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»... aber Vincent, ich würde es verstehen, wenn du ...«

»Nein.« , unterbrach er Dag, als sie unter seinem Bett hervorgekrochen kamen. »Mir ist egal, wie gefährlich die sind.«

»Die sind extrem gefährlich. Lamien sind ...«

»Ja, ich weiß.« Er half Dag auf die Beine. »Du und ... dieser Sel haben eben alles erklärt, aber ... hey, wir haben den ersten Schritt gemacht. Er hat den Zauber auf uns gelegt, damit wir nicht mehr menschlich riechen. Morgen Nacht werden wir losgehen. Ich zieh' das durch.«

»Ich will aber nicht, das du dein Leben für mich riskierst.«

»Da gibt's jetzt keine Diskussion. Es wird durchgezogen.«

»Ich wusste aber nicht, das es so ein Aufwand sein wird. Ich bin ehrlich, ich hab' nicht mal damit gerechnet, dass es so etwas gibt. Auch nicht nach Lins Aussage.«

»Das weiß ich. Aber ... wenn er es geschafft hat, wieso sollten wir es dann nicht auch hinbekommen?« Vincent zog sich die Kleidung aus und legte sich mit Boxershorts bekleidet in sein Bett. »Und er war auch mit einem ... Menschen auf der Suche.«

Sel hatte ihnen erzählt, dass Lin sich in ein Mädchen verliebt hatte und sie sich in ihn. Damit beide eine Zukunft haben konnten, hatten sie sich in ihrer Not an ihn gewendet und dieselbe Hilfe erhalten, wie Dag und Vincent.

Dennoch wollte er auch einen Lohn dafür.

Lamien-Blut.

Dasselbe hatte er anscheinend in gleicherweise von Lin und seiner Freundin verlangt. Erst danach wollte er beiden den restlichen Weg erklären, den sie einschreiten sollten.

»Es ist trotzdem nicht leicht.« , meinte Dag und tat es ihm gleich, als er seine Kleidung auszog und auf der Schlafcouch platz nahm. »Wenn dir etwas passiert, dann könnte ich mir das niemals verzeihen.«

»Mir wird nichts passieren. Mach' dir nicht so ein'n Kopf.«

»Lamien sind gefährlich.« , wiederholte er. »Glaub' mir.«

»Hast du denn mal eine gesehen?«

Dag schüttelte seinen Kopf. »Nein. Hatte ich auch nie vor.«

»Sie sind ... Vampire?«

»Jein. Das sind Dämonen. Kein bisschen menschlich. Abgesehen von ... dem Äußeren.« , antwortete er. »Aber ... damit fangen die dich.«

»Was heißt das?«

»Keine Ahnung. Die sollen für Menschen wohl sehr ... reizvoll sein.« Er zuckte wieder mal mit den Schultern. »Vielleicht tragen die Tangas. Ich weiß nicht.«

Vincent lachte. »Du spinnst.«

»Dann haben wir wenigstens einen schönen Anblick, bevor wir abnippeln.«

»Wir werden nicht abnippeln.«

»Sie sind immer hungrig. Immer, Vinne. Weißt du, was immer bedeutet.«

»Dessen bin ich mir bewusst, aber Lin und seine Olle haben es auch geschafft.«

»Weil seine Olle bestimmt nicht so lecker geschmeckt hätte.« , gab Dag an und wollte nach einer Zigarette greifen, bis Vincent sofort seinen Kopf schüttelte.

»Wieso nicht lecker?« , hakte dieser nach, nachdem der Lockenkopf den Glimmstängel zurückgelegt hatte.

»Weil sie am liebsten junges menschliches Blut schlabbern ... und das von hübschen Jungs.«

»Gut, das wir hässlich sind.« Beide lachten.

Dag legte sich daraufhin mehr hin. »Nein, ich mein's ernst. Das ist wirklich gefährlich.« , sagte er nochmalig, nachdem sein Lachen erklungen war und er sich daran erinnerte, das es kein Joke war. Sie wollten tatsächlich freiwillig zu den Lamien latschen.

»Aber wir schaffen das. Es gibt eine Lösung für unser Problem. Das ist das Einzige, woran ich mich festhalte. All die Monster oder sonst was, nehme ich in Kauf.«

»Und ... Saskia?«

»Was meinst du?«

»Solltest du nicht morgen Abend zu ihr?! Private Party? Du solltest Alkohol und vieles andere ja mitbringen.« , sprach er mit Sarkasmus. »Erinnerst du dich?«

»Oh.« Er zog für eine Sekunde die Augenbrauen zusammen und schüttelte dann den Kopf. »Das ist nebensächlich. Ich werd' ihr morgen sagen, das ich ... etwas anderes zu tun habe. Du stehst an erster Stelle.«

»Das wird ihr mit Sicherheit nicht gefallen.« , nuschelte Dag, aber Vincent verstand jedes Wort.

»Das ist mir egal. Sie wird's verstehen.«

»Das bezweifle ich.« , nuschelte er ein weiteres Mal.

Vincent ignorierte es jedoch zu diesem Zeitpunkt. Dag musste Saskia nur irgendwann besser kennenlernen. Dann würde sich auch seine Meinung über sie ändern. Er hatte sie bisher ... halt zu einem falschen Moment immer angetroffen.

Obwohl ...

Hatte er vielleicht Recht?

Nachdem Saskia Dag nicht auf ihrer Party haben wollte mit den Worten, es wäre nur für ihre Freunde gedacht, war sein Gefühl ihr gegenüber ins Schwanken geraten. Er hatte schließlich nur um eine weitere Person gebeten und keine Fußballmannschaft.

Zudem ... mochte er Saskias Freunde nicht. Und diese ihn noch weniger.

Allerdings hatte er sich eine Winzigkeit mehr von der Party erhofft, denn vielmehr als Küssen war bisher nicht drin gewesen. Es war nicht so, dass er spitz wie Opas Lumpi war, aber ...

Er wusste ja, dass sie eigentlich nicht so zurückhaltend war.

Dennoch hatte er teilweise ein schlechtes Gewissen, weil er gern mehr wollte. Schließlich hatte er nicht vor, sie zu sexualisieren.

Aber ... er war ja auch ihr fester Freund. War es da dann nicht normal?

»Ich rede morgen mit ihr.« , wiederholte er, weil nur das gerade wichtig war und nicht seine Gedanken, wie seine Freundin und er einen Schritt weitergehen könnten, ohne das er aufdringlich wirken würde.

»Okay.« , gab Dag leise von sich und Vincent wusste, dass er noch immer nicht den richtigen Glauben daran gefasst hatte, ein Mensch für die Ewigkeit werden zu können. Im Gegensatz dazu hatte er umso mehr Mut und Hoffnung in seinem Inneren verinnerlicht. Er würde Dag helfen. Koste es, was es wolle.

Wir sind wie Brüder von verschiedenen ElternWhere stories live. Discover now