5. Januar

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"Du siehst schlimm aus." begrüsste ich ihn als er sich zu mir setzte.

"Wenn du von dem blauen Fleck unter meinem Auge redest, dafür ist dein Bruder verantwortlich. Oder dein Nicht-Bruder, nenn es wie du willst."

Ich verdrehte die Augen und biss in meinen Burger.

"Aber wenn wir schon mal beim schlechten Aussehen sind, was ist mit dir passiert?"

"Ich war bei einer alten Freundin."

"Und sie hat keine Dusche zuhause? Keinen Kamm? Keine neuen Klamotten in denen keine Motten hausen?"

"Die Löcher in meinen Klamotten sind beabsichtigt und nein, hat sie nicht. Sie ist tot."

"Oh." kam aus seinem Mund. "Lass mich raten, Ashton?"

"Volltreffer."

"Also wo hast du geschlafen?"

"Auf der Parkbank neben dem Friedhof, aber das ist nicht das Thema. Wir-"

"Wieso hat Ashton sie getötet?" wollte mein Gegenüber neugierig wissen und sah mir standhaft in die Augen.

Ich atmete tief ein.

"Das macht er mit jedem in meiner Nähe." war meine ehrliche Antwort.

"Das ist.. erbärmlich." sagte er leise und starrte auf meinen Fett triefenden Burger.

"Redest du jetzt von meinem Essen?"

"Selbstverständlich nicht. Ashton ist erbärmlich. Er gedenkt dir ein gutes Leben zu bieten mit Unsterblichkeit und solchem Kram, während er dich innerlich zerstört. Warum schirmt er dich so von der Aussenwelt ab? Warum tötet er deine Freunde und fügt dich in eine wohlhabende Familie ein? Was soll das alles?"

Ich antwortete nicht, sah einfach nur überrascht in seine blauen Augen.

"Eine Freundin tötet man nicht, man achtet auf sie wie auf den eigenen Körper. Freunde sind doch der Stützpunkt unseres Lebens. Du brauchst doch Unterstützung, ein soziales Leben. Selbst wenn du deiner Freundin erzählt hättest was in dir ist, würde sie keinen Weg finden Ashton auch nur ansatzweise zu schaden. Ich verstehe einfach nicht, was er sich dabei denkt oder wieso er all das tut."

Ich zog beide Augenbrauen nach oben und biss in meinen Burger, kaute und sprach mit vollem Mund.

"Ich wusste nicht, dass du soviel reden kannst."

Er nahm einen Schluck meiner Coke und fing an zu lächeln. Es war nicht dieses provokante Grinsen wenn man einem Schaden zugefügt hatte. Es war ein aufrichtiges Lächeln mit ein wenig Mitleid vermischt.

"Warum wolltest du dich treffen?"

"Weil ich mehr wissen muss. Wie kann man ihn töten? Und was passiert dann mit mir?"

"Also vorweg, töten kannst nur du allein. Weder ich, Neal oder irgendein beliebiger Dämon würde es schaffen ihn umzubringen. Deshalb musst du dir sicher sein und dich nicht in letzter Sekunde umentscheiden, dein Leben hängt davon ab. Falls du genau diesen Fehler machen solltest, stirbst du und Ashton's Existenz bleibt dieser Erde ewig erhalten."

Ich nickte und nahm ihm meine Coke aus der Hand um selbst einen Schluck zu nehmen.

"Bist du dir sicher, Bella?" ich zuckte zusammen als ich den vertrauten Namen aus seinem Mund hörte. Es klang befremdlich, aber dennoch vertraut.

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