~“If you do not change direction, you may end up where you are heading” - Gautama Buddha
Liz erwachte als die Tür zu ihrem Zimmer sich quietschend öffnete.
Die ersten paar Sekunden war sie noch zu schläfrig, zu verwirrt um an das zu denken was gestern passiert war - stattdessen starrte sie zur Tür durch die Mary sich gerade schob.
„Oh scheiße, hab ich dich geweckt?“, fragte diese leise. Liz’ Antwort war ein langes Gähnen, mit dem sie sich zurück in ihr Bett sinken ließ. Langsam kamen die Erinnerungen zurück, und es waren keine guten.„Wo warst du?“, fragte sie Mary und ignorierte dabei die frischen Tränen die ihr die Sicht vernebelten.
„Etwas ist passiert.“, meinte Mary als sie sich auf Liz’ Bettkante sinken ließ ohne zu bemerken wie schlecht es ihrer Freundin ging. Selbst wenn sie es tat: Liz war sich sicher dass es einfach so aussah als wäre sie gerade todmüde, was sie auch war. Den Rest konnte Mary nicht wissen. „Mit Louis.“
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Liz lahm, weil sie irgendwie schon wusste dass nichts allzu schlimmes passiert sein konnte. Mary würde wohl kaum so neutral gelaunt sein.
„Wir hatten Sex.“, meinte sie locker, als wäre es komplett normal. Liz hob eine Augenbraue. Das hatte sie nicht erwartet, vor allem nicht von Louis, der sich so gegen Kontakt mit ihr gewehrt hatte. „Wir sind nicht zusammen oder so, aber er hat gemeint es würde ihm nichts ausmachen wieder mit mir in Kontakt zu stehen.“
„Oh.“ Liz schluckte. „Das ist gut. Freut mich für euch…wenigstens ist jetzt alles neutral.“
„Ja…“ Mary starrte nachdenklich an die Wand. „Was ist mit dir? Du warst so plötzlich weg und ich musste Harry alleine zu Louis’ nach Hause bringen. War alles okay? Du hast nicht auf meine Nachricht geantwortet.“
„Ja, alles klar.“ Lit schluckte erneut und vergrub das Gesicht in ihrem Kissen damit Mary nicht die Tränen sah die ihr drohten zu entkommen. „Mir war schlecht, bin nach Hause.“
„Du hättest Bescheid sagen können.“ Es war nicht vorwurfsvoll und dafür war Liz dankbar. Mary war einfach nur noch froh dass es ihr gut ging, das wusste sie.
„Tut mir leid.“, sagte sie ehrlich. „Nächstes Mal.“
Sie wusste selbst nicht warum sie Mary nichts erzählen konnte - vielleicht weil auch Harry ihr bester Freund war, weil sie Mary nicht antun konnte sich zwischen ihr und ihm zu entscheiden.„Okay.“ Mary seufzte, und zum ersten Mal bekam Liz den Verdacht dass sie vielleicht nicht so glücklich darüber war was mit Louis passiert war wie sie es hätte sein sollen. Sie entschloss sich nichts zu sagen, wartete einfach bis sie spürte wie Mary aufstand. „Ich lass dich schlafen. Wir sehen uns später.“
Erst als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, wagte Liz sich aufzusetzen. Es war Samstag, und eigentlich hatten sie heute geplant alle zusammen schwimmen zu gehen, zum ersten Mal in diesem Jahr, aber Liz war sich nicht sicher ob sie es durchziehen konnte. Harry würde dort sein. Noch immer versetzte es ihr einen Stich wie dumm sie doch gewesen war - aber jetzt, nach all dem Geweine gestern, wurde sie nur noch von Leere erfüllt. Der Drang zu heulen war weg.„Denk nicht zu sehr darüber nach.“, sagte sie sich. „Er war so besoffen dass du dir sicher sein kannst, er hat es vergessen. Er hat es vergessen und in ein Paar Monaten sind er und Mary wieder weg und dann kannst du anfangen ihn zu vergessen.“
Denn das war das einzige was sie sich vorstellen konnte, wie sie dieses ganze Problem lösen wollte: Ihn vergessen. Sich ent-lieben sozusagen. Und bis dahin…sie würde es aushalten müssen.~
„Harry hat einen Kater.“, teilte Mary ihr mit als sie eine Stunde später nach unten in die Küche kam. Niemand war mehr da - ihre Eltern arbeiteten und ihre Schwester war shoppen, wie fast jedes Wochenende. Liz war geduscht, frisch angezogen und bereit den Tag anzugehen. Das redete sie sich jedenfalls ein.
„Also gehen wir nicht schwimmen?“ Liz konnte die Hoffnung nicht aus ihrer Stimme nehmen, obwohl sie wusste dass es nur schwerer werden würde Harry wieder zu sehen wenn sie wartete.
„Doch.“ Mary zuckte mit den Schultern. „Er hat geschrieben ihm geht es besser - ich glaub etwas ist gestern mit ihm passiert, so viel hat er nicht mit mir geredet seit sein Gig geplatzt ist.“

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Pocket Full Of Dreams
Novela Juvenil„Hör auf.“, fuhr er sie an. „Hör auf, du machst mich krank!“ „Du machst dich selber krank.“ Mary schüttelte den Kopf. Wütende Tränen tropften auf die Decke unter ihr, aber es war ihr egal. „Louis, wir hätten beide Schauspieler werden können, zusamme...