gut,“ sage ich. „Ich genieße die Zeit hier und versuche, mich einzuleben.“

Wir führen ein angenehmes Gespräch über die letzten Tage und die Uni, während wir uns über allgemeine Themen unterhalten. Die Unterhaltung ist freundlich, aber unter der Oberfläche spüre ich die unausgesprochenen Fragen und die angespannten Gefühle, die zwischen uns stehen.

Als wir eine Weile geredet haben, frage ich mich, wie lange ich noch bleiben sollte. Das Gespräch verläuft entspannt, aber es gibt immer noch ein Gefühl der Unsicherheit und der Distanz zwischen uns. Die offene Frage, wie wir mit der Vergangenheit umgehen sollen, bleibt ungelöst.

„Es war schön, dich wiederzusehen und ein wenig zu plaudern,“ sage ich schließlich. „Ich sollte mich wahrscheinlich wieder auf den Weg machen. Ich habe noch einige Dinge zu erledigen.“

„Ja, es war wirklich nett,“ stimmt Ryan zu. „Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder.“

„Ja, vielleicht,“ antworte ich und stehe auf, um mich zu verabschieden. „Ich wünsche dir noch einen produktiven Tag.“

„Danke, dir auch,“ sagt Ryan und lächelt. „Bis bald.“

Ich verlasse das Café und mache mich auf den Weg zurück zum Campus. Die Gedanken an das Gespräch mit Ryan schweben mir weiterhin im Kopf. Es war gut, ihn wiederzusehen und ein bisschen zu plaudern, aber die offenen Fragen bleiben bestehen. Wie werden wir die Dinge zwischen uns klären? Wird es noch ein weiteres Gespräch geben, das mehr Klarheit bringt?

Der Rest des Tages verläuft ruhig. Ich erledige einige Aufgaben und genieße die Zeit in der Bibliothek, wo ich mich auf meine kommenden Prüfungen vorbereite. Die ruhige Atmosphäre und die Konzentration auf meine Studien bieten eine willkommene Ablenkung von den emotionalen Herausforderungen.

Als der Abend anbricht, bin ich bereit für eine entspannte Zeit. Sarah hat vorgeschlagen, dass wir uns in einem nahegelegenen Park treffen, um die frische Luft zu genießen und ein Picknick zu machen. Ich freue mich auf die Gelegenheit, den Tag mit Freunden ausklingen zu lassen und mich von den Gedanken an Ryan abzulenken.

Der Park ist angenehm und einladend, mit grünen Wiesen und blühenden Blumen. Sarah und die anderen sind bereits da, und wir bereiten das Picknick vor. Die Gespräche sind fröhlich und die Stimmung entspannt. Während wir essen und uns unterhalten, merke ich, dass der Stress und die Sorgen des Tages langsam nachlassen.

In der ruhigen Umgebung des Parks, unter dem klaren Abendhimmel, lasse ich die Gedanken an Ryan los und genieße einfach den Moment. Es ist gut, Zeit mit Freunden zu verbringen und die positive Energie des Treffens zu spüren. Die offenen Fragen werden vielleicht irgendwann geklärt, aber für den Moment genieße ich einfach die Gesellschaft und die entspannte Atmosphäre des Abends.

Als der Tag zu Ende geht und die ersten Sterne am Himmel sichtbar werden, fühle ich mich erleichtert und optimistischer. Der kommende Tag wird neue Möglichkeiten bringen, und ich bin bereit, mich den Herausforderungen zu stellen. Für jetzt bleibt mir nur, den Moment zu genießen und mich auf die kommenden Abenteuer vorzubereiten.

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