-Teil 3-

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Wir waren gerade in Deutschland gelandet. Hatten unsere Koffer geholt und machten uns jetzt auf den Weg zu den Taxis. Ich erwartete ein ganz gewöhnliches Taxi - falsch gedacht, unmittelbar vor dem Flughafen stand ein schwarzer Brabus S-Klasse. Die Gläser waren abgedunkelt und vor dem Wagen stand ein Fahrer. Er trug einen Anzug, weiße Handschuhe und eine dunkle Sonnenbrille.


Ich war erstaunt. Wie viel Geld hatte der Kerl eigentlich?

"Aaron das ist Ian. Er ist euer privater Fahrer und Bodyguard. Ian das ist Aaron, mein Sohn." machte er uns bekannt. Ich musste lächeln, er hatte mein Sohn gesagt. Es fühlte sich toll an, ich war noch nie jemandens Sohn.

Wir stiegen in den Wagen und Ian lud unsere Koffer ein. Von innen war der Wagen noch luxuriöser. Schwarzes Leder, technisch auf dem neusten Stand, es gab sogar eine Bar!

"Bist du Multimillionär oder so?" fragte ich immer noch erstaunt.

Er lachte kurz auf. "Nein Multimillionär nicht, aber Millionär würde es gut treffen."

"Woah, krass. Warum hast du nichts gesagt?"

"Ich wollte das du mich kennenlernst, als jemand der dich adoptieren will und nicht als der Typ mit dem Haufen Geld." sagte er schulterzuckend.

Ich nickte verständlich. Mittlerweile fuhren wir. Louis arbeitete irgendwas an seinem MacBook. Mit brannte die ganze Zeit schon eine Frage auf der Zunge aber ich hatte irgendwie Angst davor zu fragen.

"Alles okay? Du bist so abwesend." fragte er plötzlich ohne sein Blick vom MacBook zu entfernen.

"Öhm.. Nun ja." murmelte ich.

Er legte sein MacBook beiseite und sah mich fragend an.

"Ich.. Ich hab mich gefragt.. Warum hast du ausgerechnet mich adoptiert hast.. Naja ich bin jetzt nicht grad das Kind was man sich wünscht." sagte ich nachdenklich.

"Ich hätte dich ja wohl kaum adoptiert wenn ich dich nicht haben wollte, oder? Ich wollte dich adoptieren weil du, du bist."

"Sowas nettes hat mir noch keiner gesagt." sagte ich lächelnd.

Die ganze fahrt über unterhielten wir uns. Großteils sprachen wir über seine Familie. Sein Vater war verstorben, aber seine Mutter lebte noch. Er hat zwei ältere Brüder, 3 Neffen und eine Nichte. Viele Cousinen, Cousins, Tanten und Onkel. Nächste Woche sollten alle zu Besuch kommen um mich kennen zulernen.

Wir fuhren mittlerweile schon sehr lang. Ich fragte mich wo genau er in Münster lebte, da wir die Stadt schon fast wieder verlassen hatten.

"Wann sind wir denn da?" fragte ich etwas ungeduldig.

"Etwa eine Halbestunde noch, wir wohnen .. Etwas abseits."

*

Eine Halbestunde später waren wir auch schon da. Es war wirklich abseits, hier standen nur vereinzelt andere Häuser und Autos fuhren auch kaum lang. Wir standen vor einem großem Haus, naja es glich einer Villa. Ich sah viele Überwachungskameras. Das Haus sah unglaublich modern aus, der Garten war gepflegt und es war angenehm still hier, keine Autos oder nervende Nachbarn.

"Gefällt es dir? Ich bin hier aufgewachsen, mein Großvater hat das alles aufgebaut. Ich habe das Haus und die Firma geerbt."

"Es ist echt schön hier. Was für eine Firma? Ich weiß noch gar nicht womit du dein Geld verdienst."

Er lachte kurz auf. "Über Geld spricht man nicht. Lass uns rein gehen."

"Äh die Koffer?" fragte ich etwas überrumpelt.

"Die bringt Ian nach." sagte er, als wäre dies eine Selbstverständlichkeit.

Wir gingen durch den Vorgarten zu der Haustür, er schloss auf und wir betraten das Haus. Es war modern und dennoch schlicht. Die Einrichtung war in schwarz-weiß-grau gehalten. Mir gefiel es hier.

"Lass uns ins Wohnzimmer. Da gibt es eine Überraschung für dich." sagte Louis schmunzelnd.

Wir gingen durch den großen Eingangsbereich und dann eine Treppe hoch, hier war es genauso schlicht eingerichtet wie unten. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ein Junge und ein Mädchen standen vor einem Banner auf dem 'Welcome at home, Aaron' stand, den Schriftzug konnte ich nur schwer entziffern. Letztendlich gelang es mir aber doch. Der Junge im Anzug und das Mädchen im Kleid. Ich war zu Tränen gerührt.
"Willkommen in der Familie, Kleiner." sagte Louis und legte eine Hand auf meine Schulter.

Ich wischte mir die Freudentränen weg und lächelte bis über beide Ohren. So hatte ich schon lange nicht mehr so gelächelt.

"Na da freut sich aber wer. Hi, my name is Amanda." sagte das Mädchen. Ihre braunen Haare hatte sie hoch gesteckt, sie hatte grüne Augen und war genauso groß wie ich.

"Hi, I'm Aaron." stellte ich mich vor. Ich wusste selbst nicht warum ich jetzt wieder Englisch sprach, wahrscheinlich weil ich so aufgeregt war.

"Logan, nice to meet you." stellte sich nun auch der Junge vor. Er kam rüber und reichte mir die Hand, diese schüttelte ich. Seine schwarzen Haare hatte er schlicht hoch gestylt, er war fast einen Kopf größer als ich und seine grünen Augen waren unglaublich schön.

Die zwei waren so höflich, ruhig und gut erzogen. Die perfekten Kinder, und ich? Naja ich war halt ich.

"Wie war der Flug? Hat alles gut geklappt?" fragte Logan seinen Vater.

"Alles bestens. Hier hat auch alles geklappt, als ich weg war?" fragte Louis streng. So hatte ich ihn ja noch gar nicht erlebt. Aber ich kannte ihn auch noch nicht lange.

"Ja, Sir."

Louis nickte das ab.

Wir setzten uns auf das Sofa und unterhielten uns. Sie waren eine so nette Familie, ob ich hier auch rein passte?

My new Brother [boyxboy] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt