7<"Ist der Irre im Kopf?"

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Ich ging wieder nach Hause. Er war wie einpogramiert in meinen Kopf. Ich konnte ihn nicht vergessen. Ständig musste ich an ihn denken.

Ich schloss die Tür auf und schmiss dem Schüssel auf die Ablage des Schuhschrankes. Meine Laune änderte sich wie das Wetter in London. Der Autoschlüssel meiner Mutter lag auch dort. Nun musste ich mir bestimmt einen stundenlange Vortrag über mein Verhalten anhören. Doch nix. Meine Mutter kam auf mich zu und umarmte mich.

„Mach so etwas nie wieder! Versprichst du das?" Sie hatte Tränen in den Augen. „Ja." Meine Mutter ließ mich gehen. Ich fand es toll das wir die Sache einfach so vergessen konnten. Warscheinlich nur kurz, aber besser als gar nicht.

Ich ging in meine Zimmer. Die Zeit verging schnell und es gab Abendessen. Ich hatte keinen Hunger also blieb ich auf meinem Bett liegen und hörte weiter Musik. Schon seit 3 Stunden lag ich nun unter meiner Decke eingekuschelt mit meinem Handy und Kopfhörern in meinem Ohren. Ich dachte nach, übersoviel, das eigentlich gar nicht die lange Zeit verdiente. Über die unwichtigsten Dinge zerbrach ich mir den Kopf. Ich lag einfach nur da. 3 stundenlang, unter meiner Decke mit der Musik. Erneut erklang dieses Lied, welches ich schon gefühlte 100 mal gehört habe. Mein Handy brummte und ich öffnete die Nachricht. Sofort war meine Laune wieder gut.

„Na?! Wie gehts dir? Können wir uns morgen vielleicht sehen? Ich muss dir was sagen!" „Hey! Mir gehts eigentlich ganz gut. Dir? Können wir machen. Freu mich! Schickst mir dann einfach die Adresse." „Mir auch. Kennst du diesen Park am Freibad?" „Klar kenn ich den. Kann dir dann auch gleich zeigen wo ich wohne, also wenn du Lust hast. Ist da ganz in der Nähe."

„Ok.! Machen wir das so."
„Welche Uhrzeit?" „Wann hast du Zeit?" „Gegen 14 Uhr bin ich dann zu Hause. Also so um 14.10 Uhr. Wenn es bei dir geht." „Ja, geht klar. Na dann." „Was na dann? Schreibst du jetzt nicht mehr weiter?" „Doch können wir machen. Ich dachte bloß du musst jetzt essen oder so." Ne. Sonst hätte ich dir schon bescheid gesagt und ich hab eh keinen Hunger." „Aber du musst was essen! Nicht in Magersucht abrutschen!" „Ne. Das werde ich ganz sicher nicht." „Das will ich hoffen! Damit ist nicht zu spaßen!" „Soviel wie ich futter? " „Kann ich mir da sicher sein?" „Ja. Wieso achtest du den so doll darauf?" „Ist das den wichtig?" „Ja!" „Wieso?" „Ich bin halt nunmal neugierig!" „Das muss nix heißen!" „Oh doch und jetzt sag!" „Das wirst du noch früh genug erfahren!"
„Du bist gemein." „Du bist neugierig und ich gemein. Passt doch." „Stimmt!"

Es klofte an meiner Tür. Mit einem mittellauten, generften„hmmm" antwortete ich. Die Tür öfnete sich langsam und keine Mutter herein. Ich lag immernoch unter meinem Decken und Kissenberg tief verdeckt und wäre auch gern' so liegen geblieben. Meine Mutter setzte sich auf mein Bett und meinte:„Willst du nicht doch wenigstens etwas essen kömmen?" Was soll ich jetzt sagen? Ja ich komm mit und mach mich vor allen zum Affen?

Aber irgendwie hatte ich auch Hunger. „Aber nur wenn wir nicht dadrüber reden!" „Ja, dass machen wir nich!" Ich schob viele Decken und Kissen zur Zeit, so dass ich das Licht wieder sehen konnte. War das schön dunkel da drin. Ich stand auf und atmete einmal tief durch.

Ich sah aus, als wäre ich Dornröschen. Als wäre ich für Jahr eingeschlafen. Meine Haare waren unordentlich, also griff ich schnell zu einem Zopfgummi und knotete meine Haare zusammen. Das musste reichen. Ich ging die Treppe runter und setzte mich an den Tisch. Die anderen warteten schon. Mir egal, sollen die doch machen.

Ich schmiss mich auch meinen Stuhl und ließ die Stulle kraftlos auf den Teller fallen, griff nach der Kräuterbutter und schmierte die auf die Stulle, so dass die Löcher hatte. Langsam und verzögert stopfte ich mir die Stulle in den Mund. Irgendwie war gerade alles komisch. Das ist es zwar immer, doch dieses mal war es die ganze Zeit ruhig. Niemand sagte etwas. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und guckte aus dem Fenster. Man hätte Romane über meine Blicke schreiben können, trotzdem sah man mir die Leere meine Augen nicht an.

Ich vermisste ihn.

Wir kannten uns zwar nicht lange, aber lange genug, um zu wissen, dass wir uns morgen unbedient wieder treffen mussten. Noch lange saß ich unverändert da. Endlich.

Ich stand auf und nahm meinen Teller, den ich in den Geschürspüler stellte. Schnell ging ich nach oben, in mein Zimmer. Erneut stöpselte ich mir die Kopfhörer in die Ohren und verkroch mich diesmal jedoch nicht unter den Decken und Kissen, sondern legte mich auf sie. Kurze Zeit danach brullte meine Handy schon wieder. „Kannst du mir 'n Bild von dir schicken?" „Warum?" „Nur so. Schick mal bitte." „Wenn es nur so ist, wozu brauchst du es dann?" „Och man! Das erfährst du schon noch früh genug." „Na dann musst du mir aber auch eins von dir schicken!"

Ich tippte auf meine Galarie und suchte ein Bild, aber fand mit erschrecken ein anderes Bild. Ein altes Kinderbild. Irgendwie sah es lustig aus, aber irgendwie auch nicht.

Schnell tippte ich weiter und suchte nach einem Bild. Endlich fand ich ein Geeignetes. Ich tippte auf senden und schickte das Bild zu Austin. Zeitnahe kam ein Bild von ihm zurück und ein „Danke!" „Wieso wolltest du nun das Bild?" „Egal!" „Ach Mensch, jetzt sag doch mal bitte. Ich verspreche auch das ich es keinem sage, schreibe oder schicke." „Ich sag es dir trotzdem nicht. Bring für morgen gleich noh Badesachen mit, wenn du willst. 29°C sind ja nicht so extrem kalt." Ich spürte wie ich glücklich war.

Das Lächeln beherschte immernoch mein Gesicht. „Luftmatratze, Unterwasserkamera auch?" „Wie du willst, aber von mir aus immer gerne." „Freu mich!" „Und ich mich erst!" Wie konnte ein Typ der es ernst meint so toll schreiben,
weil schließlich kennen wir uns gerade mal 2 Tage lang und dann will er gleich ins Schwimmbad? Aber egal ich werde schon sehen wie es alles kommt.

Sich vorher verrückt, noch verrückter als jetzt schon, zu machen, hat ja auch keinen Sinn. Vorplanen sowieso nicht. Wenn es dann anders kommt als geplant weiß niemamd was er machen soll und alle stehen nur doof da. Also lieber individuell. Und wieder eine neue Nachricht von Austin.

„Erwarte bitte morgen nicht das, was jeder erwarten würde. Ich hoffe es wird schön und nicht ganz so langweilig. Ich hoffe du hast dann Spaß." Nicht das erwarten was jeder erwarten würde? Ist der irre im Kopf? „Was meinst du mit, nicht erwarten was jeder erwarten würde?" „Wenn ich dir das jetzt sagen würde, dann wäre die Spannung genommen!"

Allein unter Idioten-bye bye du dumme Welt!✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt