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»Fick dich.«

»Wie bitte?« Vincent sah Saskia vollkommen derangiert an.

»Fick dich.« , wiederholte sie und spuckte vor seine Füße.

»Was soll das? Wieso bist du so ...?«

»Wieso?« Sie lachte gekünstelt laut auf und fast jeder der sich im Schulflur aufhielt, insbesondere Dag, der an seinem eigenen Spind stand, schaute zu den beiden rüber. »Weil ... weil du ...« Sie schubste ihn. »Verpiss dich einfach.«

»Saskia, ich habe dir nur gesagt, dass ich was anderes vorhabe. Ich verstehe dein Problem im Moment nicht.« , sprach er ein wenig gedämpfter, da ihn die Blicke tatsächlich nicht gerade angenehm waren.

»Mein Problem? Ich hab' kein Problem.« Sie lachte erneut laut auf. »Du warst eh nur gut, um mir alles zu bezahlen. Mehr nicht.«

»Was?«

»Bist du taub? Ich will dich gar nicht. Du bist so ein Looser.«

»Wir ... du machst Schluss?«

Sie lachte nun noch lauter und rief in die Menge. »Habt ihr gehört? Der Spinner dachte echt, ich bin interessiert an ihm.« Nun richtete sie ihr Wort wieder an ihn. »Nein, du warst nur gut fürs Bezahlen. Mehr nicht.«

»Aber ...«

»Nein. Denkst du echt, ich will nen Typen, der denkt, er könnte mit seinen Worten und ein bisschen Knöpfe drücken Geld verdienen?« Sie lachte ihn aufs Neue aus und sah ihn anschließend selbstgefällig an. »Du kannst nichts und du bist ein Nichts.«

»Du bist ein Nichts.« , erklang Dags Stimme und in dem Fall kam er auch näher. »Du hast ihn gar nicht verdient. Du bist so hässlich mit deiner ekelhaften Art.«

»Hast du dich mal angeguckt? Also ich und hässlich, ist ...«

»Die Wahrheit.« , fiel er ihr barsch ins Wort hinein. »Dein Charakter ist so ekelhaft. Ich könnt' kotzen.«

»Versuch' deine Scheiße bei jemand anderen. Ich weiß, wie hübsch ich bin.«

»Eingebildet und 'ne dumme ...«

»Is' gut Dag.« Vincent zog ihn weg. »Lass uns geh'n.«

»Ja geht ihr zwei Idioten. Dumm und Dümmer.« Sie lachte diabolisch und warf ihr blondes langes Haar nach hinten. »Und keiner wird je eure scheiß Mucke feiern. Und eure hässlichen Visagen sowieso nicht.«

Vincent riss sich los und lief weg. Dag ihm sofort hinterher ... hin zu den Toiletten, wo der Große mit Schwung die der Jungs öffnete und hineinrannte.

Wütend trat er reflexartig danach eine der Schwingtüren auf und traf damit ... den Typen, der sich darin befand. »Fuck.« , sagte er und ging auf ihn zu. »Hey, das wollt' ich nicht.«

»Du Arsch. Ich blute.« Er hielt sich die Hände vor die Nase und Vincent sah bereits, wie Blut, dessen Kinn hinab tropfte.

»Sorry, das wollt' ich wirklich nicht.«

»Verpiss dich.« Er schubste Vincent weg und Dag, der ebenso im Inneren weilte, hielt dem Typ die Türe auf, damit dieser verschwinden konnte.

»Hey ... nimm dir das doch nicht so ...«

»Ich war so dumm.« , unterbrach er Dag und versuchte, den Drang zu kontrollieren, nicht erneut eine Türe aus Wut aufzutreten.

»Du bist nicht dumm ... oder dümmer.« Der Lockenkopf war sich nicht sicher, wen Saskia mit welcher Bezeichnung getauft hatte.

»Doch klar bin ich das.« Vincents Tränen flossen. »Wie konnte ich auch glauben, dass sie an mir interessiert wäre?«

»Sie ist eine fiese falsche Schlange. Und sie labert scheiße.«

»Sie hat mich ausgenutzt und ich doof bin drauf reingefallen.«

»Dumm, dümmer, doof. Du bist alles nicht. Und wenn du es bist, dann bin ich es auch. Dann sind wir halt dumm und doof. Oder wie auch immer. Na und?! Scheiß drauf. Scheiß auf sie. Sie hatte dich nicht eine einzige Sekunde verdient.«

Vincent schniefte und lächelte ihn an. »Eines Tages werd' ich mich rächen ...« , begann er musikalisch.

»Genau.« Dag legte seinen Arm um dessen Schulter und stimmte mit ein. »... wir werden die Herzen aller Mädchen brechen. Dann sind wir Stars, die in der Zeitung stehen und dann tut es ihnen leid, doch dann ist es zu spät. Zu spät ... zu spät ... zu spät ... dann ...«

»Vincent.« , erklang unerwartet und plötzlich die Stimme von Herrn Freise, der hineinsah und ihn daraufhin giftig anschaute. »Sofort zum Direktor.«

»Aber ...«

»Sofort.«

Vincent sah Dag an. »Geh' am besten nach der Schule nach Hause. Ich denke, ich muss nach- ...«

»Ich geh' mit dir. Du warst es ja nicht allein'.« , sagte sein Freund und blickte zu Herrn Freise. »Wir waren's gemeinsam.«

»Was sagst du ...?«

»Scheiße baut man nicht alleine.«

»Jetzt bewegt eure Ärsche da raus und los.« , keifte der Lehrer. »Mir egal, wer's war, aber das wird Konsequenzen haben.«

»Dag, du musst nicht meinen Scheiß mitausbaden.« , flüsterte Vincent, als sie dem Pauker folgten.

»Warum sollst du das alleine auf deine eigene Kappe nehmen?« , fragte er. »Ich war dabei und ... irgendwie bin ich mit dran schuld, weil ich dir geholfen habe, das sie na ja ...«

»Hey. Nein.« , sagte er. »Du hast es gut gemeint. Und ... für ... ihren Charakter kannst du nichts.«

»Du wirst eine Bessere finden. Eine, die dich zu schätzen weiß.«

Vincent lächelte minimal und sah zu dem Jungen, der vor der Türe des Direktors von der Sekretärin verarztet wurde. »Es tut mir wirklich leid. Ich ... ich habe nicht gewusst, dass jemand ... ich hab' nicht nachgedacht.«

»Das kennen wir ja von dir.« Herr Freises Blick fiel zu Dag. »Und von dir auch. Rein jetzt.« Er öffnete die Türe. »Das wird ein Nachspiel haben.«

Wir sind wie Brüder von verschiedenen ElternWhere stories live. Discover now