Die Falle

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"Das ist es!", sagte Harry, als wir durch die nächste Tür traten. Der Raum war rund und vollgehängt mit Uhren. "Wo ist Sirius?", wollte ich panisch wissen, als ich ihn in diesem Raum nicht entdeckte. "Hinter der Tür da!", antwortet Harry und zeigte auf eine Tür am Ende des Raumes. Meine Füße trugen mich wie von allein dort hin und ich öffnete die Tür. Harry zog mich zurück und ging selbst mit erhobenem Zauberstab vor. Wir folgten ihm, während ich ebenfalls meinen Zauberstab in der Tasche meines Umhangs umklammerte, bereit für einen Notfall. Bereit für Voldemort. Bereit, falls es zum Kampf kommen sollte. Wir betraten einen riesigen Raum, so hoch wie eine Kirche, gefüllt mit Regalreihen, in denen kleine weiße Glaskugeln standen. "Reihe 97 sagtest du, Harry?", flüsterte Hermine. Harry nickte. Vor uns an dem Regal stand eine 53. Wir folgten Harry immer weiter die Gänge entlang, bis wir vor Gang 97 ankamen. "Er ist ganz am Ende, wir sehen ihn noch nicht", murmelte der Schwarzhaarige. Mein Herz pochte schnell. Er musste hier sein, er war noch nicht tot. Doch am Ende des Ganges war niemand. "Dad?!", rief ich mit zitternder Stimme. Harry ging einen Gang weiter, doch auch da war er anscheinend nicht. "Vielleicht-", setzte Hermine an, doch ich warf ihr einen warnenden Blick zu. Ich wollte nicht hören, dass Sirius nicht hier war. ich wollte nicht hören, dass wir nach Hogwarts zurückkehren sollten. "Harry?", sagte Ron mit entsetztem Gesichtsausdruck. Harry kam zurück. "Hier - hier steht dein Name drauf" Ron deutete auf eine der kleinen Glaskugeln. Ich stellte mich auf Zehnspitzen, konnte aber nicht über den Rand schauen. Ginny musste sich ebenfalls ganz schön strecken. "Stimmt...", murmelte Harry und streckte seine hand danach aus. "Stop! Fass das lieber nicht an, Harry! Wer weiß, was dann passiert...", riet ihm Hermine. Doch Harry umfasste die Glaskugel und nahm sie herunter. Nichts passierte.


"Sehr gut, Potter. Jetzt dreh dich um, langsam, und gib sie mir", ertönte hinter uns eine kalte, mir bekannte Stimme, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Bei dem Klang von Lucius Malfoys Stimme zuckte ich kurz zusammen, drehte mich dann aber wie die anderen um. Aus dem Nichts tauchten schwarze Gestalten auf und versperrten uns den Weg nach links und rechts. Augen glitzerten durch Kaputzenschlitze und die Todesser hielten ihre Zauberstäbe direkt auf unsere Herzen gerichtet. Ich stand neben Harry, hinter uns die anderen. Ginny keuchte leise auf, als sie Malfoy sah. "Gib sie mir, Potter", wiederholte Malfoy sich. "Wo ist Sirius?", fragte ich. Ich stand in Harrys Schatten,  die Todesser konnten mein Gesicht nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass Malfoy meine Stimme erkannt hatte - immerhin hatten wir fast zwölf Jahre lang zusammen unter einem Dach gewohnt. Einige Todesser lachten. "Gib mir die Prophezeihung, Potter", sagte Malfoy, mich ignorierend. "Ich will wissen, wo Sirius ist!", meinte Harry. "Ich will wissen, wo Sirius ist!", äffte ihn eine kratzige Frauenstimme nach. Die Frau stand neben Malfoy. "Ihr habt ihn. Er ist hier, ich weiß es", sagte Harry. "Es ist an der Zeit, dass du den Unterschied zwischen Leben und Traum begreifst, Potter", sagte Malfoy kühl. "Jetzt gib mir die Prophezeihung oder wir benutzen unsere Zauberstäbe", fügte er drohend hinzu. Die Todesser rückten näher. Der Unterschied zwischen Leben und Traum... hieß das, Harry hatte das mit Sirius wirklich nur geträumt? Vielelicht war mein Dad in Sicherheit... Ein kleiner Hoffnungsschimmer machte sich in mir breit. Aber warum wollten die Todesser diese Prophezeihung haben? "Nur zu", murmelte Harry und hob seinen Zaubesrtab auf Brusthöhe. Wir anderen taten es ihm nach. "Accio Prophe-" Bevor die Frau den Zauberspruch beendet hatte, rief ich: "Protego!" und schützte Harrys Prophezeihung, die somit in seiner Hand blieb. Die Frau nahm ihre Kaputze ab und blickte uns zornerfüllt an. Bellatrix Lestrange hatte die typischen Merkmale der Blacks, die ich auch hatte: Blasse Haut, graue Augen und dunkle Haare. Nur sah sie krank aus, was aber kein Wunder bei mehreren Jahren Askabanaufenthalt war. "Oh, da weiß jemand, wie man spielt", grinste sie. Sie kannte mich nicht, sie wusste nicht, dass wir verwandt waren. Allein bei dem Gedanken schon schämte ich mich für meine Familie. Bellatrix hob ihren Zauberstab. "NEIN, HAB ICH DIR GESAGT!", brüllte Malfoy sie an. "Wenn du sie zerschlägst -!" Die Todesser brauchten diese Prophezeihung von Harry, dringend und heile. Warum? 

Emily Lily Black und die Wahrheit ihres SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt