Zachs Sicht
Nach einer ziemlich anstrengenden Fahrt war ich endlich auf der Insel angekommen. Ob ich darüber jedoch froh war, konnte ich nicht genau sagen. Es war so viel Schreckliches auf dieser Insel passiert. Gray und ich mussten vor Dinosauriern flüchten, wir sind Menschen begegnet, die Blutüberströmt waren und wir haben sie auch sterben sehen. Die Bilder in meinem Kopf belasteten mich noch immer, doch ohne diese Ereignisse würde ich nicht bei der Army sein. Ich hätte den Platz nicht bekommen, hätte keine gute Bezahlung und hätte auch nie meine Kollegen und auch Freunde kennengelernt. Auch Gray hat einen Platz bei der Army erhalten, den er jedoch wegen seinem Alter noch nicht antreten durfte. Doch ich machte mir mehr Sorgen um ihn, als um mich. Seit dem der sicherlich schrecklichste Tag hinter uns war, sprach er kaum noch und verbrachte den ganzen Tag in seinem Zimmer. Selbst an dem Tag, an dem ich zur Army kam, umarmte er mich einfach nur und verschwand wieder in sein Zimmer. Es machte mich traurig, ihn so zu sehen und ich fragte mich, wann er wieder so wie früher werden würde. Dann musste ich jedoch schmerzlich feststellen, dass meine Eltern meinten, er habe ein Trauma von dem, was auf der Insel passiert war.
Völlig in Gedanken stieß ich plötzlich gegen jemanden und hielt die Person fest, bevor sie in den Schlamm fallen konnte. Erst hatte ich sie gar nicht gewusst, gegen wen ich überhaupt gelaufen war. Doch als mir die roten Haare in den Blick fielen, erhellte sich sofort meine Miene und ich begann zu lächeln.
„Zach?" Claires Augen weiteten sich, als sie mich erkannte und sie begann zu strahlen. Auch wenn sie ziemlich blass war und Ränder unter den Augen hatte, schien sie körperlich mehr als fit zu sein, da sie im gleichen Moment hoch sprang, um mir um den Hals zu fallen. Ich hatte ihre Stimme schon vermisst, da sie seit dem Angriff von vor zwei Monaten auf der Insel geblieben war. Irgendwie hatte ich so eine Freude erwartet, doch ich wollte sie nicht ausspielen, weshalb ich meine Arme um ihren Oberkörper legte und sie fest an mich drückte. Wahrscheinlich sogar zu fest, da sie plötzlich alarmierend die Luft einsog und ein Krächzen von sich gab.
„Meine Güte! Ich hatte aber nicht in Erinnerung, dass du so stark bist", schnurrte sie und schaute mir in die Augen.
Ich konnte nicht anders, als zu lachen. „Das Training bei der Army ist aber auch nicht so leicht, wie du denkst", meinte ich und wusste, dass ich nicht log. Das Training war wirklich hart und es konnte auch so einige Male echt die Hölle sein, wenn man den Falschen Trainer erwischt hatte. Einige lobten dich, andere schrien dich an, dass du zu langsam seist.
„Das glaube ich dir zu gerne", murmelte sie und senkte den Kopf. Gerade als ich nachfragen wollte, ob alles in Ordnung sei, hob sie den Kopf wieder. „Komm mit, du bekommst dein eigenes Zelt. Owen und ich schlafen in einem und jetzt steht neben unserem noch ein Zelt frei. Es gehörte Owen, bevor er in meins zog. Und es hat auch ein Bett, ein Schrank und sogar ein eigenes Telefon, dann kannst du immer mit deinen Eltern und mit Gray telefonieren."
Ich nickte und ging ihr hinterher, während sie mir noch erzählte, wie ihre zwei Monate auf der Insel waren. Dabei fiel mir jedoch auf, dass sie immer stockte, wenn sie von Owen redete. Ihre Stimme schwang dabei ins Unsichere und sie hörte sich auf einmal traurig war. Ich entschied mich erst einmal noch etwas zu warten, bevor ich sie fragte und ging ihr hinterher zum Zelt.
Der Regen wurde stärker und wir beide begannen zu laufen. Die Menschen um uns herum retteten sich in die Zelte und kleinen Bungerlows und wir folgten weiterhin dem Weg, der nur noch aus einer einzigen Schlammpfütze bestand. Auf dem Weg zu meinem neuen Zuhause blieb Claire einige Male mit ihren Füßen im Schlamm stecken, sodass ich sie wieder herausziehen musste. Dies geschah jedoch nicht, ohne dass ich dreckig wurde. Das war mir aber egal, da ich mich schon sehnsüchtig auf eine heiße Dusche freute.
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Devil | After Jurassic World
Fanfiction"Wir befinden uns in der Realität, das weiß ich. Diese Insel aber ist verflucht. Sie besitzt den Drang, uns zu töten." Mit der Tötung der letzten Dinosaurier hatte jeder angenommen, dass es keine Bedrohung mehr geben würde. Niemand konnte jedoch ahn...