Addicted to you

53. Kapitel

Marvin Scott

Stumm sitzt Grace neben mir und starrt aus dem Fenster ihres Trucks. Immer wieder werfe ich einen kurzen Blick zu ihr, weil ich genau weiß, dass etwas nicht stimmt. Seit heute morgen ist sie vollkommen still und weicht meinen Blicken aus. Genau genommen, als ich wieder aus ihrem Bad gekommen bin. Immer wieder bildet sich auf ihrer Stirn eine Falte. Am liebsten würde ich meine Hand auf ihre Stirn legen und diese Sorgenfalte wegstreichen. Ich merke, dass sie mit ihren Gedanken meilenweit weg ist.

„Grace?",unterbreche ich schließlich die unerträgliche Stille zwischen uns, weil ich sie einfach nicht aushalte. Ich muss wissen, was sie so beschäftigt.

Hastig dreht sie ihren Kopf zu mir und blickt mich erwartungsvoll an.

„Hm?" Ihre Lippen pressen sich aufeinander und bilden eine schmale Linie.

„Ist ... äh alles okay? Du bist so still.",frage ich sie und versuche ruhig und entspannt zu klingen.

Ihre Augen blitzen kurz auf, doch dann wendet sie wieder den Blick von mir.

„Ja natürlich." Wir beide wissen, dass sie lügt.

„Wenn dir das wegen gestern Sorgen macht, das was ich gesagt habe, du weißt, dass ich dich zu nichts drängen will, ich ....",beginne ich, doch sie dreht sich wieder zu mir um.

„Wer ist Bianca?"

Überrascht blicke ich zu ihr und bin abrupt still.

Verdammt.

„Was?", hake ich nochmal nach in der Hoffnung mich verhört zu haben.

„Ich habe gefragt, wer Bianca ist?",wiederholt sie und blickt mich an. Ihre Lippen pressen sich noch fester aufeinander und ihre Augen verengen sich. Sie lässt mich keine Sekunde aus den Augen.

„Woher kennst du sie?",weiche ich ihr ihrer direkten Frage aus.

Ich biege auf den Schulparkplatz und parke ihr Auto. Als es zum Stillstand kommt, wende ich mich ihr zu und mustere sie besorgt.

„Das ist doch unwichtig woher ich sie kenne. Wichtig ist, warum sie dir eine SMS mit Kuss geschrieben hat?", ihre Stimme wird lauter und sie blickt mir direkt in die Augen.

„Woher ... was ... Warst du etwa an meinem Handy?" Jetzt bin ich es dir wütend wird.

Sie stöhnt genervt auf. „Ja war ich, aber das ist doch jetzt nicht der Punkt. Der Punkt ist dieses Mädchen."

Das ist doch lächerlich. „Ich soll dir vertrauen wegen Chris und du schnüffelst in meinem Sache herum. Was soll das?"

Ich bin deshalb so verdammt stinksauer, weil ich einfach riesen Schiss habe, dass sie von der Wette erfährt. Bianca ist mir scheiß egal, weil ich weiß, dass Grace sich wegen ihr wieder ein kriegt, wenn ich ihr erkläre, dass zwischen uns nichts mehr ist. Mit der bin ich durch.

„Es tut mir leid okay, aber es war einfach Zufall, dass ich sie gelesen habe. Ich fühle mich schlecht deshalb, wenn du das hören willst.",ihre Stimme klingt verzweifelt, auch ihre Augen blicken mich besorgt an.

Ich wende den Blick von ihr und schüttle verärgert den Kopf. Ich versuche mich einfach zu beruhigen, meine Wut zu bändigen.

„Du musst dir wegen ihr keine Sorgen machen, okay? Ja, ich hatte mal was mit ihr, aber das ist vorbei und ich will nichts mehr von ihr.",sage ich, so ruhig wie möglich und blicke sie wieder an.

Grace seufzt leise. „Sicher?"

„Ja, sicher." Ich nicke leicht und hebe meine Hand, die sich auf ihre Wange legt. Grace lehnt sich zu mir herüber und gibt mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

„Okay.",haucht sie an meine Lippen und steigt im nächsten Moment sofort aus dem Auto aus.

Ich folge ihr, doch sie wartet nicht auf mich. Schnellen Schrittes eilt sie auf das Schulgebäude zu.

„Grace.",sage ich etwas lauter, damit sie mich hört. Abrupt bleibt sie stehen und dreht sich zu mir um. Ich komme mit langsamen Schritten auf sie zu und mustere sie, doch sie sieht an mir vorbei.

„Ist alles gut zwischen uns?",frage ich sie und versuche ihren Ausdruck, der ihr Gesicht bedeckt zu verstehen.

Zögerlich nickt sie. Ein schwaches Ja dringt aus ihrem Mund.

„Sicher?",hake ich nach, weil ich es ihr nicht abkaufe. Doch diesmal bleibt sie still und sieht zu Boden. Ich erkenne eine einzelne Träne in ihrem Auge.

Ich nehme meine Hände aus meinen Hosentaschen und ziehe sie an mich. „Komm her.",flüstere ich und schlinge meine Arme um sie.

Sofort erwidert sie diese Umarmung und legt ihre Arme um meinen Körper und ihr kleiner Kopf ruht auf meiner Brust. Ich gebe ihre eine Kuss auf ihr Haar und stütze mein Kinn auf ihren Kopf ab.

Plötzlich schnieft sie leise. „Ich will dich einfach nicht teilen, das ist alles."

Ich verstärke meine Umarmung um sie. „Musst du nicht."

Ich spüre wie sie leicht nickt und nochmal leise schnieft.

Plötzlich hält neben uns ein Auto und ich erkenne es sofort. Grace löst sich etwas von mir, aber ich halte sie immer noch fest. Beide blicken wir zu dem Auto auf und sehen Jace zu, wie er aus dem Auto springt. Er hat uns noch nicht entdeckt. Wütend knallt er die Türe zu und lehnt sich im nächsten Moment an sein Auto. Wir sehen im zu, wie er sich eine Zigarette anzünde und genüsslich daran zieht. Er lässt seine Hand mit der Zigarette sinken und dreht seinen Kopf in unsere Richtung.

Seine Augen blitzen auf, als er uns erblickt. Aber seine Augen verengen sich sofort, als er kapiert wer nur ein paar Meter von ihm entfernt steht.

Ich wende den Blick von ihm und sehe Grace an, die mich ebenfalls mustert.

„Kannst du mir einen Gefallen tun?",frage ich sie.

Sofort nickt sie. „Natürlich."

„Gehe Jace so gut es geht aus dem Weg. Rede einfach nicht mit ihm, okay?",bitte ich sie und hoffe sie flüstert ein einfaches Ja.

„Warum?",natürlich will sie wissen warum genau.

Ich stöhne genervt auf. „Weil er einfach ein Arsch ist und ich nicht will, dass du mit ihm sprichst. Er verzapft nur Scheiße. Ganz einfach.",erkläre ich ihr und sehe sie betteln an.

Dieses mal nickt sie zögerlich und zwingt sich zu einem Lächeln.

Ich blicke nochmal zu Jace, der an seiner Zigarette zieht und den Qualm aus seinem Mund bläst. Er beobachte uns ganz genau und lässt uns keine Sekunde aus den Augen. Doch dann wende ich mich von ihm ab, weil ich sein Gesicht nicht mehr ertragen kann, und lege beschützend meinen Arm um Grace.

Ich will sie von Jace einfach weg schaffen. Am liebsten würde ich alle von Grace fernhalten können, aber ich weiß, dass ich es nicht verhindern kann. Chris wird in ihrer Nähe sein wollen, weil ich weiß, dass er was von ihr will, von meinem Mädchen und Jace will ihr die beschissene Wahrheit ins Gesicht brüllen.

Ich muss es einfach versuchen, dass ihr keiner von den beiden zu nahe kommt.

Neues Kapitel, hoffe es gefällt euch.
Danke für die zuckersüßen Kompliemente, die ihr mir als Komentar oder persönlich schreibt. Ich finde das echt wahnsinnig lieb von euch, echt. Seit die besten.
Voten und kommentieren nicht vergessen.

Küsschen

SummerOF_Love