Der Bogen des Todes

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Kaum waren Harry, Hermine und Umbridge zur Tür hinaus, ließ Malfoy wieder von Neville ab und beugte sich zu mir hinunter. "Alles in Ordnung?", fragte er. Ich nickte kurz, stütze mich an ihm ab und stand auf. Mein Kopf tat höllisch weh und ich konnte das Zittern mienes Körpers einfach nicht verhindern. "Draco", knurrte Warrington, der Ron fest hielt und warf dem Blonden einen warnenden Blick zu. Ich warf einen Blick aus dem Fenster: Meine Freunde führten die Schulleiterin in den Verbotenen Wald. Neville, der nun seine Hände frei hatte, holte unbemerkt seinen Zauberstab aus der Tasche. Dann rief er: "Stupor!" Und Warrington fiel geschockt zu Boden. Draco holte seinen zauberstab heraus, doch da hatte Ron ihn schon entwaffnet. Auch Pansy Parkinson und die anderen Slytherins wurden gelähmt. Draco stand nun mit erhobenen Händen in Umbridges Büro. "Lasst ihn. Er kann uns unmöglich alle hier festhalten", sagte ich. Ginny und Ron nahmen ihre Zauberstäbe herunter. Ich griff nach den Zaubesrtäben von Harry und Hermine und ging dann hinaus. Ich war langsamer als die anderen, da ich höllische Kopfschmerzen hatte, wenn ich rannte. Ron, Luna und Ginny liefen vor, während Neville etwas weiter hinten mit mir langsamer ging. Wir waren gerade am Waldrand angekommen, als die anderen schoon wieder heraus kamen. "Wie seid ihr da rausgekommen?", fragte Hermine. "Ein paar Schockzauber und 'n Entwaffnungszauber", sagte Ron lässig. Ich gab den beiden ihre Zauberstäbe. "Wie geht es dir?", fragte Hermine besorgt, doch ich tat das ganze nur mit einer Handbewegung ab. "Wo habt ihr Umbridge gelassen?", wollte ich wissen. "Eine Herde Zentauren hat sie mitgenommen. Grawp hat sie dann rechtzeitig verjagt, bevor sie uns angreifen konnten", erklärte Harry. "Was hast du im Feuer erfahren, Harry? Hat Du-weißt-schon-wer Sirius?", fragte Ron. "Ja, aber ich bin mir sicher, dass Sirius noch am Leben ist, ich hab nur keine Ahnung, wie wir dort hinkommen sollen, um ihm zu helfen", entgegnete der Schwarzhaarige. "Naja, wir müssen eben fliegen, oder?", schlug Luna vor. "Wir tun überhauptnichts, falls du dich dazu zählst, denn Ron und emily sind die Einzigen die einen Besen haben", meinte Harry. "Ich habe einen!", warf Ginny ein. "Schon, aber du kommst nicht mit", sagte Ron zornig. "Entschuldige mal, aber es ist mir genauso wichtig wie dir, was mit Sirius passiert!", sagte Ginny entschlossen. "Wir waren doch alle zusammen in der DA. Dabei ging es doch darum, gegen Du-weißt-schon-wen zu kämpfen, oder? Und dies ist jetzt unsere erste Chance, was handfestes zu tun - oder war das alles nur Spiel oder so?", meinte Neville. "Nein, natürlich nicht", sagte Harry. "Dann sollten wir mitkommen. Wir wollen helfen", erklärte Neville und Luna stimmte ihm lächelnd zu. "Spielt sowieso keine Rolle, weil wir nicht hinkommen", murmelte Harry. "Ich dachte, das hätten wir geklärt. Wir fliegen!", wiederholte sich Luna. Und aufeinmal verstand ich sie. Hinter Harry und Hermine war die Herde Thestrale zwischen den Bäumen zu sehen. "Ja, du bist genial, Luna!", sagte ich. "Was?!", fragte Harry entsetzt, als wäre ich verrückt, doch ich drehte ihn um und zeigte auf die Thestrale. "Ja!", wisperte der Gryffindor und ging auf die Tiere zu. Es waren erst drei, die von dem Blut, das Harry und Hermine an sich klaben hatten, angelockt wurden. "Gut - Ron, Hermine, wir fliegen los", sagte Harry und reflexartig trat ich ihm ans Schienbein. "Ich komme auch mit!", fauchte ich. "Du wurdest gerade gefoltert, Emily, du musst dich jetzt ausruhen!", widersprach Harry mir. "NEIN, das werde ich nicht! MEIN Dad ist in Gefahr, Harry!", giftete ich, streichelte das eine Thestral und sprang hinauf. Es wehrte sich nicht, sondern schnupperte an Luna. Dann kamen auch schon noch mehr Thestrale aus dem Wald, weil sie das blut gerochen hatten. Luna half Hermine, Ron und Ginny beim Aufsitzen, da sie das Tier nicht sehen konnten, während Harry uind Neville alleine aufsetzten. Ich klammerte mich an der Mähne fest. "Also, Zaubereiministerium, Besuchereingang, London", sagte ich unsicher, ob das thestral mich verstand und wusste, wo es lang ging. Dann schoss es in die Höhe. 

Die Thestrale waren beinahe so schnell wie mein Feuerblitz - sie preschten über Hogwarts hinüber und über die weiten Felder. Der Wind wehte mir ins Gesicht und ließ meine Haare wild umhergliegen. Hinter mir flogen die anderen. Wir flogen durch die aufkommende Dunkelheit. Mir war eiskalt und ich machte mir schreckliche Sorgen um mienen dad... was, wenn wir zu spät sind? Doch Harry schien davon überzeugt zu sein, dass Sirius noch am Leben war.. ich vertraute Harry. Und ich vertraute dem Thestral unte rmir, denn ich hatte keine Ahnung wo lang es ging. Die Sonne ging unter, als wir in London ankamen. Mit einem Mal flogen wir auf den gepflasterten Gehweg zu und ich rechnete mit einem harten Aufprall, stattdessen landete ich sanft. Elegant glitt ich von dem Thestral. Die anderen landeten um mich herum. Ron stolperte von seinem Thestral und stürzte auf den Gehweg. "Nie wieder.. nie wieder...", murmelte er. "Und wo gehen wir jetzt hin?", fragte Luna neugierig, während sie Ginny und Hermine beim Absteigen half. Harry zwängte uns eine Telefonzelle. "Wer dem Hörer am nähsten ist, wählt 62443!", drängte Harry und Ron wählte mit eingeklemmtem Arm die Nummern. "Wilkommen im Zaubereiministerium. Bitte nennen Sie Ihren Namen und Ihr Anliegen", ertönte eine kühle Frauenstimmte. "Harry Potter, Ron Weasley, Hermine Granger, Emily Black, Ginny Weasley, Neville Longbottom, Luna Lovegood... wir sind hier, um jemanden zu retten, es sei denn, Ihrem Ministerium gelingt das noch vor uns!", sagte Harry schnell. "Vielen Dank. Besucher, bitte nehmen Sie die Plaketten und befestigen sie vorne an Ihren Umhängen", sagte die Frauenstimme. Aus einem Metallschacht kamen ein halbes Dutzend Plaketten. Hermine holte sie heraus und reichte sie uns weiter. Darauf stand: Emily Black, Rettungsmission. Die Telefonzelle setzte sich in Gang und fuhr herunter. Im großen Atrium war keine Menschenseele, alles war leer. Es war schon spät, allerdings hatte ich trotzden Menschen hier erwartet. Früher war ich öfters mit Malfoy und Draco hier, dann haben Draco und ich immer fangen und verstecken in den vielen Gängen gespielt. Wir stiegen aus und folgten Harry zu den Fahrsstühlen. Wir passten diesmal locker in einen und Harry drückte auf den Knopf mit der neun. Der goldene Fahrstul fuhr los und machte dabei laute Geräusche, was mir vorher nie aufgefallen war. "Mysteriumsabteilung", sagte eine Frauenstimme. Die Tür ging auf und wir Sieben stürmten hinaus auf den gang. Auch hier bewegte sich nichts, nur die Fackeln an den Wänden warfen Schatten im Licht des Feuers. Harry blieb vor einer schwarzen massigen Tür stehen. "Gehen wir", flüsterte er und due Tür schwang auf. Wir betraten den runden Raum. Alles hier war schwarz, vom Boden bis zur Decke - nur die vielen Türen zu den Seiten konnte man erkennen. "Macht mal jemand die Tür zu", sagte Harry, und Neville tat was gesagt wurde. Nun war es absolut dunkel, nicht einmal mehr das schwache Licht der Fackeln im Flur waren zu sehen. Plötzlich begannen die Wände sich zu drehen und zu routieren, so dass die Türen anders verteilt standen. "Was war das?", fragte Ron, der sich ängstlich an meinen Arm geklammert hatte. "Ich glaube, das war, damit wir nicht mehr wissen, durch welche Tür wir reingekommen sind", flüsterte ich, aus Angst es würde sich der Boden oder so bewegen, wenn ich laut sprach. "Wie kommen wir hier wieder raus?", fraget Neville voller Unbehagen. "Durch welche Tür bist du in deinen Träumen gegangen, Harry?", fragte ich. "Keine Ahnung. Probieren wir einfach mehrere aus", antwortete der Schwarzhaarige. Ginny öffnete die erste Tür, doch darin befand sich ein riesiges Gefäß mit in ekliger Flüssigkeit blubbernden Gehirnen. Nachdem wir die Tür geschlossen hatten, zeichnete Hermine ein leuchtendes X daran, damit wir wussten, durch welche wir schon gegangen waren, denn kaum war die Tür zu, bewegten sich die Türen wieder und veränderten ihre Position. 

Die nächste Tür war es auch nicht, aber durch die dritte folgten wir Harry dann in den Raum hinein. Es war ein Gerichtssaal, und in der MiItte der Bänke stand ein großer Torbogen. "Sirius?", rief ich in den schallebnden Raum hinein. Neville zuckte leicht zusammen, weil es zuvor so still war. Keine Antwort. Hermine und Ginny rehten wieder um, doch Harry ging weiter und um den Torbogen herum, bis er auf der anderen Seite stand. "Habt ihr gerade etwas gesagt?", fragte er dann. "Nein", antwortete Hermine. "Da waren aber Stimmen...", murmelte Harry. Neugierig ging ich zu ihm. Tatsächlich hörte ich auch Stimen... sie kamen von dem Torbogen aus. Ich ging einen Schritt näher. "Ich höre sie auch", flüsterte ich. "Ich höre nichts", sagte Ginny verwirrt. Ich konnte keine ganzen Wörter verstehen, also ging ich noch einen Schritt näher. Plötzlich blieb mein herz stehen. Ich konnte Cedric hören, wie er redete. Er redete, als wäre es ein ganz normaler tag und er würde sich mit jemandem über ein interessantes Thema unterhalten. Mein Herz war zwar für einen Moment stehen geblieben, doch meine Beine hatten sich wie von allein näher an den Bogen gezogen. Jetzt lachte cedric. Was würde ich doch darum geben, ihn wieder zu sehen. Plötzlich wurde ich ruckartig nach hinten gezogen und fiel in Ginnys Arme. "Was sollte das denn?", fragte ich perplex. "Du wurdest irgendwie von diesem Torbogen da angezogen", meinte Neville. "Und hast gar nicht mehr reagiert, als wir was gesagt haben", fügte Ron hinzu. "Ich habe da irgendwelche Stimmen gehört", sagte Harry. "Ich habe Cedrics Stimme gehört", meinte ich. Luna sah mich mitfühlend an und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Verlassen wir diesen Raum", schlug Hermine vor und zog uns hinter sich her durch die Tür.

Emily Lily Black und die Wahrheit ihres SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt