Sobald es zur Mittagspause geläutet hatte war sie aus dem Raum gegangen, zielstrebig in Richtung des Haupteingangs, entgegen der Welle Schüler die sich zum Mittagessen drängten.
Derek hatte den Wagen auf dem Parkplatz gegenüber des Schulgebäudes abgestellt und war zur Arbeit gejoggt so das sie einen Ort hatte an dem sie für einen kurzen Moment ihre Ruhe hatte, durchatmen konnte. Sobald sie den Fahrersitz nachhinten gestellt hatte, hatte sie den Zettel aus ihrer Tasche gekramt.
Caroline, ich lüge dich nicht an, ich will ehrlich zu dir sein. Auch wenn die folgenden Worte schmerzen könnten weiß ich das du stark genug bist um dieses Leiden zu überstehen. Weißt du warum ich das weiß...Weil du meine Tochter bist, mein Fleisch und Blut, trotz deines jungen Alters hast du die Seele einer erwachsenen Frau die schon so viel Qual erleben musste, bist eine alte Seele. Ich habe diesen Brief bereits oft geschrieben, immer wieder aufgehört weil ich keine Worte finden konnte oder dieses beklemmende Gefühl nicht ertragen konnte, das Wissen das dich meine Worte verletzen könnten.
Ich habe gesagt ich werde ehrlich sein, der Tag an dem ich von der Schwangerschaft erfuhr war einer der besten aber auch gleichzeitig schlimmsten Tag meines Lebens. Mein Leben war bereits zuvor komplett auf den Kopf gestellt wurden, die Trennung, Washington, einfach alles war neu und dann bist du gekommen, und mit dir die Angst vor der Zukunft. Ich war alleinstehend hatte meine Vergangenheit in einem Gefühlsausbrich zu einem Scherbenhaufen verwandelt und konnte, oder wollte, nicht zurück. Aber trotz all dieser negativen Gefühle war da auf einmal diese Wärme in mir, ich wusste das ich nicht mehr alleine war, ein Leben in mir barg. Du hast mich, obwohl du mich so umgehauen hast, am Leben gehalten, du warst die, die mir die Kraft zum atmen gegeben hat.
Sobald ich von dir erfuhr waren die langen Tage mit Überstunden, gefährlichen Außeneinsätzen und die Alkohl und Männer gefluteten Nächte vorbei gewesen, du warst meine neue Sucht, hast mich in einen Rausch versetzt von dem ich niemals wieder loskommen wollte. Du hast mich dazu gebracht keinen Kaffee mehr zu trinken, mich am Schreibtisch gehalten obwohl so viele Bösewichte zu fangen waren. Du, niemand sonst, hast mich dazu gebracht mich aus dem tiefen Loch hoch zu kämpfen in dem ich Wochen begraben war. Du, du kleines Wesen, nicht einmal vier Monate alt, hast schon vor deiner Geburt das Unmögliche geschafft, mich gerettet.
An dem Tag deiner Geburt war mein Körper so mit Angst erfüllt wie noch an keinem Tag zuvor, ich hatte niemanden der mich ins Krankenhaus begleitete, niemand hielt meine Hand während die Wehen meinen Körper zum beben brachten, und der Gedanke, das Wissen das dein Vater bei mir sein könnte brachte mich beinahe um den Verstand. Ich war zu stolz gewesen um nach Hilfe zu bitten, musste die Dinge, wie immer, allein schaffen.
Du warst von Anfang an ein sehr aufmerksames Kind, konntest dich für Dinge begeistern die gleichaltrige für langweilig befunden. Du konntest es nicht ertragen wenn jemand weinte und tatest alles um einem ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Doch je älter du wurdest desto mehr machte ich mir Sorgen um dich, dein großes Herz verschloss sich immer mehr und du hast dich immer mehr abgeschottet. Andere bemerkten das vielleicht nicht aber ich, deine Mutter, habe von Tag zu Tag deine Veränderung gespürt. Weißt du wer daran Schuld war...Ich. Du bist mir immer ähnlicher geworden. Das ist die Wahrheit, die eigene Mutter hat das Kind, was das Unmögliche schaffte und schafft, dazu gebracht die eigenen Gefühle zu verstecken damit es nicht verletzt werden konnte und niemanden verletzte. Ich und kein Anderer ist Schuld daran das du ohne Vater aufwachsen musstest. Ich liebe dich, mein Schatz, du hast mich gerettet und ich hoffe das ich dich auch retten kann. Ich muss dich vor dir selbst und vor meinem alten Ich retten. Du bist mein kleiner Ninja, eine Kämpferin, und ich bitte dich, pass auf dich und dein Herz auf. Versteck dich nicht hinter Masken und Fassaden sondern sei du selbst, Sorgen kannst du dir noch machen wenn du gestorben bist.
Lebe, Liebe und Lache und bitte vergiss mich nicht bei deinem Weg nach oben.
Deine dich über alles liebende Mutter.Sie sah auf die verschmierten Wörter, es waren nicht nur ihre eigenen sondern auch die Tränen ihrer Mutter die von den tiefen Emotionen in diesen Zeilen sprachen. Sie steckte den Brief, dem man mittlerweile ansah wie oft er geöffnet und wieder gefaltet wurde. Das Stück Papier war eines der wenigen materiellen Dinge was sie aus ihrem alten Leben mit in ihre neue Welt genommen hatte, es gab ihr immer wieder Kraft die Worte ihrer Mutter zu lesen wenn sie verunsichert war und sich allein fühlte. Der Brief hatte eines Morgens auf ihrem Nachttisch gelegen nachdem sie aus der Klinik gekommen war. Die beiden hatten nie darüber gesprochen aber sie hatten auch nicht darüber sprachen müseen, weswegen Cat ihrer Mutter immer noch dankbar war. Der Blick auf die Uhr am Armaturenbrett veranlasste sie zum aussteigen. Sie kramte in der tiefen Jackentasche nach der Packung Zigaretten und dem Feuerzeug. Seit Sie aus Amerika gekommen waren hatte sie das fehlende Adrenalin der Einsätze gegen Nikotin eingetauscht, was nicht nur ein sehr unbefriedigender sondern auch ungesunder Tausch gewesen war. Derek würde es riechen, mit einer hochgezogenen Augenbraue quittieren und sie dann küssen. Er ließ sie machen, hatte selbst schon darüber nachgedacht und verurteilte sie nicht. Beide hatten mit der neuen Situation zu kämpfen, so das nicht nur sie selbst sondern auch ihre Beziehung zu leiden begann.
Sie fuhr sich müde durch die Haare als sie den dunkelbraunen Kopf hinter einem der anderen Autos sah. Jordan. Die Kopfhörer auf den Ohren, den Kopfim Rhytmus wippend kam er auf sie zu.
"Darf ich auch eine?", er sah sie verschmitzt an als er sich neben ihr an das Auto lehnte.
Dieses Mal war sie diejenige die ihm still schweigend zu nickte und ihm die Schachtel entgegen hielt.
"Bist cooler als ich dachte, Carter.", und mit einem Schwung saß er neben ihr auf der Motorhaube.
So meine Freunde, hier ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und ihr konntet meine Gedankengänge einigermaßen verfolgen.
-C
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Castle - "Beckett? Wie Kate Beckett?"
FanfictionIn dieser Fanfiction geht es um blaue &' grüne Augen, braune Haare und eine feminine taffe junge Frau! Ihr könnt euch auf jemanden gefasst machen der das Leben von Richard Castle ganz schön auf den Kopf stellt. Aber wenn ihr jetzt dachtet das ich...