"Öffne die verfickte Tür."
Nö.
"Ara benimm dich nicht wie ein trotziges Kind."
Jetzt erst recht nicht.
"Ara."
Verpiss dich.
"Schön. Dann trete ich die Tür ein."
Ich seufzte, gab mich geschlagen und öffnete die Tür mit einem weiteren theatralischen Seufzer.
"Was willst du, Jake?"
"Du ignorierst seit Tagen meine Anrufe, bist nie Zuhause und fragst mich was ich will?!"
"Wars das?"
Fassungslosigkeit spiegelte sich in seiner hässlichen Visage wieder.
"Ich hab mir Sorgen gemacht!"
"Kein Grund mich anzuschreien."
"Okay, alles klar."
Er atmete tief ein.
"ICH DACHTE DIR WÄRE SONST WAS PASSIERT!"
"Ich bin unverwundbar, Bastard. Was soll mir passieren?"
"Wir wissen beide, dass du zwar unverwundbar, aber auch unglaublich schwach, bist."
"Okay."
"Okay?"
"Ja. Okay."
"Was hab ich falsch gemacht? Wieso zickst du so rum? Liegt es immer noch daran, dass ich gesagt habe, dass dein neuer Freund ein Freak ist?"
"Es liegt daran, dass du das was in ihm ist, als Grund genannt hast. Dir ist bewusst, dass ich auch einen Dämon in mir trage, oder?"
"Das ist mit mehr als bewusst."
"Da du dich anscheinend nicht entschuldigen willst, was willst du dann hier?"
Er trat einen Schritt näher, ich lief einen Schritt zurück.
"Ich wollte nach dir sehen."
"Hast deine Aufgabe erledigt, kannst wieder verschwinden."
"Ara, bitte. Du bist meine kleine Schwester, ich mache mir Sorgen um dich. Ich versuche doch nur dir zu helfen."
"Du kannst mir nicht helfen, Jake."
"Ich würde dir diesen Dämon nehmen, wenn ich könnte."
Ich lachte auf. Klang irgendwie verbittert.
"Wie ironisch."
"Was meinst du?"
"Ich würde dir diesen Dämon nie geben. Niemals."
"Also gibt es einen Weg?"
"Natürlich gibt es den, aber nicht für uns."
Ich sah in seine dunklen Augen und fühlte mich plötzlich verdammt schwach. Er hatte ein Leben, Kontrolle.. Und ich? Einen Dämon in mir.
"Wieso nicht?"
"Weil er in deinen Körper gehen würde, wir haben die selbe Blutlinie."
Plötzlich sah mich Jake an als hätte ich Scheisse im Gesicht. Gabs was zu gucken?
"Seh ich aus wie ein beschissenes Alien? Guck mich nicht so an."
"Das ist es!"
Oh, nein. Vergiss es, Freundchen.
"Nein."
"Warum nicht?"
"Du wirst ihn nicht bekommen, Jake. Weißt du was für eine Last das ist? Blackouts, Stunden die einfach nicht da sind und der Kontrollverlust? Weißt du, wie schwer das ist?"
"Für irgendwas müssen große Brüder da sein, oder?"
Ich hasste diese Idioten. Ich hasste ihn. Ich hasste es, wie er mit so einem belanglosen Satz Tränen in meine Augen treiben konnte.
"Du sagst es, du bist mein Bruder. Ich lasse dich das nicht machen."
Mit einem Schritt stand er vor mir, zog mich zu sich und schloss mich in seine Arme.
"Vergiss es." Nuschelte ich gegen seine Brust.
"Du weißt hoffentlich, dass du nichts dagegen machen kannst, oder?"
"Und du weißt hoffentlich, dass du nichts dafür machen kannst, oder?"
Seine Brust vibrierte als er anfing leise zu lachen.
"Wir kriegen ihn aus dir heraus, wir schaffen das."
Ich antwortete nicht, war überwältigt von seiner Hoffnung. Er glaubte tatsächlich, dass er es schaffen konnte.
"Danach wirst du endlich wieder leben können."
Klar, wenn man von der Tatsache absah, dass ich dann nicht mehr am Leben war und mein Bruder von einem Dämon besessen sein würde.
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My Skills - Tornado
FantasyBand 1: Was tut man, wenn man etwas in sich hat, dass einem die Kontrolle nimmt? Ignorieren? Es versuchen zu beseitigen? Für Arabella Garrix ist keine der beiden Möglichkeiten eine Option. Die 18-jährige kämpft sich gezwungenermaßen von einem Psychi...