"Öffne deine Augen."
Nö. Jetzt erst recht nicht.
"Arabella."
Arabella? Seit wann nannte Ash mich so?
"Redest du jetzt nicht mehr mit mir?"
Nope. Ich habe beschlossen, dass das die beste Methode ist, einen klaren Kopf zu bewahren. Augen geschlossen halten und schweigen. Er seufzte. Gut.
"Schön. Dann nicht."
Genau so sieht es aus. Solange ich meine Augen geschlossen hielt, behielt ich die Kontrolle. Oder so.
Es blieb ruhig. Eine Minute. 2 Minuten. 5 Minuten. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ob er noch da war?
"Komm schon." Hauchte er an meinen Nacken, sodass ich eine Gänsehaut bekam. Ich presste meine Lippen aufeinander und hoffte, dass ich jeden Moment aufstehen würde.
Einfach ignorieren. Ignoranz war der beste Weg um Leute loszuwerden. Irgendwann würde ihm langweilig werden, ganz bestimmt.
"Liegt es an deinem neuen Freund? Wie war sein Name noch gleich?"
Nicht provozieren lassen. Nicht darauf eingehen. Einfach ignorieren.
Ash seufzte abermals. Sollte er daran ersticken und mich in Frieden lassen.
Plötzlich spürte ich wie seine Finger sanft über meine Wange fuhren. Über meine Lippen, runter zu meinem Hals, über mein Schlüsselbein. Dann ließ er von mir ab und es herrschte eine Stille, die ich bis dato nicht kannte. Ich hielt den Atem an, sein Atem war ebenfalls nicht zu hören.
Und dann passierte es. Seine Lippen berührten meine. Nur ganz leicht. Es war nicht mehr als eine sanfte Berührung. Er legte seine Lippen einfach auf meine und verharrte dort einen Moment.
Meine Augen waren vor Schreck aufgerissen. Ich sah direkt in sein Gesicht. Seine Augen waren geschlossen. Schliesslich löste er sich, öffnete seine Augen und sah in meine.
"Geht doch." Hauchte er gegen meine Lippen. Wie er mich ansah, durch seine halb geöffneten Augen, seine Lippen einen Spalt breit geöffnet.. Es ließ mich nicht klar denken. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Es war nur eine winzige Berührung gewesen und ich war komplett durch den Wind.
Sein Blick ruhte immer noch auf mir, ich schaffte es nicht meine Augen von seinen zu nehmen. Ich wollte etwas sagen, irgendwas. Er ließ es nicht dazu kommen, denn er schloss seine Augen wieder und drückte seine Lippen erneut gegen meine.
Der Kuss war nicht so sanft wie eben, er war aber auch nicht leidenschaftlich. Er hielt sich an der Grenze zwischen beidem, als er seine Lippen langsam gegen meine bewegte. Es war falsch, doch ich konnte mich nicht rühren. Ich war in eine Art starre gefallen, mein Körper wollte mir nicht gehorchen und plötzlich, mit einem Mal, schlossen sich meine Augen und erwiderten die sanfte Berührung die von ihm ausging.
Es war absurd. Es war komplett verrückt. Es war falsch und doch fühlte es sich in diesem Moment richtig an. Ich war verrückt geworden.
Ich spürte seine Zunge über meine Unterlippe fahren und konnte ein ungewolltes Keuchen nicht unterdrücken. Das war seine Möglichkeit und er nutzte sie. Als seine Zunge meine berührte explodierte etwas in mir. Es war falsch. Irgendwie schön. Aber falsch.
Er löste sich von mir. Ich ließ meine Augen geschlossen, wollte nicht in seine sehen. Ich spürte immer noch dieses Kribbeln auf meinen Lippen.
"Sieh mich an."
Ich gehorchte. Mein Körper protestierte gegen meinen Verstand.
"Ich habe wieder getötet."
Wieso erzählte er mir das? Hatte er jemand bestimmten getötet? Hatte er Neal getötet?
"Keine Sorge, dein Freund lebt noch."
Ich schluckte schwer, wieso war er mir immer noch so nah?
"Wieso lebt er noch?"
Es musste eine logische Erklärung geben, Ash hätte ihn sonst längst getötet. So wie er es mit meinem Doc getan hatte, mit meiner besten Freundin. Es musste einfach eine Erklärung geben, wieso er Neal am Leben gelassen hatte.
Doch er antwortete nicht.
"Du kannst ihn nicht töten." Sprach ich meine wirren Gedanken aus, sah Wut in seinen Augen aufblitzen.
"Wieso kannst du ihn nicht töten?"
Ash presste seine Lippen aufeinander, rollte sich von mir runter und sah hoch in den dunklen Himmel. Er mied meinen Blick.
"Ash."
"Weil er einen Dämon in sich trägt."
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My Skills - Tornado
FantasíaBand 1: Was tut man, wenn man etwas in sich hat, dass einem die Kontrolle nimmt? Ignorieren? Es versuchen zu beseitigen? Für Arabella Garrix ist keine der beiden Möglichkeiten eine Option. Die 18-jährige kämpft sich gezwungenermaßen von einem Psychi...