Claires Sicht
Schnell stapfte ich an General Alleks Zelt vorbei. Ich hatte nämlich keine Lust mehr diesem Typ in die Augen zu schauen, seitdem er mich lächerlich gemacht hatte vor seinen Soldaten. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien und ich glaubte auch, dass er das genau wusste.
Die Sonne war schon seit einiger Zeit untergegangen und ich musste mich bemühen, wegen der Dunkelheit nicht zu stolpern. Ich hatte weder eine Lampe, noch mein Handy dabei, was ich als Licht benutzen könnte. Das einzige was mich begleitete, -außer Mücken - war die Angst. Ich wusste zwar nicht warum, doch ich bekam seit dem Angriff des Indominus schneller Angst als sonst.
Gerade in diesem Augenblick, wo ich den ersten Schritt des Plans einleite, pocherte mir das Herz brutal gegen die Brust. Ich hatte Angst gesehen zu werden. Selbst, als ich ein bekannten Schatten erblickte, konnte ich mich nicht beruhigen.
Lowery winkte mich zu sich heran, obwohl ich ihn schon gesehen habe. Ein ziemlich heftiger Geruch kam mir entgegen und ich musste ein Husten verhindern. Als ich bei ihm ankam, legte er mir die Hand auf die Schulter.
"Ist alles in Ordnung mit dir, Claire? Du brauchst keine Angst zu haben, der Plan wird schon aufgehen", versicherte er mir und drehte sich von mir weg.
Ich schaute mich um, erkannte jedoch keine fremden Schatten in unserer Nähe. Wir standen ein ziemliches Stück außerhalb des Lagers, was mich auch kaum beruhigte. Man hörte jedes Grillenzirpen und jeden Laut. Jedes Mal, wenn ein Tier in die Nacht hineinrief, fuhr ich zusammen und hoffte, dass es bald alles vorbei sei.
Als ich mich wieder umdrehte, reichte Lowery einen Eimer an. Einen stickenden Eimer voller Fisch. Ich verzog das Gesicht, als sich der Fischgeruch in meine Nase brannte.
"Verteil das immer in der Nähe des Lagers, nicht außerhalb. Du übernimmst die Südhälfte und ich die Nordhälfte, verstanden?", erklärte er mir und hob den anderen Eimer mit Fisch hoch, den er leeren musste.
Ich schaute ihn mit großen Augen an. "Aber Lowery, im Nordteil sind die ganzen Soldaten! Wenn sie dich erwischen, bist du erledigt!", fuhr ich ihn aufgebracht an.
"Deswegen mache ich das auch. Sie sollen dich wenn nicht erwischen! Du bist wichtiger als ich", hob er an und lächelte mir zu. Schnell drückte er mir noch ein Walkie-Talkie in die Hand. "Geb mir Bescheid, wenn du fertig bist."
"Mach ich", sagte ich leicht erritiert wegen seiner Aussage, dass ich wichtiger sei. Vielleicht habe ich mal den Park geleitet, doch bei dieser Mission war unser Status gleich. Bevor ich das jedoch sagen konnte, war Lowery schon verschwunden.
Ich ging zurück zum Lager, hielt mich jedoch weit weg von den Zelten, damit die Soldaten den Fisch nicht riechen konnten. Zudem war es auch noch Windstill, doch ich wusste nicht, ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
Ich kam an Lowerys und meinem ersten besprochenen Punkt an und griff voller Abscheu in den Eimer. Der Fisch war furchtbar glibschig und weich, weshalb ich am liebsten geschrien hätte. Schnell warf ich den Fisch in Richtung Lager und hätte ihn mir fast selbst ins Gesicht geworfen, wenn ich noch eine Millisekunde früher losgelassen hätte. Schließlich wollte ich ihn so schnell wie möglich loswerden.
Ich schüttelte meine nasse und klebrige Hand und ging dann weiter. Bei jedem Zelt, das ich fand, legte ich ein Fisch hin oder schmierte den Schleim der Fische so unauffällig wie möglich an der Zeltwand ab.
Immer wieder hörte ich lachende, gröhlende und auch singende Soldaten. Allesamt waren betrunken und hatten Glaser und auch ganze Flaschen in der Hand. Sie schienen nicht einmal mit zu bekommen, was ich tat - oder dass ich überhaupt hier war.
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Devil | After Jurassic World
Fanfiction"Wir befinden uns in der Realität, das weiß ich. Diese Insel aber ist verflucht. Sie besitzt den Drang, uns zu töten." Mit der Tötung der letzten Dinosaurier hatte jeder angenommen, dass es keine Bedrohung mehr geben würde. Niemand konnte jedoch ahn...