Claires Sicht:
Owens Augen wurden dunkel. Die Trauer, die sich in ihnen widerspiegelte, konnte man nicht übersehen. Einen Moment lang dachte ich, dass er anfangen würde zu weinen, vor Wut irgendwas zu zerstören oder wenigstes zu fragen, wieso es gerade Zach getroffen haben musste. Wieso er uns in seinem so jungen Alter verließ.
Doch es blieb still. Sein schwere Blick lag auf den Wolken im Himmel, die sich langsam vor die untergehende Sonne schoben und uns in deren Schatten einhüllten. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen, doch er musste es erfahren. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt, um es ihm besser beizubringen. Gleichzeitig tat es jedoch auch gut, dass er nun die Wahrheit wusste. Was er vorhatte, wusste ich nicht. Ein Schleier hatte sich vor seine Augen gelegt, die noch vor wenigen Sekunden ein offenes Buch darstellten. Nun war er verschlossen wie nie zuvor und ich hatte mit jedem vergehenden Augenblick mehr das Gefühl, dass es lange dauern wird, bis er sich wieder öffnen könnte; Wenn er es denn überhaupt noch wollte.
Wie aus heiterem Himmel begann er zu blinzeln, als würde er erst in diesem Moment verstehen, was ich ihm gesagt hatte. Dann holte er aus und warf seine Waffe auf den Boden neben uns. Der dumpfe Schlag ließ mich leicht zusammenzucken.
Er drehte sich von mir weg und wandte sich einer Kiste zu, dessen Schloss er mit einem Brecheisen, das daneben lag, aufbrach. Wie ich es schon geahnt hatte, lagen darin nur noch mehr Waffen. In mir stieg ein mulmiges Gefühl auf, als er mit seiner Hand in der Kiste herumwühlte und sich eine Waffe mit mehreren Magazinen herausnahm. Ohne ein Wort zu sagen hielt er mir eine schussbereite Waffe vor die Nase, die ich nur zögerlich annahm. Sie war schwer und fühlte sich kalt an. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wo ich die ganzen Magazine hinlegen sollte, die er mir unsanft in die freie Hand drückte.
Nachdem er sich die Waffe mit einem Gurt um die Schulter gelegt hatte, erwachte ich wieder aus meiner Starre und schmiss die Magazine auf den Boden, bevor ich zu ihm aufholte und meine Hand auf seine Schulter legte. Wie ich es erwartet hatte, blieb er stehen, doch sein Blick blieb unverändert auf die Mitte des Lagers hängen. Als er keine Reaktion auf meine Berührung zeigte, nahm ich meinen Mut zusammen und drückte meinen Oberkörper gegen seinen Rücken, während ich meine Arme um seinen Bauch schlang. Ich wollte, dass er mich ansieht, dass er mir zuhört und wissen sollte, dass ich für ihn da bin. Doch bevor ich nur ein Wort sagen konnte, seufzte er und ging weiter, sodass ich meinen Griff lösen musste.
Auch ich seufzte leise vor Enttäuschung und folgte ihm, nachdem ich eins der Magazine wieder aufgesammelt hatte. Die Stimmung schien mit einem Mal zum Reißen gespannt, als ich sah, wie er einen Soldaten anredete und ihn etwas zu fragen schien. Der Mann beschrieb etwas, das konnte ich an den Bewegungen seiner Hände erkennen. Als ich näher kam, bedankte sich Owen und verschwand in der Krankenstation. Ich lief ihm hinterher, ließ jedoch genügend Abstand zwischen uns, da mich seine Nähe einschüchterte. Einen Plan, was ich sagen könnte, hatte ich in diesem Augenblick nicht. Meine Beine trugen mich nur den Flur entlang, an der Notfallstation, auf der Owen damals lag, vorbei, bis zum Ende des Flures, an dessen Wand eine graue Stahltür eingebaut war. Sie stand offen, ein kleines Licht brannte über der Tür und ich sah einen Soldaten am Eingang stehen. Seine finstere Miene blieb an meinem Freund hängen.
„Tut mir leid, Sir, aber Sie können hier nicht untergebracht werden", meinte er zu ihm und stellte sich vor die offene Tür, um ihn daran zu hindern, in den Schacht einzutreten. Es war der Schutzraum, den ich schon einmal besuchen durfte. Dies war jedoch nur zur Begutachtung, nachdem die Krankenstation fertig gebaut wurde.
Owen blieb vor dem Mann stehen. „Ich möchte mit Allek reden."
Hinter dem Soldaten regte sich ein Schatten. „Für Sie immer noch General, Grady", knurrte Allek und tauchte hinter dem Soldaten auf. Er schaute den jungen Mann an und deutete mit einem Nicken zur Tür. „Helfen Sie bitte den anderen."
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Devil | After Jurassic World
Fanfiction"Wir befinden uns in der Realität, das weiß ich. Diese Insel aber ist verflucht. Sie besitzt den Drang, uns zu töten." Mit der Tötung der letzten Dinosaurier hatte jeder angenommen, dass es keine Bedrohung mehr geben würde. Niemand konnte jedoch ahn...