Abadon packte Thore mit seinen schwarzen Händen, deren Adern orange glühten. Er hob ihn in die Luft. Die Hitze verbrannte seinen Körper. Thore schrie vor Schmerz. Er strampelte mit den Beinen und versuchte sich mit seinen Armen aus dem Griff zu pressen, erfolglos.
Zika schoss drei ihrer Giftpfeile. Sie traf Abadon von hinten in seinem Kopf. Er brüllte wütend auf, aber der Dämon liess Thore nicht los. Die Pfeile verkohlten. Nichts als Asche blieb von ihnen übrig.
Tara hob ihre Hände, zog sie auseinander und ballte sie zusammen. Der Dämon grollte. Sein Körper verformte sich. Das Metall in ihm schoss durch seine dämonischen Adern und formte Klumpen. Die Schwarzen platten, aus denen seine Haut bestand, zersplitterten. Der Boden bebte, als er tief und dunkel schrie. Wut flackerte in seinen Augen. Er liess Thore fallen und sprang über das Feuer des Kreises.
Alle Anwesenden erstarrten. Der Schreck war deutlich in ihre Gesichter geschrieben. Er hätte nicht fähig sein sollen den Kreis zu verlassen, aber der Dämon war schon zu mächtig.
Er ging auf Tara zu. Sie bewegte ihre Hände in der Luft. Schweiss lief über ihre Stirn. Der Dämon blieb kurz stehen. Presste seine Fäuste gegen seinen Schädel. An seinem Kopf entstanden Beulen, die kurz darauf verschwanden und an einem anderen Ort wieder entstanden. Der Dämon taumelte, aber er blieb auf seinen Beinen.
Koval schleuderte eine Axt. Er traf ihn im Nacken. Die Schneide blieb in dem Dämon Stecken. Er stiess ein schrecklich lautes Dröhnen aus. Rauch kam aus seinen Nasenlöchern. Er neigte seine Hörner in Taras Richtung.
Soldaten rannten über die Wiese. Sie hoben ihre Hände. Eine Welle aus Wasser schlug über Abadon nieder. Sein Körper erlosch kurzzeitig, bevor er wieder zu glühen anfing. Ein Soldat hob eine Hand. Gleisendes Licht schoss in Stahlen auf den Dämon zu und traf seine Augen. Er taumelte und schlug blindlings um sich. Er stürmte in die Richtung von Tara. Sie wich aus und er rannte ins Leere. Erst ein paar Sekunden später blieb er stehen und brüllte.
Rose hob ihre Hände. Ihre Finger zitterten. Steine lösten sich aus der Ruine und schwebten einen Moment reglos in der Luft. Rose imitierte eine Wurfbewegung. Die Felsen prasselten von allen Seiten auf den Dämon ein. Er stürzte zu Boden und wurde von ihnen begraben.
Vier Soldaten rannten zu Thore und trugen ihn hinter eine Mauer zu Ragna. Sie kniete dort in Deckung bei Phil und Runa, stillte die Blutungen und verband die Wunden.
Saphira half ihr nach Anweisungen so gut sie konnte. Ihre Hände zitterten. Eine Schere fiel ihr in den Schmutz. Sie schluchzte auf.
«Bringt sie weg», sagte Ragna zu zwei Soldaten, «und holt mir Zika und sonst noch Jemand der mir helfen kann.»
Einer der Soldaten rannte los, um Hilfe zu finden. Der andere half Saphira auf die Beine.
Sie starrte auf Runas regloses Gesicht, dann starrte sie zu Phil hinüber. Sein Gesicht war aschfahl. Saphira zitterte.
Der Soldat zog sie zur Seite.
«Nein», schrie sie, «lass mich bei ihr.»
Er lies nicht locker, sondern packte sie mit beiden Händen und schüttelte sie.
«Trauern kannst du später, wir brauchen deine Hilfe, wenn wir nicht alle sterben wollen. Die Schattensoldaten kommen von allen Seiten auf uns zu und kaum eine Waffe hilft uns gegen Abadon.»
Sie starrte ihn verständnislos an.
«Ohne Runa bin ich keine Hilfe», flüsterte sie, aber sie folgte ihm benommen.
Sie kamen an einer Stelle vorbei, wo die alte Mauer eingebrochen war. Schüsse erklangen. Saphira erhaschte einen Blick nach draussen auf die Wiesen vor der Ruine.
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Runa: Chaos der Erinnerung
FantasyEine alte Prophezeiung warnt vor dem Dämon Abbadon der die Macht über die Menschen erkämpfen will und prophezeit zwei Mädchen die eine aussergewöhnliche Gabe besitzen. Sie könnten ihn besiegen oder ihm weitere Macht über die Menschen bringen. Runa...