[Bild: Maik/André]
Die nächsten Tage passierte nichts außergewöhnliches. Vormittags verbrachte ich den Tag mit Louis oder Linda. Und Nachmittags war ich meistens mit Logan und Amanda unterwegs. Abends saßen wir manchmal mit Louis im Kinosaal und sahen uns Filme an. Ich bekamm außerdem ein Handy, Louis meinte er wolle mich immer erreichen können. Im Heim brauchte ich nie ein Handy, wozu auch? Ich war ja sowieso immer dort.
Mittlerweile wusste ich auch, dass Louis eine Autofirma leitete. Worum genau es da ging, und was genau er da machte wusste ich nicht. Autos interessierten mich nie so wirklich. Ich wusste nun auch warum er nach Amanda, nur Kinder adoptiert hatte. Er konnte wohl eigentlich keine Kinder zeugen, als seine damalige Freundin dann schwanger wurde grenzte es an einem Wunder. Er erzählte, dass sie sich immer zwei Söhne und eine Tochter gewünscht hatte aber sie starb vor elf Jahren bei einem Autounfall - was eine Ironie, wo er doch eine Autofirma leitete.
Damals war Amanda zwei, ein Jahr später hat er dann Logan adoptiert der war damals ungefähr sechs Jahre alt.Amanda sprach nie über ihre Mutter, wahrscheinlich konnte sie sich nicht mal an sie erinnern. Logan sprach auch nicht über seine leiblichen Eltern, diese versuchten wohl vor einigen Jahren Kontakt aufzunehmen aber er wies sie ab. Das einzige was er mir gesagt hatte war "Wenn sie mich weggegeben haben, können sie mich ja wohl nicht geliebt haben." Damit war das Thema dann abgeschlossen. Über meine Eltern sprachen wir nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass die zwei wussten, dass sie tot waren. Louis wird es ihnen sicher gesagt haben.
Wir hatten Samstag. Heute sollte die Familie von Louis kommen, um mich kennenzulernen und um den Geburtstag, seiner Mutter zu feiern. Ich war ziemlich aufgeregt. Logan und Amanda hatten mir zwar versichert, dass seine Verwandten die liebsten Menschen der Welt seien, aber ich war trotzdem sehr nervös. Was war wenn sie mich nicht mochten? Oder wenn ich mich komplett blamiere? Bei meinem Glück, würde ich sogar noch einen Asthmaanfall oder so bekommen. Oder noch schlimmer, was wenn ich etwas vorlesen sollte? Wer würde schon einen Jungen wollen, der nicht ein mal lesen und vernünftig atmen konnte?
Ich wurde aus meinen Gedanken geholt, als meine Zimmertür auf ging und Logan rein kam. Er trug ein weißes Hemd, eine schwarze Skinnyjeans und eine schwarze Fliege. Er sah verdammt gut aus. Nicht nur gut, er sah verdammt heiß aus! Okay.. Ich sollte wirklich aufhören, so über meinen Bruder zu denken.
"Oh, du bist ja noch gar nicht fertig." sagte er verwundert.
"Natürlich bin ich das."
Er schüttelte grinsend den Kopf und ging in meinen Schrank. Ich war verwirrt. Was war an meinem weißen Shirt und der schwarzen Jeans auszusetzen?
Irritiert folgte ich ihm. Er kramte in meinen Sachen rum, schien aber nicht zu finden was er suchte.
"Wo hast du deine Anzüge?" fragte er sichtlich erschüttert, über die Tatsache das er keine gefunden hatte.
Ich legte den Kopf schief. "Ich habe keine Anzüge?"
Er schien gerade zu schockiert. Was war denn so schlimm daran, dass ich keinen Anzüge hatte?
"Warum hast du denn vorher nichts gesagt? Heute geht es um dich, du kannst doch nicht ohne Anzug auftauchen!"
Ich war, mal wieder, verwirrt.
"Du kannst einen von mir anziehen, jetzt noch einen Schneider kommen zu lassen wäre viel zu spät." murmelte er mehr zu sich selbst.
Für ihn schien dieser ganze Luxus ja das normalste von der Welt zu sein. Ich hingegen konnte mich ja kaum dran gewöhnen, dass mein Zimmer so riesig war und er sprach davon einen Schneider kommen zu lassen. Also wirklich, und warum sollte ich einen Anzug tragen, wenn er nur ein Hemd trug? Abgesehen davon, konnte ich mich gar nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass es heute um mich gehen sollte. Ich stand nicht gerne im Mittelpunkt.
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My new Brother [boyxboy]
Fiksi RemajaIn dieser Geschichte geht es um den 14 jährigen Aaron. Er ist sehr schüchtern und zurückhaltend. Nach vielen Jahren in den er im einem Waisenheim lebt, wurde er adoptiert. In seinem neuen zuhause erlebt er viel aufregende Dinge, lernt nette Leute ke...