1. Kapitel

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Grace

Plötzlich wird mein Gesicht von der Zunge meines Hundes Paco eingesabbert. Hechelnd steht er auf meinem Bett und guckt auf mich herab. Stöhnendverziehe ich das Gesicht und rapple mich in meinem Bett hoch. Paco kuschelt sich an mich und ich kann ihm nicht länger böse sein, weil er einfach das süßeste Wesen auf dieser Erde ist. Ich kraule seinen Hals und verkrieche mein Gesicht in seinem langen kuscheligen Fell.

Nach unserer täglichen Kuschelaktion trotte ich aus meinen Zimmer, dicht gefolgt von meinem Golden Retriever. Im Bad angekommen, befehle ich ihm aber wieder zu verschwinden und schließe die Türe hinter mir.

Als ich in der Dusche stehe, schließe meine Augen und genieße, wie dasheiße Wasser auf meine zarte Haut nieder prasselt und meinen Körperwach werden lässt.

„Grace,beeil dich. Du bist schon wieder spät dran.", höre ich die Stimme meiner reizenden Mutter. Genervt stöhne ich und steige aus der Dusche. Die plötzliche Kälte lässt mich erzittern. Mit einemHandtuch um meinen Körper husche ich wieder in mein Zimmer und suche mir meine Klamotten heraus. Ich lasse das blaue Handtuch auf den Boden fallen und schlüpfe eilig in meine dunkle Soitzenunterwäsche. Hastig reiße ich eine dunkelblaue Skinny Jeans und ein schwarzes Shirt hervor. Vom Boden schnappe ich mir meine weißenConvers und nehme meine Tasche.

„Morgen.",sage ich und gebe meinen Eltern einen Kuss auf die Wange, als ichunsere Küche betrete. Meine Mum sitzt am Tisch und genießt sichtlich ihr Frühstück wie jeden Morgen. Sie sagt immer, ein guterTag kann nur mit einem guten Frühstück beginnen. Ihre blondenglatten Haare hat sie zu einem lockeren aber dennoch festen perfektenDutt zusammengebunden und ihre Kleidung ist farblich abgestimmt. Ichhätte noch nie bemerkt, dass meine Mutter nicht gestylt undungeschminkt das Haus verlässt. Aber ich glaube, auf diesen Tag kannich lange warten.

Mein Dad trinkt eilig seinen Espresso im Stehen und schnappt sich einenApfel. Selten, dass ich meinen Dad in normaler Kleidung sehe. Er istChef einer Anwaltskanzlei und immer mit Anzug und Krawatte unterwegs.Da kann er sich eine Jeans und ein normales Shirt eher nicht leisten.

„Morgen,meine Süße." ,begrüßt mich meine Mutter mit einem warmenLächeln auf ihren roten Lippen. Ich setzte mich ebenfalls an denTisch, doch als ich mit dem Frühstück beginnen will, bemerke ichdie Blicke meiner Mum auf mir. Ich halte in meiner Bewegung inne undsehe sie an.

„Mum,wenn du mir etwas sagen willst, kannst du es gerne tun, denn ausdeinen Blicken werde ich nicht gerade schlau.", erkläre ich ihrund nehme mir eine Scheibe Brot.

„Du bist schon spät dran und so viel ich weiß, hast du doch in derersten Stunde einen Test. An deiner Stelle würde ich jetzt nichtgenüsslich frühstücken, sondern mich etwas beeilen." ,rät siemir und senkt wieder den Blick auf ihre Zeitung. Als hätte sie alsChirurgin alle Zeit der Welt.

Ich werfe ihr einen genervten Blick zu, weil ich weiß, dass sie Rechthat, seufze kurz und lasse das Stück Brot wieder auf den Tellerfallen.

„Ja,ich wollte mich sowieso noch vorher mit Ash treffen." ,sage ich und erhebe mich wieder von dem Stuhl.

„Ich kann dich fahren, mein Schatz." ,schaltet sich mein Dad ein undstellt die kleine Tasse in die Spüle.

Ich nehme meine Tasche, bevor ich Paco davon runter geschubst habe und hänge sie mir um meine Schulter. „Nein, schon okay, Dad. Ich nehm'den Bus." ,entgegne ich und gehe zur Haustüre. „Bis am Abend,habe euch lieb!"

Ich lasse die Haustüre ins Schloss fallen und gehe schnellen Schritteszur Bushaltestelle. Von weitem kann ich schon die Umrisse meinerbesten Freundin Ashley Cooper erkennen. Ich laufe auf sie zu und kannmir ein Grinsen, trotz meiner schlechten Laune nicht verkneifen.

„Na da ist ja jemand gut gelaunt. Habe ich was verpasst?" ,fragt sie,bevor sie mich an sich drückt.

„Lass dich nicht von meinem Lächelnd beirren. Eigentlich habe ich totalschlechte Laune, weil ich verschlafen hatte und das Frühstück fielauch aus, weil ich verschlafen hatte. Ach ja und mein Hund hat mirheute Morgen über das Gesicht geschleckt und meine Haare sind diereinste Katastrophe.",meine ich und wir steigen in den Bus ein.

„Wow,das kann nicht mal ich toppen, obwohl ich kein Morgenmenschbin.",sagt Ash lächelnd und stupst mich aufmunternd an.

***

„Warst du am Wochenende auf der Party von Logan?", fragt mich Ash, dieneben mir her trottet ,während wir auf den Weg in den Biologie Kurssind.

„Ja war ich. Und es war mega gut." ,staune ich und lächle zugleichüber das ganze Gesicht.

„Und,ist etwas vorgefallen?" ,fragt sie neugierig und zieht ihreAugenbrauen hoch. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen.

„Oh allerdings. Du hast viel verpasst." ,sage ich und wir betreten denRaum. 

„Ja reibe es mir noch mehr unter die Nase. Du weißt doch, ich konnte dasblöde Familientreffen nicht absagen. Meine Mum hätte mich sonstumgebracht." ,meint Ash genervt und lässt ihre Schultern hängen.

„Weißt du was, ich erzähle dir alles in der Pause. Aber jetzt muss mirnochmal den Stoff durchlesen, darf den Test nicht vermasseln.",sageich eifrig, lasse mich auf meinem Platz nieder und packe meine Sachen aus.

„Ja ich sollte auc eine gute Note schreiben." ,seufzt sie. „Lässt dumich abschreiben?"

***

„Na der war doch gar nicht mal so schwer." ,meine ich triumphierend und verlasse den Biosaal. Vielleicht ist der Tag ja noch zu retten.

Ich werfe einen Blick über die Schulter zu Ash, als ich plötzlich gegenetwas hartes stoße. Meine ganzen Mappen und Hefte, die ich in derHand hielt, fallen auf den Boden und verstreuen sich. Völligüberrumpelt starre ich auf den Boden- Sofort knie ich mich niederund sammle sie hastig ein, bevor noch jemand darüber tritt.

„Hastdu keine Augen im Kopf?" ,höre ich plötzlich eine raue tiefe,wütende, aber angenehme Stimme. Langsam blicke ich hoch und sehe inzwei grün schimmernde Augen. Die markanten Gesichtszüge fallen mirsofort auf und das kurze Haar ist etwas verwuschelt. Ich richte michwieder hoch, trotzdem muss ich zu ihm hoch blicken, da er fast einenKopf größer ist als ich. Durch sein engeres weißes Shirt zeichnensich seine Muskeln ab und ... warte, was hab ich da gerade gehört?Sofort baut sich Wut in mir auf und ich blicke ihm zornig in dieAugen.

„Wer hat hier keine Augen im Kopf?" ,bringe ich wütend hervor, dochdieser Typ hier vor mir verzieht keine Miene. Wütend aber neugierigzugleich mustert er mich genau.

Plötzlich klopft ihm ein Junge auf seine Schulter. „Kommst du, Mann?" ,sagter belustigt, würdigt mich aber  keines Blickes und geht weiter.

Der Idiot hier vor mir, beachtet ihn gar nicht, stattdessen lässt erseinen durchbohrenden Blick langsam über meinen Körper auf und abgleiten, so, als würde er mich mit seinen Blicken regelrechtausziehen. Ich spüre, wie eine leichte Gänsehaut meinen Körperüberzieht und ich drücke meine Mappen noch enger an meine Brust.Vor allem, weil ich ihm gegenüber keine Schwäche zeigen will,dränge ich dieses Gefühl beiseite, dass es mir unangenehm ist. Einleichtes freches Grinsen huscht über seine wohlgeformten Lippen,aber nur kurz. Im nächsten Moment dreht er sich eiskalt um und gehtdavon. Kurz blicke ich ihm nach und versuche sein Äußeres zuvergessen. Was für ein arroganter Idiot.

„Was war das denn gerade?" ,höre ich Ash hinter mir murmeln, doch ichschüttle bloß den Kopf, währedn wir ihm beide nachsehen.

„Einlebender Beweis dafür, dass die Jungs heutzutage einfach nurarrogant und dämlich sind." ,meine ich noch genervt und mache michan die Arbeit, den Saustall hier vor mir aufzuräumen.


Hier ist das erste Kapitel!! Ich hoffe euch gefällt es und ihrkönnt gern euren Senf darzugeben. Würde mich sehr über eure Meinung freuen.

PS: Die gnazen Covers meiner Bücher sind von OfficialMrsAnonym. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an dich! Also falls ihr ein gutes Cover braucht, jetzt habt ihr eine Adresse, es lohnt sich :)

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