Kapitel 7

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Hallo c:
Falls du bis hierher gekommen bist: Danke! :)
Kleine Anmerkung zu diesem Kapitel: Die Lyrics sind aus dem Lied 
Stockholm Syndrome von One Direction (just in case jemand möchte es sich anhören und kennt es noch nicht^^)
Viel Spaß beim Lesen! 
-R

~ ~ ~

~“And those who were seen dancing were thought to be insane by those who could not hear the music.” - Friedrich Nietzsche

„Nettes Zimmer.“ Liz’ neugieriger Blick glitt über die Einrichtung des kleinen Hotelzimmers, über das Doppelbett, den Tisch, den Fernseher, während Harry die Tür hinter ihnen schloss und zielstrebig auf seine Seite des Bettes zuging um sich hinzusetzen. Er hatte keine Ahnung wo Mary war, aber er war sich sicher dass sie nicht bei ihren Eltern sein konnte, wie Liz gesagt hatte. Ihre Eltern wussten nicht einmal dass sie hier war. Er hatte ihr eine SMS geschrieben, die sie noch nicht beantwortet hatte, was hieß dass er warten würde müssen. Die Chance, dass Mary ihr Handy irgendwo liegen gelassen hatte oder es aus war war so groß, dass er sich nicht einmal Sorgen um sie machte. Mary war emotional stabil genug dass sie sich nichts antun würde, und wenn sie Probleme mit Louis hatte konnten sie später immer noch darüber reden. Kein Grund zur Panik also.

Liz hatte die Inspektion des Zimmers beendet. Lächelnd setzte sie sich neben ihn und begann etwas zu erzählen bei dem Harry nur halbherzig zuhörte, viel zu sehr darauf konzentriert dass sie so nahe beieinander saßen dass er ihre Wärme spüren konnte, sie aber nicht berührte. Was seltsam war, denn normalerweise hatte er keine Berührungsängste - im Gegenteil. Wenn ein Mädchen positiv auf ihn reagierte und ihm deutlich machte dass sie es auch wollte gab es kein Halten mehr für ihn. Aber er und Liz waren auch nicht kurz davor Sex zu haben. Er und Liz waren einfach Freunde die zusammen rumhingen ohne sofort übereinander herzufallen, fast so ähnlich wie er und Mary. Nur dass er Mary nicht wollte. Und dass Mary einer der wenigen Mädchen war mit dem er auf diese Weise befreundet sein konnte. Was war also mit Liz und ihm?

„Beruhig dich.“, dachte er. „Sie hat keinen Bock auf dich und du bist frustriert. Normal. Scheiß drauf. In London gibts jede Menge heißer Mädchen.“
Aber warum machte es ihm so viel aus? Es gab viele Mädchen die nichts von ihm wollten.

„Harry, hörst du mir zu?“, unterbrach sie seinen Gedankengang. Er hob den Kopf und nickte leicht.
„Okay, also…“ 

Dieses Mal bemühte er sich zuzuhören, alleine schon um nicht wieder diese komischen Gedanken zu bekommen die ihn zuvor beschäftigt hatten. Es dauerte nicht lange und sie kamen wieder auf das Thema Musik zurück - und damit auch auf Harrys Versprechen.
„Gleich erlebst du den besten Moment deines Lebens.“, scherzte Harry als er seine Gitarre aus der Ecke holte und sich wieder neben Liz setzte. Das Instrument sorgte dafür dass sie auseinander rücken mussten, aber ganz unwillkürlich bemühte sich Harry doch in ihrer Nähe zu bleiben.
„Was ist dein Lieblingslied?“, fragte er, sein Blick auf die Saiten gerichtet die er gerade stimmte.

„Ich hab kein Lieblingslied.“, meinte Liz. „Spiel mir deins vor.“
Er lachte. „Ich hab auch keins. Wie wär’s wenn ich dir eins von meinen eigenen Lieder vorspiele? Aber psst, nicht viele Leute haben die schon gehört. Ich muss noch dran arbeiten, um ehrlich zu sein.“

                                                ~


Liz’ Augen weiteten sich. Er wollte ihr tatsächlich ein eigenes Lied vorspielen, ein Lied dass möglicherweise noch keiner seiner Hardcore-Fans kannte. Es war unglaublich.
„Echt? Wow. Ich fühl mich geehrt.“, meinte sie als sie auf ihre Hände starrte, aus Angst er könne ihr errötendes Gesicht sehen.
„Solltest du auch.“ Harrys Lachen klang wie Musik. Er sah aus als wollte er noch etwas hinzufügen, ließ es aber dann doch. Stattdessen schloss er die Augen, tat einen tiefen Atemzug und begann zu spielen.

Sein Gitarrenspiel alleine wäre vermutlich schon genug gewesen um Elizabeth zu beeindrucken, aber dann kam der Gesang dazu. Es war, ohne Zweifel, das wohl schönste was Liz jemals gehört hatte. Ohne Übertreibung.

Who's that shadow holding me hostage I've been here for days

Who's this whisper telling me that I'm never gonna get away

I know they'll be coming to find me soon

But I fear I'm getting used to being held by you

Baby look what you've done to me

Baby look what you've done now

Baby I'll never leave you if you keep holding me this way

Baby look what you've done to me

Baby you got me tied down

Baby I'll never leave if you keep holding me this way

Seine Stimme war unbeschreiblich - alles an ihm, dachte sie, war in diesem Moment unbeschreiblich. Obwohl das Lied offensichtlich noch nicht ganz war, stoppte er langsam, ließ den letzten Ton ausklingen ehe er wieder aufblickte und sie ansah.
„Wow.“, sagte Liz atemlos. „Du…du bist…wow.“
„Danke.“ Ein erleichtertes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Es heißt Stockholm Syndrome, aber ich bin noch nicht ganz fertig damit.“
Sie wagte es nicht zu fragen um wen es ging, wer ihn dazu inspiriert hatte dieses Lied überhaupt zu schreiben - denn, zumindest vom Text her, klang es alles andere als glücklich.

„Also, hab ich einen neuen Subscriber gewonnnen?“
Liz lachte. „Ganz bestimmt. Es wird das erste sein was ich mache wenn ich nach Hause komme.“

                                                ~

Er wusste dass es ein Fehler war, ihre Nachrichten zu öffnen.

liz: louis?

liz: louis wo bist du?

liz: hallooooo?

liz: warum gehst du nicht an dein handy

liz: ist dein handy aus?

liz: louisss

liz: LOUIS TOMLINSON WO STECKST DU?

liz: ist was mit mary passiert?
liz: hör auf mich zu ignorieren

liz: harry ist hier, wir rufen grad krankenhäuser an. wenn dir was passiert ist bring ich dich um

liz: ok ok, nevermind, mary hat grade geschrieben ihr habt euch getroffen und es gehe dir gut????

Seufzend tippte Louis seine Antwort.

louis: ja, bei mir ist alles ok. sorry :c

louis: ich bin auf dem weg nach hause

louis: sehen wir uns später?

Normalerweise antwortete sie innerhalb von Sekunden, aber dieses Mal ließ eine Antwort auf sich warten. Komisch. Louis ließ das Handy zurück in seine Hosentasche gleiten und beschleunigte seine Schritte. Langsam hielt er es draußen nicht mehr aus - er hatte die ganze Nacht auf der Straße verbracht, in der Kälte, nur weil den Gedanken an seine Wohnung nicht ertragen hatte. Inzwischen bereute er es, denn er fühlte sich so als würde er krank werden, aber ändern konnte er es trotzdem nicht. Die ganze Sache mit Mary machte ihn wahnsinnig - seit er sie gestern gesehen hatte wütete ein Mix aus Zorn und Traurigkeit und einem anderen Gefühl von dem er dachte er hätte es längst überwunden in seinem Inneren. Sie noch einmal zu sehen hatte es nur noch verschlimmert.
Aber jetzt war es vorbei - er würde sie nicht noch einmal sehen müssen. Morgen fuhr sie wieder weg, mit ihrem tollen Harry, zurück nach London wo sie ein neues, perfektes Leben hatte. Er brauchte sie nicht. Vor allem brauchte er dieses Gefühlschaos nicht.

Also sagte er sich: „Du kommst darüber hinweg.“, immer und immer wieder, bis er selbst fast schon daran glaubte.

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