Kapitel 13

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~“I'm selfish, impatient and a little insecure. I make mistakes, I am out of control and at times hard to handle. But if you can't handle me at my worst, then you sure as hell don't deserve me at my best.” - Marilyn Monroe

Als Mary aufwachte war sie alleine, die Matratze neben ihr kalt, weil Louis sie wahrscheinlich vor längerer Zeit verlassen hatte. Sie wusste dass sie eigentlich glücklich sein sollte - glücklich darüber dass Louis sie anscheinend noch zu mögen schien. Und das sehr. Aber um ehrlich zu sein war sie sich nicht sicher wie er heute drauf sein würde - sie war sich nicht einmal sicher was gestern über ihn gekommen war. Sie ließ sich aus dem Bett gleiten und griff nach ihren Klamotten, die er ihr, fein säuberlich zusammengefaltet, an die Bettkante gelegt hatte. Zuerst bekam sie den Verdacht dass er gar nicht erst zuhause war, verwarf ihn aber schnell wieder und schob sich durch die nur halb geöffnete Tür. Es roch nach Frühstück - Bacon, Eier, das volle Programm. Also war Harry entweder wach und kochte, trotz des Katers den er nach gestern haben musste, oder es war tatsächlich Louis. Letzteres traf zu.

Er trug ein Hemd und eine Jogginghose, seine Haare unter einem Beanie versteckt weil er vermutlich noch nicht geduscht hatte. Er stand mit dem Rücken zu ihr, also konnte sie ihn beobachten ohne dass er sie sah. Ein paar Sekunden lang fühlte sich ihre Kehle wie zugeschnürt an, als sie einfach nur da stand und ihn anstarrte. Dann, endlich, bemerkte er sie, drehte seinen Kopf leicht und nickte ihr zu. Es war nicht einmal ein freundschaftliches Nicken, geschweige denn eins dass zu der Tatsache passte dass sie Sex gehabt hatten.
„Morgen.“, grüßte sie ihn müde, rührte sich aber nicht von der Stelle. Sollte sie einfach gehen? Oder würde er sie zum Frühstück einladen? Er beantwortete die Frage für sie bevor sie fertig denken konnte.
„Setz dich.“, meinte er. Obwohl seine Stimme frei von Gefühlen war, war es mehr als sie erwartet hatte. Klar war Louis ein Gentleman - er würde nie einfach so ein Mädchen wegschicken mit dem er die Nacht davor geschlafen hatte, aber dank der Geschichte die sie mit ihm hatte, war sie sich nicht sicher gewesen ob das auch für sie zutraf. Zögerlich setzte sie sich an den kleinen Esstisch, ließ ihren Blick durch die Küche schweifen die, bis auf ein paar Veränderungen, noch genau so aussah wie damals. Es war, als wäre Louis in der Vergangenheit stecken geblieben.

Eine Stimme in ihr drängte ihn zu fragen was das alles sollte, warum er sie überhaupt geküsst hatte und was jetzt mit ihnen beiden war, aber, obwohl sie normalerweise so selbstbewusst war dass es sie manchmal selbst überraschte, hinderte sie etwas daran. Vielleicht wollte sie es ja gar nicht wissen.

Wortlos stellte er einen Teller vor ihr ab, setzte sich ihr gegenüber und begann sein eigenes Frühstück zu essen. Er hatte ihr ein Spiegelei und Würstchen gegeben, das, was sie früher immer gegessen hatte wenn Louis mal dazu kam zu kochen, was nicht oft vorkam weil er kein besonders guter Koch war.

Vorsichtig stocherte sie in dem Essen herum, nahm ein paar Bissen. Es schmeckte gut. Viel besser als damals. Kein Wunder, in den zwei Jahren hatte er seine Kochkünste sicherlich um einiges verbessert.
„Louis?“, meinte sie schließlich, als sie die Hälfte gegessen hatte. „Was-“

„Es ist nichts.“, unterbrach er sie bestimmt. „Das gestern…es bedeutet nichts.“
„Also…“ Es fiel ihr schwer ihn anzusehen, aber ihre Würde zwang sie dazu. „Also willst du nichts von mir?“
„Nein.“ Er log. Es war leicht zu erraten - schon immer war es ihr leicht gefallen seine Lügen raus zu filtern. Und dann: „Ich bin nicht in dich verliebt und ich will auch keine Beziehung.“
Sie merkte wie er absichtlich Sex ausschloss, weil es wahrscheinlich das war, worauf er hinaus wollte. Denn so sah es zumindest für Mary aus.
„Okay.“, meinte sie vorsichtig. „Also willst du keinen Kontakt?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Sagen wir es so…der Vorfall hat mir die Augen geöffnet. Du bist Liz’ beste Freundin und ich bin ihr bester Freund. Harry wohnt hier. Wir können uns nicht meiden.“
„Okay.“, sagte sie wieder. „Dann schätze ich sehen wir uns ab jetzt wieder öfter.“
Es war nicht einmal ein Freundschaftsangebot. Mary war sich ziemlich sicher dass er nicht mit ihr befreundet sein wollte. Aber das unausgesprochene hing noch immer in der Luft - wenn er ihr jetzt anbieten würde ab und zu Sex zu haben würde sie ‚nein‘ sagen. Sie wollte diese Gefühle nicht, aber jetzt da Louis sie wenigstens gut genug für so etwas erachtete wollte sie auch nicht gleich wieder verschwinden. Es rief Hoffnung in ihr hervor. Und sie wusste dass wenn er über sie herfallen würde wie gestern Nacht, sie nicht würde widerstehen können. 

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