Der Tag konnte ja eigentlich eh nur noch besser werden.
Ich war mir nicht sicher, ob ich Austin schon verziehen habe oder ob ich immernoch wütend bin. Wenn er mich dann nochmal "betrügt", dann fliegen aber so richtig die Pfetzen.
Ich schmiss mich auf's Bett und schloss kurz die Augen, atmete tief ein und aus und bereute es, das ich schon lag und nochmal aufzustehen für die Kopfhörer.
Naja, egal dann hören wir halt laut. Ich drückte auf "play".
Der Anfang des Liedes ertönte durch den Lautsprecher meines Handys. Der Bass ließ es förmlich vibrieren. Der erste Ton des Textes drang zu meinem Ohr. Schlagartig gröhlte ich den Text mit.„Like an echo!"
Schön laut, schön schief schön grausam. Immerwieder gröhlte ich die sich wiederholende Zeile und feierte eine Party auf meinem Bett.Es klopfte, doch die Musik und mein Gegröhle übertönte dieses. Erst als es das 3. mal klopfte und Leon die Tür aufriss, beachtete ich ihn. Kurz auf Pause und ließ ihn reden:
„Bitte noch 'n bisschen lauter, damit ich meine Hausaufgaben gar nicht mehr machen kann und am Besten noch schliefer mitsingen. Irgendwann melde ich bei so 'ner Singshow an. Da kliegt ja das quitschen an der Tafel besser, als dein wundervoller Gesang. " „Du musst mich nirgendwo anmelden, ich weiß, dass ich eine einzigartig tolle Stimme habe." Er drehte sich beleidigt um und ging. Eigentlich müsste ich die Musik jetzt noch lauter machen und in provozieren, aber dann würde er eh wieder zu unseren Eltern rennen und petzen, dann krieg ich Anschnautze und er sitzt mit einem Grinsen daneben, also blieb mir ja wohl nix anderes übrig.
10 Minuten. Das müsste ja wohl mehr
als ausreichen um 10 Aufgaben mit dem Taschebrechner zu rechnen! Danach wäre es mir egal, was er da noch machen muss, selbst dran schuld, wenn er die Zeit nicht nutzt wenn ich noch nicht da bin.Komplett aus, werde ich sie eh nicht machen, von daher hatte er nun einfach mal Pech.
Ich stell' es einfach immer wieder fest. Ich muss hier weg. Einfach wieder an ein Ort, an dem ich nicht nur zu Hause bin, sondern zu Hause fühle.
Ich drehte mein Kopf einwenig, um den Wecker zu sehen. Gerade mal 14.58Uhr.
Noch ein paar Minute , und mein Handy hatte wieder vollen Akku.Egal. Ich richtete mich auf und zog mein vom Kabel hab. Geziehlt griff ich nach meiner Kamara, die immernoch den selben Platz hatte, wie das letzte Mal. Immernoch war ich mir unschlüssig, ob ich wirklich so eine "riesen" Kamara mitnehmen sollte.
Yolo-mäßig überlegte ich nicht weiter und hing den Henkel der Hülle um meinen Hals. Das Handy in die Hosentasche. Ich verließ mein Zimmer.
Leon sagte ich kurz bescheid, das ich nocheinaml unterwegs wäre und lief dann schnell die Treppe runter. Der Fahrradschlüssel, war schnell in meinem Bestitz und die Jacke angezogen, das Handy in die Jackentasche, dann Reißverschluss zu, Schuhe an und dann ab zum Fahrrad. Ich schloß mein Rad ab und fuhr los.
Nach 15 Minuten Fahrt, kam ich an meinem gewünschten Ort an. Es war einfach nur wunderschön hier.
Ich stieg von meinem Fahrrad und schob es noch ein kleines Stück, dann brachte ich es zu stehen. Eigentlich hätte ich ja das Schloss und den Schlüssel zu Hause lassen können, den es stand eh die ganze Zeit neben mir. Egal.
Jetzt hieß es erst einaml die Zeit alleine genießen, bevor noch irgendwelche anderen Leute auf die Idee kommen, hier hin zu fahren. Eher unwarscheinlich, da ich oft hier bin, und keiner da ist, aber da bald Sommer ist, wird es viele Leute einen Badestrand locken. Ich setzte mich auf die Holzbank und schloss die Augen. Die frische Luft zog mit lauen Wind in mein Gesicht und ließ meine braun-blonden, brustlangen Haare aufwirbeln.
Es war einfach so schön still. So schön abgelegen von der Straße. Der Lärn der vorbeifahrenden Autos war vergessen und man konnte das rauschen in den Bäumen hören.
Ich wusste nicht, wie lange ich bereits hier verbrachte und saß. Eigentlich wollte ich gar nicht wieder weg. Es war so entspannend. Immer das gleiche und trotzdem bei jedem Blick anders.
Ich vergaß alles. All' die Problem. All' die Idioten. Einfach alles.
Salzige Flüssigkeit, auch Tränen genannt, stiegen mir in die Augen und verschwammen meinen Blick. Ich ließ den Tränen freien Lauf; ich versuchte sie nicht erst zu stoppen, den ich war mir sicher, dass wenn ich das wollen würde, hätte es eh nicht geklappt. Die Tränen liefen wie die Niagarafälle aus meinen Augen. Immerwieder erstickte ich(GEFÜHLT) an dem Versuch Luft zu holen und zu Schluchtsen. Ich stützte meine Ellenbogen auf meine Oberschenkel, knapp über dem Knie auf und vergrub mein Gesicht in den Händen.
Mein Weinen wurde immer lauter. Eigentlich hätte ich gerne selber mal gewusst, warum ich eigentlich weinte.
Warscheinlich war es mal wieder alles zu viel für mich, was andere Leute locker und leicht beweltigen konnten.
Mir egal. Mir musste eindlich mal egal werden, was andere Leute besser machten, als ich. Mir musste egal werden, was andere Leute über und von mir dachten. Und mir musste egal werden, dass ich so bin wie ich bin, und ich mich nicht mit anderen vergleichen darf, soll und muss.
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Allein unter Idioten-bye bye du dumme Welt!✔
RomanceDer Traum eines jeden jungen Mädchens: DEN perfekten Jungen kennen lernen. Doch was passiert, wenn man auf einem fast 255 Kilometer weit weg zieht. Von Berlin nach Hamburg. Wie kann man dieses Großstadtpanorama überhaupt genießen? Kann man sich auch...