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In der Schule verlief alles reibungslos. Jeder war der festen Überzeugung gewesen, Dag wäre vor nicht allzulanger Zeit neu in diese Lehranstalt dazugestoßen.

Gemeinsam trugen sie nun Sachen in den häuslichen Keller, welche sie benötigten.

»Nimmt noch etwas zu trinken mit. Hab' keine Lust, dass ihr jetzt andauernd in die Küche rennt. Da ist auch etwas zum Knabbern drin.« , sprach Vincents Mutter und übergab die Stofftüte Dag, der mit einer Banane im Mund an ihr vorbeiging. »Und die Bananenschale in den Müll. Nicht das die unten vergammelt und später angerannt kommt.«

Dag betrachtete sein Affenkotelett und folgte Vincent hinab. »Was meint sie damit? Ist das ein Lebewesen?«

»Nein. Sie ... das ist so ein Sprichwort. Du kannst es in Ruhe essen. Da lebt nichts.«

»Wie Chicken Nuggets?!«

»Ja. Nein.« , korrigierte er sich direkt. »'ne Banane hat nie gelebt.«

»Schade.«

»Wieso schade?« Er sah ihn irritiert an.

Dag hielt seinen Affenknacker in die Höhe. »Na, die scheint hier sehr wichtig zu sein. Ihr habt immer welche zu Hause. Und hier ...« Er kramte nun in der Tasche herum und holte Bananensaft hervor. »... auch Banane.«

Vincent lachte. »Nein. Also klar Obst ist gesund, aber ... es wandelt einen nicht zu ... He-Man.«

»He-Man?«

»Ja, ich zeig' dir nachher mal die Videos. Hab 'n paar Filme da.«

»Und er hat Bananen gegessen?«

»Nein.« , antwortete Vincent.

»Aber warum erwähnst du ihn dann?«

»Na, weil er ... er hat Muskeln.«

Dag betrachtete den letzten Rest seiner Banane. »Bananen machen Muskeln?«

»Nein ... also ...«

»Hat er eine Freundin?«

»Jein. Also ... das wird da nicht erörtert. Es geht da vorrangig, um ...«

»Du solltest mehr essen, oder hier ...« Er hielt Vincent den Bananensaft hin. »Für die Muskeln.«

»Du meinst, dadurch werfen sich die Ladys an meinen Hals?«

»Tatjana so ein Mädchen mit der ich da dieses Schulfach ... Französisch habe, hat gesagt, mit Muskeln wäre ich geiler.«

»Wie kommt sie denn darauf?« Vincent war irritiert.

»Na, ich wollte testen, wie man ein Mädchen bekommt. Wegen Saskia. Für dich.«

»Und dann hast du ... Tatjana angegraben?«

»Ich hab' gefragt, was ich machen muss, damit sie mir ist.«

»Also das war sehr plump. Mädchen sind ja kein Besitz. Eine Beziehung zu führen ist ...«

»Sie hat mich ausgelacht.« , unterbrach Dag ihn.

»Ja ... ehm ... verständlich. Also wenn's wegen deines Satzes war.«

»Sie meinte dann, mit Muskeln wäre ich geiler.«

»Hmm.«

»Ja, aber ich hab' Muskeln. Mehr als 650. Ohne die würde mein Körper gar keine Stütze oder Bewegung haben können.«

»Ja, also ... das stimmt.«

»Was heißt also ... mit Muskeln?«

»Na, sie meint wohl, das sie auf so ... Muckitypen steht.«

»Und Saskia?«

»Das ... weiß ich ehrlich gesagt nicht.«

»Wir sollten über Bananen singen.« , sprach Dag nach einigen stillen Sekunden und biss das finale Stückchen ab, eh er die Schale auf Vincents Tisch ablegte.

»Über ... 'ne Banane?«

»Ja. Wieso nicht?!« Er räusperte sich.

»Wozu?«

»Über die Macht der Banane.« , gab er mit einer tiefen Stimmlage von sich.

»Ah.« Er lachte. »So?« Er nahm nun das Getränk in die Hand und gab rappend etwas von sich. »Jede Lady will mich. Hochgeschlossen oder nur in Tangas. Du bist erstaunt, was? Woher kommt das nur? Ich sag' dir, ich trink' jeden Tag Bananensaft pur.«

Dag lachte mit ihm gemeinsam. »Das kam aber jetzt flink aus deinem Mund.«

»Ja?!« Er hörte auf und dachte nach. Das stimmte. Auf die eine oder andere Weise kam das lockerflockig aus ihm heraus.

»Tangas sind schon geil.« , gab Dag gedankenverloren von sich. »Wozu sind die da? Die Mädchen tragen die und die schauen noch mehr raus, sobald die sitzen. Aber welchen Zweck haben die?«

»Guckst du gern' hin?«

»Ja.« , gab Dag zu.

»Das ist der Sinn. Ich glaube, die Dinger wurden erfunden, um uns Jungs in den Wahnsinn zu treiben.«

»Ich kann auch nicht weggucken. Das geht ... nicht. Die ... ziehen mich an. Irgendwie.«

»Ja ... Mädchen.« Er rollte mit den Augen. » Die wissen gar nicht, was sie uns damit antun. Oder besser gesagt ... ich glaube ja, das ist Absicht. Die wissen ganz genau, dass wir gucken. Umso höher ziehen die, die scheiß Teile ja auch.«

»Meinst du?«

»Oh ja.«

»Ich mag Mädchen. Manche sehen echt gut aus. Und die riechen so gut. Also nicht jede .... Manche.«

»Ja. Das ist normal, dass es dich anzieht. Also das du angezogen wirst. Du ... du bist jetzt ein menschlicher Junge.«

»Vielleicht sollten wir auch ...«

»Nein.« , fiel er Dag ins Wort hinein, weil er sich bereits denken konnte, was in seinem Kopf vor sich ging. »Wir werden kein Lied über Tangas verfassen. Aber ... Bananensaft wär' nicht schlecht.« Er prostete ihm zu und trank. »Das könnte etwas werden.«

Wir sind wie Brüder von verschiedenen ElternWhere stories live. Discover now