25. Gram's Johanna, Zurück nach Hause &' dieser Blick.

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"Willst du auch einen Tee.", unbeholfen schaute Castle auf den Fußboden auf dem der Tee sich versuchte einen Weg durch die Fugen der Fliesen zu bahnen. "Geheimrezept meiner Großmutter.", Caroline setzte zu einem kleinen Lächeln an das aber nicht ihre Augen erreichte. Ja sie hatte ihre Großmutter nie kennengelernt, nur die Geschichten ihrer Mutter gehört wenn sie abends zusammen saßen, ihre Mutter meist mit Tränen in den Augen, sie selbst gebannt lauschend und nicht wissend was sie sagen sollte sobald ihre Mutter verstummte.

Als sie so da stand, neben ihrem Vater konnte Alexis deutliche Ähnlichkeiten zwischen den beiden erkennen. Die leuchtend blauen Augen die man hätte vertauschen können ohne das jemand den unterschied bemerkte, die dünnen leicht geschwungenen Lippen und das Talent einen ganz für sich einzunehmen. Ihr Vater durch seine spannenden Geschichten, Caroline durch ihre einehmende Ausstrahlung, doch beide taten es, beide konnten einen innerhalb von wenigen Sekunden in den Bann ziehen selbst wenn sie es nicht wollten. Trotzdem kam ihre kleine Schwester deutlich nach ihrer Mutter. Abgesehen von den Äußerlichkeiten schien sie auch was den Charakter anging viel von ihrer Mutter mit auf den Weg bekommen zu haben. Der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn, ihr Stolz und der Ehrgeiz schienen ihr von ihrer Mutter in die Wiege gelegt worden zu sein.
Während sie die beiden so anstarrte, nicht antwortend, machte sich eine unangenehme Stille zwischen den dreien breit. "Dann mach ich nur nochmal einen für uns.", sagte Caroline mit ruhiger Stimme zu Castle der mittlerweile begonnen hatte den immer noch nassen Boden zu wischen. Dieser nickte nur den Blicken seiner Tochter ausweichend die ihn immer noch nachdenklich musterte. "Ich werde jetzt ins Bett gehen ich muss morgen früh raus. Gute Nacht.", Alexis schien nicht einmal auf eine Antwort der beiden zu warten und verließ den offenen Wohnraum und ging die Treppe mit leisen stampf Geräuschen hinauf.

"Sie braucht Zeit um sich an dich zu gewöhnen.", Castle stand nun wieder neben ihr und schaute ihr über die Schulter während sie die Kamillenblüten in den Teebeutel schob. "Das ist normal, jeder braucht seine Zeit.", Castle beobachtete jede ihrer Bewegungen genau, schien sie zu studieren, wollte alles aus diesen Handgriffen über sie lesen. In ihrer Anwesenheit vielen ihm tausend Geschichten ein die er am liebsten sofort zu Papier gebracht hätte um sie nicht wieder zu vergessen. "Wann bist du das letzte Mal ausgegangen?", versuchte Cat das Gespräch weg von den emotionalen Themen hin zu etwas einfacherem zu lenken. "Seit wann führst du eine Beziehung mit einem älteren?", brachte Castle eine Gegenfrage mit einem verräterischem Lächeln auf den Lippen. Sie brauchte gar nicht zu fragen, es muss länger her gewesen sein das er mit einer Frau ausgegangen war ohne danach mit ihr ins Bett zu gehen. "Ich würde gerne über meine Beziehung mit dir sprechen aber du weißt schon, Top secret.", mit einem teuflischen Grinsen goss sie das heiße Wasser in die zwei Tassen. Mit einem gespielt Beleidigten Blick versuchte er es erneut. "Wie kannst du mir so etwas vorenthalten, ich langweile mich hier zu Tode während du dich da draußen mit einem Kerl amüsierst?" Immer noch lächelnd schüttelte sie den Kopf sagte jedoch nichts sondern schaute in ihre Tasse und atmete den vertrauten Geruch ein. Die beiden waren so in ihr Gespräch vertieft gewesen das sie nicht bemerkt hatten das sie nicht mehr alleine waren, ein zweites Mal an diesem Abend war Caroline unaufmerksam geworden und das allein wegen einem Mann. "Machst du mir auch einen?", die Stimme war leise und trotzdem hätte Castle beinahe die Tasse fallen lassen, auch dies beinahe ein zweites Mal an diesem Abend.
"Natürlich. Setzt euch schon mal.", Caroline schaute auf die nackten Füße ihrer Mutter, wusste sie doch wie schnell sie krank wurde und wie lange sie brauchte um Gesund zu werden, auf die Nackten Beine die nur durch ein Stück des alten Hemdes von Castle bedeckt wurden und die tiefen Augenringe unter ihren Augen. Sie warf Castle einen autoritären Blick zu und sofort führte er Kate, ohne sie zu berühren, zu einem der Sessel und reichte ihr eine Decke, die sie dankend annahm. Castle setzte sich in den Sessel neben sie und beobachtete sie schwach lächelnd. "Also ist das jetzt ein nächtliches Familientreffen?", scherzte Caroline trocken als sie mit Kates Tee in der Hand zu den beiden, zu ihren Eltern, kam. "Wie geht es deiner Hand?", Castle schien deutlich besorgt, seine Hand zuckte in ihre Richtung, wahrscheinlich um sie an der Schulter zu berühren, hielt jedoch inne als er an die Reaktion im Krankenhaus zurück dachte. Kate schien die Bewegung nicht aufgefallen zu sein doch Caroline hatte sie sofort registriert und lächelte leicht bevor sie sich wieder auf ihre Mutter konzentrierte. "Langsam lassen die Schmerztabletten nach.", ihre Stimme war leise als sie den Geruch des Tee's einsog wie ihre Tochter wenige Minuten zuvor. "Caroline ich denke ihr werdet mich in diesem Zustand sowie so nicht gebrauchen können und ich muss zurück zu meinem Team deswegen werde ich übermorgen zurück nach Hause fliegen.", sie vermied es dem Vater ihrer Tochter in die Augen zu schauen, wusste sie wie sehr ihn diese Worte doch verletzten. Die letzten Stunden hatte sie über ihre derzeitige Situation nachgedacht. Erst war sie in ein tiefes emotionales Loch gefallen aus dem sie Stunden lang nicht heraus gekommen war, ein Gedanke war schlimmer als der andere gewesen. Davon das Cat bei ihrem Vater bleiben würde bis hin zu einem Rechtsstreit mit Castle war alles dabei, und erst nach der zweiten Schmerztablette und einem unruhigem Schlaf waren die düsteren Wolken in ihrem Kopf verschwunden und hatten der Realität platz gemacht. Sie hatte sich in Washington eine Existenz aufgebaut, hatte dort Menschen die sie liebten, einen guten Job und ein gemütliches kleines Haus indem sie ihren emotionalen Scherbenhaufen gut verdrängen vielleicht sogar etwas zusammen kleben konnte. Sie war nicht bereit dieses kleine Paradies für eine alte Liebe aufzugeben die nun im Trubel der Emotionen wieder angefacht wurde. "Rick ich bin dir sehr dankbar für die Gastfreundschaft und hoffe das Cat und Derek hier bleiben können bis die Operation beendet ist, außerdem solltet ihr beide Zeit miteinander verbringen.", ein trauriges Lächeln huschte über ihre Lippen als sie ihre Tochter und danach Castle ansah. Caroline brauchte gar nicht zu fragen warum sie nach Hause wollte, sie verstand und respektierte es und trotzdem war dieser kleine teil in ihr der Schrie das das ganze zwischen ihren Eltern noch nicht vorbei sein konnte. Dieser kleine Teil der noch dachte wie das kleine sechs jährige Mädchen was sich einen großen starken super Daddy gewünscht hatte und ihn nie bekommen hatte. Castle jedoch sah man den innerlichen Kampf deutlich an. Er wollte Kates Leben nicht zerstören und trotzdem hatte er das Bedürfnis sie am gehen zu hindern, sie zu bitten bei ihm zu bleiben. "Das ist sehr schade Kate aber verständlich. Du hast von Anfang an gesagt das du nicht lange bleiben willst, aber bevor du gehst must du mir einen gefallen tun. Triff dich wenigstens noch einmal mit Lanie und den Jungs, dieses mal würden sie dir nicht verzeihen wenn du einfach verschwindest ohne etwas zu sagen.", seine Stimme wirkte nicht wie de seine, es schien als würde er versuchen den Abstand zwischen ihnen bewahren zu wollen um nicht wieder zu zerbrechen. Kate nickte nur mit einem bestätigendem Nicken und nun konnte sie nicht mehr anders, sie sah ihm in die Augen und konnte nun wo sie einmal damit begonnen hatte nicht mehr damit aufhören. Es war wie damals bevor sie ihn verlassen hatte. Dieser Blick den Caroline noch besser beherrschte als er. Dieser Blick der sie immer innehalten ließ, sie nochmal alles überdenken ließ. Dieser Blick...

Castle - "Beckett? Wie Kate Beckett?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt