Owens Sicht:
„Es ist jetzt schon mit Abstand der beste Tag meines Lebens", sagte er, sein Zeigefinger zuckte und es lief mir kalt den Rücken herunter, als es laut donnerte. Ich wartete darauf, dass etwas in mir einschlug, dass Schmerzen mich lähmten und das Blut warm über meine Haut floss. Fühlen tat ich jedoch nichts - nur mein schneller Herzschlag erschütterte meinen Körper. Ich atmete aus, mein Blick legte sich auf Claire, die noch immer im festen Griff von Dalton gefangen war. Sie hatte die Augen geschlossen, atmete heftig und schien sich nicht zu trauen, der Wahrheit entgegen zu blicken. Es hatte mich aber nicht getroffen. Im meinem Kopf ratterte es lautstark, Adrenalin schoss durch jede Vene und Arterie, die ich besaß.
Und dann verstand ich. Neben mir hörte ich ein langes Stöhnen. In mir fuhr alles zusammen, als ich meinen Kopf zur Seite wendete und in Alleks erschrockenes Gesicht sah. Seine Augen waren aufgerissen, sein Gesicht war plötzlich so blass wie der Mond, der zwischen den Bäumen hindurch leuchtete. Langsam krümmte er sich, während er seine Hände an seinen Bauch drückte. Wenn man im Krieg war und Pech hatte, sowie ich, dann durchlebte man dieses Szenario jeden Tag. Es war jedes Mal aufs Neue ein Schock für mich, wenn ich Menschen sah, die angeschossen wurden. Das Letzte, worauf man hoffte war entweder schnelle medizinische Hilfe oder ein Wunder.
Der Schuss versetzte mich in einen Zustand, der mich schneller reagieren ließ. Ich machte einen Schritt nach vorn und fing Alleks schweren Körper auf, bevor er zu Boden gehen konnte. Dabei sah ich wieder in sein Gesicht und sah, wie ein dünner Faden roten Blues auf seinem Mund lief. Jetzt musste dringend ein Wunder geschehen, sonst würde er es nicht überleben.
Als ich ihn am Boden ablegte, packte er meinen Oberarm und drückte ihn zusammen. Er biss die Zähne zusammen und stieß ein schmerzerfülltes Zischen aus.
„Ich weiß, ich weiß es tut weh", sagte ich zu ihm und legte meine Hand an seinen Hinterkopf, um ihn besser am Boden ablegen zu können. „Aber du wirst durchhalten. Du schaffst das!" Ich hatte das Gefühl, meine Beruhigungsversuche scheiterten, denn wieder drückte er meinen Oberarm zusammen und schien einen Schrei zu unterdrücken, als ich sein Oberteil hochschob und sich vor mir die Schusswunde erübrigte. Sie war seitlich des Magens und zwischen den Rippen. Schnell drehte ich ihn ein Stück auf die Seite, um sehen zu können, dass die Kugel durch ihn durch gegangen war. Eine Austrittsstelle fand ich jedoch nicht, weshalb ich ihn zurück auf den Rücken drehte und damit begann, Fetzen aus seiner Kleidung herauszureißen, um die Wunde abdecken zu können.
Ich hatte keine Ahnung, wie es war, angeschossen zu werden. In diesem Fall hatte ich immer Glück gehabt. Dafür habe ich jedoch schon zuhäufig gesehen, was es mit meinen Freunden und Kollegen im Krieg angestellt hat. Nun hatte es Allek erwischt. Den Mann, den ich über alles gehasst habe, versuchte ich nun, das Leben zu retten. Denn eigentlich war er nicht einmal der Böse, es war die ganze Zeit Dalton gewesen.
Als ich genügend Fetzen gesammelt habe, ballte ich sie zu einer Kugel und drückte sie anschließend auf Allek Wunde. Dieser schrie laut auf, hielt mich mit beiden Händen an den Armen fest und verkrampfte sich. Ich schaute zu Dalton herüber, der sich genüsslich das Spektakel anschaute, als wäre es ein Film. Vor Wut verzog ich mein Gesicht, versuchte jedoch mich auf Allek zu konzentrieren, der laut am Stöhnen und Wimmern war. Seine Finger krallten sich in eine Haut, er schien mich wegdrängen zu wollen, doch er war zu schwach. Langsam hob er den Kopf, nur um ihn vor Schwäche wieder fallen zu lassen.
„Lass das", flüsterte er so leise, dass ich ihn kaum verstehen konnte. In seinen Augenwinkeln sammelten sich Tränen. „Hör auf."
„Owen", trällerte Dalton, während er mit Claire in seinem Arm einen Schritt auf uns zu ging. „Komm wir machen einen Tausch. Du gibst mir Allek und ich gebe dir deine geliebte Claire zurück."
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Devil | After Jurassic World
أدب الهواة"Wir befinden uns in der Realität, das weiß ich. Diese Insel aber ist verflucht. Sie besitzt den Drang, uns zu töten." Mit der Tötung der letzten Dinosaurier hatte jeder angenommen, dass es keine Bedrohung mehr geben würde. Niemand konnte jedoch ahn...