Kapitel 13

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Alex' lange Beine lagen auf meinem Schreibtisch, während sie mir mit lebhaften Gesten ihren Plan schilderte. Sie wollte einen Spieleabend machen, da Rocker-Dad und Meredith für eine Woche vereisten. Sie hatten die Verantwortung David aufgetragen, und nun sollte ich ihn überreden, Alkohol zu kaufen. Und natürlich das Ganze zu erlauben, aber das war kein großes Problem. Dennoch kapierte ich nicht, warum ich dabei sein sollte. Ich kannte niemanden der Anwesenden. Außer Alex, David und Mike. Des Weiteren kam das Problem auf, dass ich alkoholisiert und mit Mike in einem Raum sein würde. Wie er sich verhalten würde wusste ich nicht, doch auch nicht, was ich machen würde. Es dauerte seine Zeit, doch letztendlich sagte ich zu. Keine zwei Minuten nach meiner Zusage befand ich mich in Davids Zimmer und beugte mich über seinen Stuhl. „Was spricht denn gegen eine Party?" Bei meiner Frage sah er endlich von seinem Computer auf, drehte den Kopf. „Die Unordnung danach", antwortete er, wobei ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Es stieß mich etwas ab, doch ich ließ mir nichts anmerken. „Die können wir zu viert aufräumen." „Nein." „Och komm schon!", quengelte ich laut. Seufzend gab er nach. „Na gut. Und woher bekommen wir Alkohol?" Grinsend sah ich ihn an, bevor ich mir seine Hand schnappte. „Wir gehen einkaufen", meinte ich fröhlich und zog ihn hinter mir her, die Treppen hinunter. „Er ist dabei!" Alex' Kopf erschien in der Küchentür. „Klasse!", rief sie enthusiastisch zurück. Sie nahm Davids zweite Hand, griff sich unterwegs Mike und führte uns alle zum Auto, in dem uns David dann zum nächstbesten Supermarkt kutschierte. Währenddessen benachrichtigte seine Schwester alle Eingeladenen. Mike saß neben mir, starrte jedoch stur aus dem Fenster. Ich beobachtete ihn während der gesamten Fahrt, natürlich unauffällig. Er biss sich immer wieder auf seine Lippe, was von der Seite aus total niedlich aussah. Allerdings unterband er diese Tätigkeit, als wir anhielten. „Et voila, un Supermarkt", bemerkte Alex, stieg aus und schlug die Türe so fest zu, dass ich zusammenzuckte. Gleich darauf wurde mir die Autotür von David geöffnet. Vorsichtig stieg ich aus, zupfte im Stehen meine Hotpants zu Recht. Da es noch relativ früh am Tag war, war im Supermarkt kaum etwas los. Stumm lief ich neben Mike, der wahllos irgendwelche Säfte für Cocktails in den Wagen legte. Alex sorgte für Wodka und Wasser, David für Bier. „Bekommt deine Mutter eigentlich nichts von der Party mit? Ich meine, sie könnte uns verpetzen." Langsam drehte ich meinen Kopf und registrierte, dass die Frage von Mike kam. „Ne. Die ist weg. Hat ein Date, wird also nicht vor zwölf Uhr mittags nach Hause kommen." „Und deine Schwester?" Richtig, meine Schwester. „Die hat nichts gegen mich in der Hand, wenn ich bei euch bin. Ich darf mich betrinken wann und wo ich will. Außerdem kann ich sie erpressen", erwiderte ich nach einigem Nachdenken. Mike nickte meine Antwort ab, sagte jedoch nichts. Dieser Typ verwirrte mich.

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