XVII. Muttergefühle

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Owens Sicht

Das Gefühl Claire wieder in meinen Armen zu halten, was sicherlich das Beste, was ich je gefühlt habe. Ich schlang meine Arme um sie und sog ihren Geruch ein, damit ich ihn wie wieder vergessen würde.

„Ich liebe dich", flüsterte ich ihr leise ins Ohr, während ich ihr schnell schlagendes Herz an meiner Brust spürte. „Ich liebe dich so sehr." Ich hörte sie leise entspannt und erleichtert ausatmen, was gleichzeitig auch mich ruhiger werden ließ. Meine ganzen Ängste, die ich um sie hatte, waren verflogen. Zach hatte mir erzählt, dass Lowery hier war und dass er sie einfach mitgenommen hatte. Ich hoffte, dass sie mir sagen würde, warum. Sicherlich hatte es mit dem Angriff der Flugsaurier etwas zu tun. Nachfragen wollte ich jedoch nicht sofort. Ich wollte jeden Augenblick mit ihr in meinen Armen genießen.

Somit verging auch einige Zeit, bis ich sie los ließ und ihr in ihre hellen, grau-grünen Augen sah. In mir breitete sich eine mollige Wärme aus und wenn ich keine Schmerzen im Rücken gehabt hätte, hätte ich sie auch sicherlich hochgehoben und mich mit ihr im Kreis gedreht. Ich konnte nicht anders als sie zu küssen und ihre kleinen Finger zu umfassen.

„Wann bist du aufgewacht?", fragte sie mich und legte mir eine Hand auf die Wange, nachdem sie sie aus meinem Griff gezogen hatte. Da ich jedoch auf diese Frage keine Antwort wusste, zuckte ich bloß mit den Schultern und schaute zu Zach, der eher etwas schüchtern noch immer neben meinem Bett stand und uns beobachtete.

„Kurz nachdem du gegangen bist, Claire. Ich hatte keine Ahnung, wo du hin gegangen bist, weshalb ich einfach hier geblieben bin", meinte er leise und legte den Kopf schief. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er sich fehl am Platz fühlte und ich musste grinsen.

„Ist in Ordnung", murmelte sie nur, als sie ihren Kopf auf meiner Brust anlehnte. Ihre Hände fuhren beruhigend an meinen Flanken entlang und ich summte zufrieden in ihren Nacken. Dann hielt sie jedoch plötzlich inne, als sie meine Hüften erreichte und schaute mich mit großen Augen an. Leise und mit roten Wangen fragte sie: „Hast du überhaupt eine Unterhose an?"

Mein Summen verstummte und ich begann zu stottern, als ich genaustens über ihre Frage nachdachte. Mein Blick wanderte zu Zach, der mich schockiert anblickte und ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. „Weißt du, Zach, du könntest doch mal das Lager erkunden gehen. Vielleicht findest du ja jemanden zum Reden, vielleicht findest zu sogar Mädchen zum Flirten. Was weiß ich... U-Und dann kannst du dich ja in deinem Zelt einrichten und mal Duschen gehen oder so", meinte ich und schaute ihn verlegen an.

Es herrschte einige Sekunden Stille. Dann zog er eine Augenbraue in die Höhe und sein Grinsen wurde mit jeden Moment breiter. Schließlich brachen wir beide in schallendem Gelächter aus, sodass mir nach kurzer Zeit der ganze Bauch wehtat. Jedoch musste ich mich wieder beruhigen, da das Ziehen und Brennen an meinem Rücken immer stärker wurde.

Zach nickte und zwinkerte mir zu. „Macht aber nicht zu doll. Du bist verletzt, Owen", schnurrte er und wich meiner Hand aus, die genau in dem Moment auf ihn zu flog. Zwar war mein Arm nicht weit von meinem Oberkörper entfernt, doch trotzdem zog sich ein brutales Stechen durch meinen Rücken, das mich aufschreien ließ.

Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass meine Beine weg knickten, doch bevor dies passieren konnte, war Zach auch schon bei mir und stützte mich. Vorsichtig ging ich mit ihm an meiner Linken und Claire an meiner Rechten zu meinem Bett, während ich immer noch mit zusammengebissenen Zähnen gegen die Schmerzen ankämpfte. Als sie mich auf den Bett absetzten, fühlte ich mich schwach und so kaputt, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Das Stechen verebbte und mein Rücken fühlte sich außer ein gleichmäßiges Pochen taub an. Ich ermahnte mich mehr als unzählige Male, dass ich so etwas nie wieder tun würde. Immer wieder fragte mich Claire, ob es mir gut gehe und ich nickte nur, da mir die Schmerzen die Sprache verschlagen hatten. Noch nie in meinem Leben hatte sich ein Stechen so intensiv angefühlt wie eben.

Devil | After Jurassic WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt