„Er hat also eine Überraschung für dich?"
Marys Tonfall sorgte dafür, dass Liz die Augen verdrehte - es war so klar, was ihre Freundin dachte, und Liz würde lügen wenn sie nicht ein bisschen das gleiche dachte.
„Ich lass mich einfach überraschen. Wird bestimmt toll.", meinte sie, betont gleichgültig, obwohl Feuerwerke in ihrem Inneren explodierten. „Wir müssen aber gleich schon gehen."
„No problemo." Mary grinste. „Habt Spaß, benutzt ein Kondom und vergesst nicht, morgen alles zu berichten."
Liz wollte protestieren, aber Mary hatte sie schon schnell zum Abschied umarmt und war in der Menge verschwunden - die Party war seit zwei Stunden in vollem Gange, obwohl es draußen jetzt erst dunkel wurde, um 22 Uhr. Sie wusste nicht, wie lange ihre Freunde noch bleiben würden, aber sie wusste dass sie jetzt nichts lieber tun würde, als etwas Zeit mit Harry zu verbringen. Dass sie miteinander schlafen würden war ihnen schon von vornherein klar gewesen, und irgendwie hatten sie sich indirekt, in ihren Inneren, darauf geeinigt dass es heute geschehen würde. Das Gefühl hatte Liz jedenfalls seit einiger Zeit.
Harry hatte sich gerade von Liam verabschiedet, mit dem er ein langes Gespräch geführt zu haben schien und war jetzt wieder an ihrer Seite.
„Bist du soweit?", fragte er und sie nickte und ließ zu, dass er sanft ihre Hand nahm als sie gemeinsam zum Ausgang gingen. Liz wurde bewusst dass heute das letzte Mal war, dass sie die Schule verlassen würde, den Ort, an dem sie so viele Stunden verbracht hatte, lachend und weinend. So würde sie das nie wieder erleben - aber das wollte sie auch nicht. Da draußen wartete eine brandneue Welt auf sie, ein brandneues Abenteuer, und Harry war der erste Schritt dazu. Als sie hinaustraten, blickte sie nicht zurück.
„Du wirst mir nicht verraten, wo wir hingehen, oder?"
„Nein." Er presste einen Kuss auf ihre Wange, bevor er sie losließ und ins Auto stieg. Sie setzte sich neben ihn auf den Beifahrersitz und lehnte sich zurück, endlich etwas entspannter.
„Ich hab mir überlegt, ob ich eine Limousine mieten soll.", meinte er beiläufig, während sie durch die Straßen fuhren. Liz' Augen weiteten sich.
„Eine Limousine?" „Ja, aber ich hab mich dagegen entschieden - wir ziehen eh schon Aufmerksamkeit auf uns, das müssen wir nicht noch verstärken, zumindest heute nicht."
Er zwinkerte ihr zu und sie hatte die vage Vermutung dass das Thema Limousine in Zukunft noch einmal auf sie zukommen könnte - der Gedanke füllte sie mit Aufregung und etwas, das Vorfreude nahte.
„Ich verzeihe dir.", sagte sie und tat dabei so, als würde es ihr furchtbar schwerfallen. „Aber nächstes Mal will ich meine Luxus-Limo, kapiert?"
Sie lachten und für einen Moment vergaß sie fast, dass am Ende dieser Fahrt eine Überraschung auf sie wartete.
„Willst du es mir immer noch nicht sagen?"
„Wir sind fast da."
Tatsächlich: Eine halbe Minute später hielten sie an und Liz wusste endlich, was sie vor sich hatte: Ein Restaurant, welches ziemlich teuer wirkte und in dem sie noch nie zuvor gewesen war. Das war eindeutig eine der besseren Gegenden der Stadt - wie gut, dass sie zumindest kleidungstechnisch reinpasste.
„Darf ich sie zum Essen ausführen, Madame?", fragte Harry, der Charmeur, und Liz nickte nur, unfähig etwas zu sagen, weil sie noch immer so geflasht war. „Das Restaurant ist top - ich würde dich natürlich nie irgendwohin mitnehmen, wo es nicht schmeckt."
Sie glaubte ihm.
„Und weißt du was das beste ist?" Harry grinste sie verschwörerisch an.
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Pocket Full Of Dreams
Teen Fiction„Hör auf.“, fuhr er sie an. „Hör auf, du machst mich krank!“ „Du machst dich selber krank.“ Mary schüttelte den Kopf. Wütende Tränen tropften auf die Decke unter ihr, aber es war ihr egal. „Louis, wir hätten beide Schauspieler werden können, zusamme...