Kapitel 3

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~“First best is falling in love. Second best is being in love. Least best is falling out of love. But any of it is better than never having been in love.” 

― Maya Angelou

-Manchester-


„Louis…ich muss mit dir reden.“ An der Art wie Elizabeth dastand, wie sie den Kopf beim Reden senkte, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte.

„Was ist los?“ Er legte sein Handy beiseite und lehnte sich über den Tresen. Der Buchladen war fast komplett leer, weshalb er sich ein Gespräch leisten konnte. Das konnte er im Grunde fast immer - seine Chefin war kaum im Laden und meistens waren entweder nur er oder einer seiner Mitarbeiter da. Außerdem hatte Louis das Gefühl es würde ihm nichts ausmachen wenn er gefeuert werden würde - schon seit sechs Monaten arbeitete er hier, so lange wie noch nirgendwo zuvor. Er brauchte etwas Neues.

„Ähm…“ Liz schluckte und sah auf. „Mary kommt her.“

Es war wie ein Schlag ins Gesicht und er war sich sicher dass Liz ganz genau wusste wie er sich gerade fühlte, obwohl er sein bestes tat um es zu verbergen. Er liebte Liz, das tat er wirklich - sie war wie eine Schwester für ihn - aber manche Sachen konnte er ihr einfach nicht anvertrauen. Die Geschichte mit Mary war eines davon.

„O-okay.“, stammelte er. Sein Griff um den Tresen war so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Okay. Cool.“
„Willst du…ich meine, denkst du ihr solltet euch treffen?“
„Klar. Warum nicht. Ist ja nicht so als wäre etwas nicht in Ordnung.“ Er bereute die Worte in der Sekunde in der sie seinen Mund verließen - was redete er da eigentlich? Denn es war nicht in Ordnung. Er konnte es nicht riskieren sie wieder zu sehen. Er konnte es nicht riskieren, sich wieder zu verlieben.

„Gut.“ Liz klang nicht überzeugt, aber etwas erleichterter. Leicht lächelnd lehnte sie sich gegen den Tresen und ließ den Blick durch den kleinen, mit Büchern vollgestopften Raum schweifen.
„Du kannst dir was zum Lesen holen.“, bot er an. Zufrieden stellte er fest, dass seine Stimme fest und sicher klang, obwohl ein Tumult in seinem Inneren herrschte. „Du kannst meinetwegen den ganzen Tag in der Leseecke sitzen. Ich erzähl’s keinem.“

„Vielleicht ein anderes Mal.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich wollte noch einen Tisch in einem Restaurant buchen. Für heute Abend, wenn sie da sind.“
„Sie?“ Louis hob eine Augenbraue. „Ich dachte es wäre nur Mary.“
„Nein. Sie bringt anscheinend ihren Freund mit.“

Elizabeth runzelte die Stirn als sie die Verwirrung bemerkte die sich über Louis’ Gesicht zog.
„Sie hat einen Freund?“, fragte er, und obwohl er sich wirklich bemühte so zu klingen als würde es ihm nichts ausmachen, scheiterte er doch.
„Nein, nein.“, sagte sie schnell. „Sie sind kein Paar, soweit ich weiß, nur Freunde. Sein Name ist Harry. Er müsste einen Youtube Account haben. Hast du mal von einem Harry Styles gehört?“
„Kann sein. Macht er Cover?“
„Glaub schon. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Hab mir noch nie eines seiner Videos angesehen.“
„Wirklich?“ Louis klang entrüstet. „Er ist einer der bekanntesten britischen Youtuber, wie kannst du ihn nicht kennen?“
„Tut mir leid.“ Sie verdrehte die Augen. „Es spielt keine Rolle, wir treffen ihn heute Abend sowieso.“
Für ein paar Sekunden lang war Louis still, aber dann, als Elizabeth sich schon zu ihm umdrehen wollte sagte er: „Okay.“ in seiner normalen, fröhlichen Stimme die zwar angespannter klang als sonst aber bei weitem nicht so schlimm, wie sie erwartet hatte. „Wenn du weißt wann wir uns treffen, schreib mir, okay?“
„Klar, mach ich.“ Jetzt drehte sie sich doch zu ihm, dieses Mal aber um ihn zum Abschied zu umarmen. „Wir sehen uns. Und wenn du es dir anders überlegst, sag Bescheid.“

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