Kapitel 11

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Als sich Mike zwei Tage später mal wieder langweilte, kam er natürlich zu mir. Elizabeth hatte ihn großzügigerweise reingelassen. Doch da ich immer noch verletzt war, drehte ich mich demonstrativ zur Wand, nachdem die Tür aufgeflogen war. „Was willst du?", knurrte ich von meinem Bett aus, während ich überlegte, was sich an der bemalten Wand denn noch machen ließe. „Mir ist langweilig." Die Matratze gab nach, als er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie fallen ließ. Unsere Schultern berührten sich. Das verwirrte mich ein wenig. Ich meine, er hatte die ganze Länge des Bettes, und er setzte sich ausgerechnet so nah zu mir, dass wir Körperkontakt hatten. „Spielst du mit mir?", fragte er mit einem gruseligen Unterton. Ein Spruch. Da fehlte ein weiterer Spruch an meiner Wand. „Och bitte", bettelte er, nachdem ich nicht antwortete. Natürlich mit dem gleichen Unterton. Er machte mir Angst. „Dann unterhalte ich mich halt selber." Für einen kurzen Augenblich überfiel mich Panik. Was, wenn sich Mr. Stimmungsschwankungen auszog um an sich... herumzuspielen?! Zum Glück tat er das nicht. Mike inspizierte lediglich meine Bücher. Seufzend zog er sich ‚Eine wie Alaska' aus dem Regal und ließ sich wieder neben mir nieder, natürlich erneut so, dass sich unsere Schultern berührten. Er hatte gerade die ersten paar Seiten durch, als ich auf eine Idee kam. Ich würde einfach laut Musik anmachen, damit er beim Lesen gestört wurde. Ärgerte mich immer, vielleicht klappte es auch bei ihm. Vielleicht aber auch nicht, Ellie zum Beispiel konnte beim Lesen Musik hören. Unmenschliches Wesen, meine Schwester. „Alli- Alligatoah", schallte Laut aus den Boxen. ‚Wer weiß' war einfach ein herrliches Lied, wenn man Leute ärgern wollte. Und es klappte: Mike sah mich mit einem vernichtenden Blick an, bevor er seine Nase wieder hinter dem Buch versteckte. Sah schon süß aus, so ein lesender ‚Bad Boy'.

Irgendwann legte er das Buch zur Seite. „Tut mir Leid", sagte er leise, so als wollte er das gar nicht sagen. „Was tut dir Leid?", hakte ich nach. „Dass ich dich letztens verletzt habe. Wollte ich nicht. Wirklich nicht." Süß. Ich setzte gerade an, um etwas zu erwidern, doch er kam mir zuvor. „Nein, wirklich. Ich weiß, dass du alles abstreiten wirst. Aber du warst verletzt. Das... Deine Augen. Die... Warum sage ich das nochmal?" Okay. DAS war süß. Süß bis zum Umfallen. Dennoch tat ich das, was er von mir erwartet hatte: Ich stritt es ab. „Ich war nicht verletzt." Genervt fuhr sich mein Nachbar durch die Haare und verwuschelte sie dabei. „Mädchen. Ich habe dich fast geküsst, und du willst mir sagen, dass du nicht verletzt warst?!" Entsetzt sah ich ihn an, da er beinahe geschrien hatte. „Spinnst du?!", zischte ich ihm zu, ehe ich zur Tür huschte. „Meinetwegen, war ich halt verletzt. Was machst du auch sowas", sagte ich dort etwas lauter und zog die Tür mit einem Ruck auf. Elizabeth fiel kopfüber auf die Nase. „Aua." Abwartend sah ich meine kleine Schwester an. „Eine Erklärung, bitte." „Na ja, du... Wenn du Mom sagst, dass ich gelauscht habe, sage ich ihr, dass du in Forks mit diesem Junkie zusammen warst. Und ich erzähle ihr von den nächtlichen Ausflügen und was dabei passiert ist", erwiderte sie erpresserisch. Meine Gesichtsfarbe wechselte von einem wütenden Zartrosa zu einem nervösen Weiß. Wenn meine Mutter das mit den Typen herausfand, würde ich mein eigenes Grab graben können. „Deal."

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Leute. Varo 3 hat angefangen. Und sowohl Luca als auch Izzi leben noch. Ich bin stolz auf die beiden.

Jah. Weiß auch nicht, warum ich das geschrieben habe. Ignoriert das einfach.

Rechtschreibfehler schenk ich euch.

LG, Lea

BlondinenwitzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt