Am nächsten Morgen wurden wir von Deans Wecker geweckt. "Aufstehen, Emily!", hörte ich Rons Stimme. "Ich bin krank, ich kann nicht in den Unterricht", brummte ich schlaftrunken. "Du bist nicht karnk!", erwiderte Harry und schubste mich aus dem Bett. Ich schlug hart am Boden auf. Harry hielt mir seine Hand hin, die ich ergriff, und er zog mich hoch. Ich zog dieselben Sachen wie gestern an und ging dann mit den Jungs runter in die Große Halle. Ich konnte Hermine schon von weitem am Tisch neben Lavender und Parvati ausmachen, weshalb ich mich absichtlich ganz vorn an den Tisch setzte. "Du erwartest doch wohl nicht, dass wir uns jetzt zu dir statt zu Hermine setzen, oder?", hakte Harry nach. "Nein, das erwarte ich nicht. Ich weiß ja schon, dass ihr euch zu mir setzen werdet", antwortete ich. Natürlich hatte ich Recht: Die beiden setzten sich gegenüber von mir. "Du solltest dich mit ihr vertragen. Wir haben keine Lust, zwischen euch zu stehen", sagte Ron und aß seinen Toast. "Müsst ihr ja auch nicht", gab ich zurück. "Was haben wir jetzt?" Harry holte seinen Stundenplan heraus. "Verteidigung gegen die dunklen Künste und danach Zauberkunst", antwortete er mit einem Blick auf das Pergament. "Boah gar keinen Bock", murmelte ich. Mein Blick fiel auf Hermine. Sie stopfte hektisch ihr Toast in sich hinein. "Ich komme gleich wieder", sagte ich und stand auf. Ich ging hinüber zu Fred, George und Lee. "Hey, ich hab da mal so eine Frage", fing ich an. Die drei sahen mich erwartungsvol an. "Wie viel kosten eure Nasenblut-Nougats?", fragte ich. Die Zwillinge sahen sich grinsend an. "Für dich sind das zwei Galleonen, weil du unsere Lieblingskundin bist", sagte George schließlich. Ich steckte den beiden zwei Galleonen zu und bekam dafür einen Nasenblut-Nougat in die Hand gedrückt. Dann ging ich wieder zurück zu Ron und Harry. Ich hatte mich gerade wieder gesetzt, da stolzierten Hermine, Parvati und Lavender an uns vorbei, ohne uns eines Blickes zu würdigen. "Was ist denn mit Hermine los?", fragte Ginny, die sich verwundert zu uns setzte. "Wir haben uns gestritten", antwortete ich. "Oh... das ist nicht so schön. Heute Abend ist wieder Training... du kommst doch, oder?", sagte die Rothaarige. Ich nickte. "Ich habe gleich meine erste Stunde Wahrsagen bei Professor Firenze. Ist er gut?", fragte Ginny. "Jedenfalls sieht er gut aus, laut Lavender", grinste ich. Ginny kicherte. "Wir sollten los, sonst bringt Umbridge uns noch um, weil wir zu spät sind", saget Harry und stand auf. Wir folgten ihm. Als wir gerade durch die großen Türen die Halle verlassen wollten, tippte mir von hinten jemand auf die Schulter. Ich drehte mich um und erkannte Michael Corner und Anthony Goldstein. Ginny grinste ihren Freund an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Hey", sagte Anthony. Ich lächelte verlegen zurück. "Hast du meine Nachricht bekommen?", fragte er unsicher. "Ähm... jaah, klar. Also... du hast das wirklich schön geschrieben", erwiderte ich. Ich könnte mir innerlich an den Kopf klatschen. "Danke. Hast du vielelicht Lust, mal mit mir zusammen nach Hogsmeade zu gehen?", wollte der Ravenclaw wissen. Unbeholfen warf ich Ginny einen Blick zu. "Verstehe schon", sagte Anthony, leicht enttäuscht, zuckte aber leicht mit den Mundwinkeln. "Ich weiß, ich bin weder so gutaussehend, noch so schlau oder talentiert wie Cedric, aber einen Versuch war's wert, nicht?", murmelte er. "Nein, es ist doch nicht deswegen - ich... ähm... mag nur gerade jemand anderen", log ich. Immerhin hatte ich eine verständliche Ausrede gefunden. "Du meinst Harry Potter?", fragte Michael Corner. "Was? Nein!", sagte ich sofort. "Ich muss dann auch los", fügte ich hinzu und verließ die Eingangshalle. Ginny holte schnell zu mir auf. "Und, wer ist es?", wollte sie wissen. "Niemand, ich hab nur nach einer Ausrede gesucht", gestand ich. "Achso... sicher? Ich meine - Fred und George haben gesagt, Sirius hat euch wohl gestört", sagte Ginny. Ich stöhnte auf. "Jaah, er hat gesehen, wie Harry mir mein Buch weggenommen hat, mehr nicht!", stieß ich hervor. Die Rothaarige nickte. "Tschau", verabschiedete ich mich von ihr und bog in den rechten Gang ab, um schnellstmöglich zu VgddK zu kommen.
Als ich das Klassenzimmer betrat, saßen bereits alle still da und Umbridge saß an ihrem Schreibtisch. Als ich mich neben Neville fallen ließ, schaute sie auf die Uhr. Sie machte den Mund auf, schloss ihn dann jedoch wieder. Ich war genau 20 Sekunden zu früh, sie konnte nichts gegen mich sagen. Dann begann sie mit dem Unterricht und ließ uns wie üblich das halbe Lehrbuch abschreiben. Nach einer halben Stunde hatte ich keine Lust mehr. Ich holte unauffällig den Nasenblut-Nougat aus meiner Tasche und steckte mir die orangefarbene Hälfte in den Mund. Nur zwei Sekunden dauerte es, dann quoll eine Menge Blut aus meiner nase und tropfte auf mein Pergament. "Emily!", quieckte Neville geschockt. Viele drehten sich zu mir um. Grinsend stand ich auf. "Ich denke, ich sollte in den Krankenflügel, dann kann Madam Pomfrey mir helfen", sagte ich scheinheilig. Kurz fiel mein Blick zu den Mädchen vorne. Hermine schaute mich wütend an, sie wusste, dass ich einen Nasenblut-Nougat benutzt hatte, während Parvati die Augen verdrehte. Harry und Ron saßen grinsend auf ihren Plätzen und beglotzten Umbridge, wie rot sie wurde. Schließlich musst esi emich natürlich gehen lassen. Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, nahm ich die lilabarbene Seite des Nougats und schon binnen weniger Sekunden hörte das Bluten auf.
Ich ging schnell auf eine Mädchentoilette und wusch mir den Rest getrocknetes Blut aus dem Gesicht, dann ging ich hoch in mienen Schlafsaal, nahm ein paar Sachen und verfrachtete sie in den Schlafsaal der Jungs. Dort würde ich jetzt erstmal eine Woche schlafen, ob es denen passt oder nicht. Auch den kleinen lila-goldenen Phönix aus Stoff platzierte ich in Harrys Bett. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich irgendwas komisches an seinem Rücken. Ich griff nach dem Stofftier und strich das Fell etwas zur Seite - da war eine Naht! Mein Herz begann schneller zu schlagen. Sollte ich sie auftrennen? Da war bestimmt etwas drin... aber vielleicht hatte Snape es mit einem Fluch belegt? Ihm würd eich alles zutrauen. Schließlich siegte meine Neugier. Ich nahm meinen Zauberstab, hielt seine Spitze auf die Naht und sagte: "Diffindo!" Die Naht trennte sich einmal in der Mitte. Ich griff in das Plüschtier und holte etwas dünnes heraus. Zwei Stücke Papier. Auf der anderen Seite war jeweils ein Bild - das waren Fotos. Auf dem einen standen Lucy, meine Mum, und Lily, Harrys Mum, Arm in Arm vor dem Kamin und grinsten fröhlich. Auf dem anderen lagen Harry und ich als einjährige Babys nebeneinander auf dem Sofa und schliefen seelenruhig. Da hatten wir noch keine Narbe auf der Stirn. Aber wo hatte Snape diese Fotos her? Hatte er sie gestohlen? Aus dem Haus meiner Mum? Oder dem von Harrys Eltern? Ich steckte die beiden Fotos in meine Umhangtasche, nahm das Kuscheltier in die Hand und machte mich auf den Weg in die Kerker. Am Klassenzimmer für Zaubertränke machte ich halt und schaute kurz durch einen Türspalt, ob jemand dort gerade Unterricht hatte. Zum Glück war der Raum leer. Jetzt musste ich nur noch hoffen, dass Snape in seinem Büro war und nicht im Lehrerzimmer. Ich klopfte an der Tür seines Büros und wurde zu meiner Erleichterung hinein gebeten. "Miss Black", sagte Snape etwas überrascht, als ich den Raum betrat und hinter mir die Tür schloss. Der Lehrer saß in seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch, auf dem geordnet Stapel mit Papieren lagen. In dem Kamin rechts neben ihm hing über dem Feuer ein Kessel, in dem ein Trank brodelte. "Was führt Sie her, Miss Black, ich nehme an, Sie wissen, dass Sie stören?", provozierte er kühl. Ich schnaubte kurz, dann ging ich ein paar Schritte auf ihn zu und legte den Phönix und die beiden Bilder vor ihn auf den Schreibtisch. "Sie sollten sorgsamer mit Geschenken umgehen", riet er mir mit einem Blick auf den zertrennten Rücken des Phönixs. Doch dann starrte er ununterbrochen auf das Bild mit meiner und Harrys Mum. "Wo hast du das Bild her?", fraget er. So verwirrt, dass er mich gerade gedutzt hatte, brauchte ich einen Moment, um zu antworten. "Wo haben Sie das Tier her?", fragte ich zurück. Snape deutete auf den Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch. Ich setzte mich und sah ihn erwartungsvoll an. "An dem Tag nach dem Tod deiner Mutter, Lucy, da war ich da. Im Haus der Potters. Es war ganz früh am Morgen, die Leute vom Ministerium, die sich um die Leichen kümmern, waren noch nicht da gewesen. Ich ging hoch und fand Lucy und Lily im Kinderzimmer. Jedenfalls war ich gerade oben, da hörte ich, wie sie herapparierten. Die ganzen Leute vom Ministerium. Und da sah ich den kleinen Phönix im Flur - du musst ihn verloren haben, als Hagrid dich mitgenommen hat. Er war doch dein Lieblingstier. Du hast immer mit ihm geschlafen. Ich hab ihn aufghoben und mitgenommen. Die Fotos darin hab ich nie entdeckt", erzählte der Lehrer, Ich war zu verdutz, um etwas zu sagen. Seine Stimme war noch immer kalt, doch er hatte mich gedutzt, die ganze Zeit. "Haben Sie meine Mum oft besucht? Also, als ich ein Baby war?", wollte ich wissen. "Nein, nur wenn Black nicht da war vielelicht. Aber sie hat mich oft besucht, jedenfalls bis sie untertauchen musste", antwortete Snape. "Warum musste sie untertauchen. "Wegen Mattheo Ri- ich meinte wegen dem dunklen Lord. Wie du weißt ist sie auf die Seite des Ordens gewechselt, das hat ihm natürlich nicht so ganz gefallen", erklärte Snape. Er hatte sich verplappert. Er hatte etwas gesagt, das er nicht sagen wollte. Er hatte den Namen Mattheo Ri erwähnt. Der Nachname ging wahrscheinlich noch weiter... wer war dieser Typ? Und was hatte er mit meiner Mum zu tun? Ich erschrack, als die Tür plötzlich aufging. Rasch versteckte ich den Phönix und die Bilder wieder in meinem Umhang. "Haben Sie nicht gelernt anzuklopfen, Mr Malfoy?", fragte Snape kühl. Ich drehte mcih um. Tatsächlich stand Malfoy in der Tür, mit misstrauischen Blick zu mir. "Entschuldigung, Sir, aber muss Black nicht eigentlich im Unterricht sein?", fragte der Slytherin. "Du doch auch!", giftete ich ihn an und zischte an ihm vorbei aus dem Büro.
In der Pause hatte ich eigentlich vor, die ganze Sach emit Snape Ron und Harry zu erzählen, doch diese standen in der Pause bei Hermine. Also zog ich mich in den Gemeinschaftsraum zurück und wartete, bis die beiden nach der letzten Stunde wiederkamen. Dann erzählte ich ihnen davon und zeigte ihnen die beiden Fotos.
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Emily Lily Black und die Wahrheit ihres Schicksals
FanficEmily Black beginnt nun schon ihr fünftes Jahr in Hogwarts. Dort erwartet sie und ihre Freunde eine Lehrerin, die ihnen das Leben zur Hölle machen wird. Doch schaffen die sie es, das Ministerium von Voldemorts Rückkehr zu überzeugen und den Todesser...