Der feurige Sirius

37 3 1
                                    


"Warum grinst du denn so?", fragte ich und musterte Harry, der sich gerade zu uns an den Tisch gesetzt hatte. "Nur so", murmelte er und grinste weiter. Als wir nach dem Frühstück hinunter zum Quidditchfeld gingen, fragte ich Harry noch einmal: "Was ist denn passiert, dass du so strahlst?" Harry zuckte mit den Schultern. "Ich hab Cho in der Eulerei getroffen. Sie hat gesagt, ich bin mutig", meinte der Schwarzhaarige träumerisch. "Dann fühl dich mal geschmeichelt", murmelte ich und lachte dann. Als wir das Umkleidezelt betraten, zogen Fred, George, Alicia und Angelina gerade ihre Umhänge an. "Na, Ron? Bist du bereit, uns zu zeigen, was der Putzie-Vertrauensschüler so kann?", feixte Fred. "Halt die Klappe", zischte Ron und schlüpfte in seinen Umhang. Alicia und ich gingen auf Befehl von Angelina den Ballkoffer holen. "Denkst du, es war schlau, Ron ins Team zu holen?", fragte die Schwarzhaarige mich auf dem Weg. "Er wird das schon schaffen, aber ich denke, er braucht etwas Übung. Es ist jedenfalls keine große Hilfe, dass Fred und George auch hier sind und ihm runter reden, das verunsichert ihn ganz schön", antwortete ich. "Buuuh! Buuuh!", ertönten Rufe von den Tribünen, wo ein Haufen Slytherins saß. Unter ihnen natürlich Draco und seine Gang und die Quidditchmannschaft der Schlangen. Wir stellten die Bälle auf dem Rasen ab und warteten, bis die anderen aus der Umkleide kamen. "Okay, ihr alle", fing Angelina an. "Lasst uns anfangen. Hier sind zwar ein paar Leute, die zugucken, aber ich möchte, dass ihr sie wie Luft behandelt, klar?" Wir nickten. Wir nahmen unsere Besen und stießen uns vom Besen ab, bis wir alle auf der selben Höhe in der Luft schwebten. Harry flog nah bei Ron. "Wir fangen mit ein paar Pässen an, nur zum Aufwärmen, also los, die ganze Mannschaft!", rief Angelina und warf den Quaffel an Alicia weiter. "Hey, Johnson, was ist denn das für'ne Frisur? Warum willst du eigentlich so aussehen, als würden dir Würme raus dem Kopf rauskommen?", kreischte Pansy Parkinson zu uns hinauf, doch Angelina bewahrte Ruhe. Alicia warf weiter an mich, ich an harry und Harry an Ron - und Ron ließ ihn fallen. Die Slytherins brüllten vor Lachen. "Nicht aufgeben, Ron", sagte ich. George hatte den Quaffel geholt und warf nun zu seinem Zwilling, Fred wieder zu mir, ich zu Angelina und diese warf einen Rückpass zu Harry, der den Ball gerade noch zu fassen bekam und an Ron weiterwarf, doch dieser fing nicht. "Nun komm schon, Ron. Pass doch mal auf!", rief Angelina. Ron hatte den Ball wieder geholt und war nun sehr rot im Gesicht. Er warf zu Fred, dieser zu Harry, Harry zu Alicia und diese zu Ron - und diesmal fing er. Doch er schien sich so sehr zu freuen, dass er mir den Quaffel mit voller Wucht ins Gesicht pfefferte. Ich stönte kurz auf und Ron kam sofort zu mir geflogen, um sich zu entschuldigen. "Auf deine Position, Ron! Es geht ihr gut!", rief Angelina. "Stimmt doch, oder?", fragte si emich noch mal. Ich nickte. "Ich hab nur ein wenig Nasenbluten, das sit sicher gleich wieder weg", antwortete ich. "Ron, pass auf, wenn du den Ball an deine leute abgibst, dass du sie nicht vom Besen schmetterst. dafür haben wir Klatscher! Okay, Fred, George, ihr holt eure Schläger und die Klatscher, Ron, flieg hoch zu den Toren und Harry hol den Schnatz. Wir spielen jetzt auf Rons Tore", gab Angelina ihre Anweisungen. "Ron stellt sich richtig bescheuert an, was?", sagte George, als er und Fred an mir vorbei flogen. "Er ist nur nervös", verteidigte ich meinen Freund. "Hoffen wir's mal", sagte Fred. Als ich mir mit meinem Ärmel das Blut von der Nase wusch, kam nur noch mehr. Wir fingen an zu spielen, doch schon nach kurzer Zeit rief Angelina: "Stopp! Stopp!" Wir schauten sie erwartungsvoll an. "Ron - du verteidigst dein mittleres Tor gar nicht, sondern driftest immer zum rechten ab! Flieg entweder Kreise um die Tore oder bleib im mittleren, damit du dich schneller zu den anderen Ringen bewegen kannst!", wies sie den Rothaarigen an. "Sorry", murmelte Ron. "Und Emily, kannst du nichts gegen dein Nasenbluten machen?", fügte Angelina hinzu. Ich wischte mir erneut was ab, doch mehr konnte ich auch nicht tun. Da kamen fred und George zu mir und reichten mir sowas wie einen kleinen lilafarbenen Bonbon. "Nimm das, dann hört's im Nu wieder aug", erklärte George. "Und davon verwandle ich mich auch nicht in einen Papagein oder sowas?", fragte ich unsicher nach. Die Jungs schüttelten den Kopf, also steckte ich das Teil in den Mund. "Weiter geht's!", rief Angelina und warf mir den Quaffel zu, den ich weiter an Alicia gab. Dann musste ich stehen bleiben. Das nasenbluten wurde nur noch schlimmer. Er quoll so viel Blut aus meiner Nase, dass mein ganzes gesicht bereits vollgesaut war. "Stopp! Stopp!", rief Angelina wieder und flog mit mir zu Boden. "Es wird nur noch schlimmer", brachte ich unter dem ganzen Blut hervor. Nun waren auch die anderen im Team gelandet. "Sie muss in den Krankenflügel", beschloss unsere Kapitänin. "Wir bringen sie", sagten die Zwillinge gleichzeitig. Alicia schaute kurz so, als ob sie überlegen würde, ob man mich ihnen anvertrauen konnte, aber dann schickte sie uns hoch und brach das Training ab. Doch die Zwillinge brachten mich nicht in den Krankenflügel, sondern in ein verlassenes Klassenzimmer. "Hier, nimm die", sagte Fred und gab mir diesmal ein grünes kleines Teilchen. "Wenn ihr mir sagt, was das ist", erwiderte ich. Die Jungs scheinen etwas peinlich berührt, doch dann erklärte George: "Das ist ein Nasenblut-Nougat. Mit dem lilanen Teil, bekommt man es und kann sich aus dem Unterricht abholen lassen und danach nimmt man einfach das grüne Teil und schon gehts einem besser und das Bluten hört sofort auf - wir haben dir nur leider den falschen Teil gegeben" Ich musste auflachen und verspritzte dabei etwas Blut. "Das ist genial, davon brauche ich welche!", meinte ich. "Sie sagt es ist genial, obwohl sie gerade voller Blut ist", grinste Fred. Ich schluckte das grüne Teilchen und schon nach wenigen Minuten hörte das Nasenbluten auf. Nur meine Kleidung und meine Haut waren noch voll mit getrockneten Blut. "Ich denke, ich sollte mal duschen gehen", sagte ich und verschwand nach oben. Als ich in dem Gemeinschaftsraum ankam, sah mich Hermine erschrocken an. "Was ist passiert?", fragte sie besorgt. "Ach, ich hab nur 'nen Ball gegen die Nase bekommen und die musste gleich wieder Drama schieben und bluten", antwortete ich.

Am Abend saßen wir im Gemeinschaftsraum und machten Hausaufgaben. Ich war gerade dabei, die Monde des Jupiters aufzuzählen, als eine große Schleiereule ans Fenster pickte. "Ron! Ist das nicht Hermes?", hakte Harry nach und ließ die Eule herein. "Warum schreibt Percy mir denn?", fragte Ron, nahm ihr den Brief entgegen und las ihn uns vor. Im Brief gratulierte Rons älterer Bruder ihm zum Vertrauensschülerabzeichen und redete ihm ein, Dumbledore sei ein Schwachkopf und Molly und Arthur wüssten nicht, was richtig ist. Außerdem riet er Ron, sich von Harry fern zu halten und sich bei Umbridge einzuschlöeimen. "Er ist der größte Mistkerl der Welt", sagte Ron und zeriss den brief in mehrere Stücken. "Ron, weißt du eigentlich, dass du völligen Unsinn in deinem Aufsatz schreibst? Und Harry-" Doch Harry unterbrach Hermine mit einem Zischen und stand auf, ohne den Blick vom Kamin zu nehmen. Es war inzwischen Mitternacht und außer uns war niemand mehr im Gemeinschaftsraum. "Was ist?", fragte ich stirnrunzelnd. "Ich - cih habe Sirius'Kopf gerade im Feuer gesehen", saget Harry und ging zum Kamin. Wir folgten ihm. "Das ist Blödsinn, Ron, das würde er nicht tun, es ist viel zu gefär - Sirius!", sagte Hermine. Tatsächlich steckte Dads Kopf in MItten der Flammen und grinste. "Ich dachte schon, ihr geht schlafen, bevor die anderen verschwinden", sagte er. "Dad! Weißt du, was für ein Risiko du hier eingehst?", fragte ich entsetzt. "Ja, aber keine Sorge, mich hat niemand gesehen. Harry, ich denke nicht, dass das Schmerzen deiner Narbe etwas mit Umbridge zu tun hat - ich kenne ihren Ruf, sie ist keine Todesserin. Aber sie muss echt widerlich sein, so wie Remus über sie spricht", sagte Sirius. "Kennt Remus sie?", fragte ich. "Nein, aber sie hat vor zwei Jahren ein Gesetz für Werwölfe auf die Beine gestellt, das es ihm fast unmöglich macht, eine Stelle zu bekommen", antwortete der Schwarzhaarige. "Diese fiese Kröte! Was hat sie nur gegen Werwölfe?", meinte ich sauer. "Angst, vermute ich. Offenbar hasst sie Halbmenschen, denn letztes Jahr hat sie Wassermenschen verfolgen lassen, aber darum geht es jetzt nicht. Wie sieht ihr Unterricht aus? Bringt sie euch allen bei, Halbblüter umzubringen?", fragte Dad und lachte kurz auf. "Nein, sie lässt uns nicht zaubern. Wir lesen immer nur das blöde Schulbuch", antwortete Ron. "Ja, das passt. Nach unseren Informationen aus dem Ministerium will Fudge nicht, dass ihr für den Kampf ausgebildet werdet", erklärte Sirius. "Was denkt der denn? Dass wir eine Art Zaubererarmeee aufbauen?", sagte Harry sarkastisch. "Genau das glaubt er. Besser gesagt, das befürchtet er von Dumbledore - dass er seine eigene Privatarmee aufstellt, mit der er dann das Zaubereiministerium übernehmen kann", erwiderte Sirius. "Also hält man uns davon ab, Verteidigung gegen die dunklen Künste zu lernen, weil Fudge Angst hat, wir würden gegen das Ministerium zaubern?", schloss Hermine empört. "Ja, er fühlt sich von Dumbledore bedroht und es ist nur eine Frage der zeit, bis er den Schulleiter wegen irgendwas verhaften lässt", erklärte der Black. Ich schluckte. "Und weißt du etwas über Hagrid?", durchbrach ich dann die Stille. "Nein. Er müsste eigentlich schon zurück sein, aber Dumbledore macht sich keine Sorgen - Madam Maxime war bei ihm, wir stehen mit ihr in Verbindung" Ich war nicht ganz überzeugt, beließ es jedoch dabei. "Hört mal, wann ist eigentlich euer nächstes Hogsmeade-Wochenende? Mit dieser Hundetarnung am Bahnhof sind wir ja ganz gut durchgekommen und ich dachte ich könnke - " Doch Harry und Hemrine unterbrachen ihn, indem beide losschrien: "NEIN!" Ich erschrack etwas. "Hast du nicht gelesen, was im tagespropheten stand? Es ist zu gefährlich!", erklärte Hermine. "Schon gut, war nur so 'ne Idee. Ich muss dann auch wieder raus, wird heiß hier drin - gute Nacht, ihr vier!", sagte er und verschwand aus den Flammen. "Was stand denn im Tagespropheten? Und warum habt ihr mir davon nicht erzählt?", fragte ich. "Da stand, dass Sirius Black wieder in London sein soll. Ich weiß nicht, wir haben wohl vergessen, es dir zu sagen", meinte Hermine und zuckte mit den Schultern. Ich nickte verstehend und ging dann mit ihr hoch in den Schlafsaal. Mir wurde klar, dass es jeden Moment passieren könnte, dass mein Dad entdeckt wird und wieder nach Askaban muss - und jetzt auch noch mein Großvater, auf den es Fudge abgesehen hat!


Emily Lily Black und die Wahrheit ihres SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt