3. Oktober

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"Du bist alles andere als okay."

Ach, Jake. Bitte. Kannst du nicht aufhören so nervig zu sein?

"Ich hab dich nicht verletzt, oder?"

Er antwortete nicht.

"Scheisse, hab ich dich etwa angefasst?"

"Nein, trotzdem ist es nicht normal. Schau dich doch an, wie bist du überhaupt hergekommen?"

"Keine Ahnung." Antwortete ich gelassen und sah auf die paar Meter unter mir. Ja, wie war ich auf die Freiheitsstatue gekommen?

"Sonst bist du immer am selben Ort aufgewacht. Ich war 2 Minuten im Bad in dann sehe ich, dass du weg bist. Erinnerst du dich an etwas?"

"Nö, glaub nicht. Wie hast du mich überhaupt gefunden?"

Er seufzte. Hach, herrlich. Wie ich es immer schaffte, anderen Leuten das Leben schwer zu machen.

"Hab dich geortet, sag mal.. diese Stimme, redet sie noch mit dir?"

War das Besorgnis in seinem Tonfall? Ich mag es nicht, wenn er den Besorgten raushängen lässt.

"Ash redet noch mit mir, ja."

"Du weißt, dass er nicht real ist, oder?"

"Kannst du dir erklären, wie ich zu dem werde, was ich bin, wenn Ash die Kontrolle über meinen Körper hat?"

"Es ist lächerlich, dass du der Stimme in deinem Kopf einen Namen gegeben hast und nein, kann ich nicht."

"Nicht ich habe ihm diesen Namen gegeben."

Abermals seufzte er.

"Verzieh dich einfach, Jake. Ich kann dich hier nicht gebrauchen."

"Du kannst nie jemanden gebrauchen. Du denkst, dass du alles alleine hinkriegst. Ohne Hilfe. Aber das schaffst du nicht."

Ich antwortete nicht, wieso auch? Er nervte. Er sollte verschwinden. Ich wollte alleine sein.

"Mensch, Ara. Was du brauchst ist jemand der dir helfen kann, mit dem umzugehen was du bist."

"Ach, was bin ich denn?"

Mein Tonfall war schärfer als beabsichtigt. Egal, er sollte wissen, wie ich über ihn dachte.

"Du bist meine Schwester und ich mache mir Sorgen um dich."

"Lass den Scheiß. Ich bin unverwundbar, da musst du dir keine Sorgen machen."

"Dein Körper mag unverwundbar sein, aber du bist es nicht."

"Du widersprichst dir selbst, Arschloch."

"Du weißt was ich meine."

Ich sah hinunter und ignorierte den Drang zu springen. Es würde wehtun. Obwohl Schmerzen gar nicht so schlecht waren. Das würde zeigen, dass ich auf eine verkorkste Art und Weise doch irgendwie ein Mensch war. Sobald ich dann wieder aufstehen würde, wäre mein Plan, sich wie ein Mensch zu fühlen, dahin.

"Jake, geh jetzt nach Hause."

"Damit du dich in den Abgrund wirfst?"

"Jetzt werd mal nicht theatralisch, Bruderherz."

"Ich kenne einen guten Psychiater, er kann dir helfen."

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