Lu P.o.V
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lang Max noch schlafend neben mir. Um ihn nicht zu wecken, versuchte ich möglichst leise das Bett zu verlassen und ins Bad zu gehen. Die warme dusche machte mich zwar auch nicht viel wacher. Egal. Ich ging die Treppe runter, nachdem ich mir meine Jogginghose und ein T-Shirt angezogen hatte. In der Küche angekommen verließ ich sie auch schon wieder. Ich öffnete die Terrassentür und lüftete. Der angenehm, kühle Wind ließ meine Haare aufwirbeln. Eigentlich konnten wir ja auch draußen Frühstücken. Warm genug ist es alle Male.
Ich machte Frühstück, dass aus Brötchen, dem ganzen Frühstückszeug und einer zerhackten Melone und Erdbeeren bestand. Das Bild war besser als diese Beschreibung.
Ich merkte Max geschlagene Zeit nicht. Erst als er sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte.
„Sah mein "Ich-habe-zu-viel-Energie-Tanz" etwa nicht gut aus?", lachte ich.
„Doch, doch. Immer. Sah wundervoll aus." Er lachte mich immer noch aus, was mich nicht störte, da ich ja mit lachte.
„Na dann ist ja gut. Wie lange beobachtest du mich schon."
„Lange genug." Er machte eine kurze Pause und erzählte dann weiter. „Lange genug um taub zu werden, bei dem Gejaule."
„Na danke. Aber wo du nun mal Recht hast." Es klang anscheinend wirklich grausam was ich aus dem Radio mit quietschte. Kein Wunder. Erstaunlich das irgendein Mensch mit seiner stimme so hohe Töne trifft.
Als Max in der Küche nahm er mir das Tablett aus der Hand und stellte es auf die Arbeitsfläche und umarmte mich von hinten. Er drückte mir einen Kuss auf die Haare und schaukelte einige Male leicht hin und her. Ich lehnte meinen Kopf immer noch gegen seine Schulter. Er ließ mich los.
„Macht nicht eigentlich das männliche Wesen in der Beziehung das romantische Frühstück draußen?"
„Kann schon sein. Böse bist du mir trotzdem nicht. Das steht fest."
„Ja gut, das stimmt." Er nahm das Tablett von der Arbeitsfläche und trug es nach draußen, stellte es dann auf dem Tisch und räumte es ab. Ich lief ihm hinterher, mit zwei Gläsern, die ich aus Sicherheitsgründen nicht mit auf's Tablett gestellt habe. So wie ich mich kenne, wären sich schon nach ein paare Schritten runtergefallen und ich hätte mich an den Scherben geschnitten. Ist ja nicht so, als ob wir das schon oft genug hatten.
„Wo sind eigentlich deine Eltern?", riss Max mich aus meinen unnötigen Gedanken.
„Die sind bei Freunden. Sie haben sich extra frei genommen, damit sie dort auch zwei Tage bleiben können. Mich stört es nicht. Wir haben sowieso so 'n schulfreien Tag, also warum nicht. "
„Gut so, das wir den haben. Könnte auch öfter sein. Ist ja nicht so, das drei Tage Wochenende schrecklich sind. "
„Doch! Das frühe Aufstehen lieben wir doch alle."
„Du vor allem. Erstaunlich das du vor um sieben überhaupt irgendwie aus dem Bett kommst. "
„Aber du oder was?"
„Ja immer. Ist mein Hobby früh um sechs aufzustehen."
„Achso. Jetzt verstehe ich das erst."
„Wieder ein Geheimnis mehr gelüftet."
„Spinner.", lachte ich leise worauf Max nur mit einem: „Aber dein Lieblings-Spinner."
„Stimmt."
mahnend guckt Max auf meinen Teller. „Babe, du musst was essen.", sagte er und legte seinen Arm um meine Schultern.
„Hab ich doch.", meinte ich ebenfalls ruhig.
„Mehr als das. Ich habe nicht wirklich Lust darauf, dass du hier nachher zusammen brichst unter der Sonne, weil du zu wenig Kraft hast.", fügte er besorgt an.
„Max? Ich doch auch nicht." Er strich mit seiner Hand über meine Haare, die immer wieder vom Wind aufgewirbelt wurden.
„Iss wenigstens noch ein bisschen was."
„Wenn du meinst.", gab ich nach, da ich selber wusste, dass ich noch nicht sonderlich viel zu mir genommen hatte.
Immer wieder erstaunlich, das Max sich teilweise mehr um mich kümmert, als um sich selbst. Irgendwann meinte er auch mal, dass er sogar hungern würde, nur damit ih nicht verhunger. Süß, kitschig und voll aus den Klischee. Wie sollte es auch anders sein?
Schlussendlich aß ich dann doch noch ein bisschen was. Max bediente sich der Zeit an der Melone und meckerte, warum die immer so tropfen müssen. Als ich ihm versuchte habe zu erklären, warum das ganze Wassermelone hieß, gab er schließlich auf.
Er nahm meinen Teller vom Tisch und trug ihn wieder zurück nach drinnen und stellte ihn auf die Arbeitsfläche.
„Lu?", sagte er in normaler Lautstärke.
„Was is'?", fragte ich.
„Wie kam es eigentlich dazu, das du wieder rückfällig geworden bist?"
„So richtig weiß ich das auch nicht."
„Was soll das heißen?", fragte er immer noch interessiert.
„Hat es was mit mir zu tun?", schob er nach.Ich sagte nix. Ich wusste doch selber nicht, wie das alles wieder von vorne los ging.
„Also lag es an mir. Dann sag mir wenigstens warum oder was ich gemacht habe.", sagte er geknickt.
„Es lag nicht an dir.", sagte ich und griff nach seinem Arm, damit er nicht wieder nach draußen gehen konnte und die letzten Utensilien vom Tisch räumen könnte.
„Lass mich los.", meinte er mit einer etwas wütenderen Stimme, aber trotzdem noch irgendwie normal.
„Max!", rief ich etwas lauter, als er wieder loslaufen wollte. Doch ich krallte mich immer noch an seinen Arm. „Jetzt bock hier nicht so rum, wie ein Kleinkind und hör' mir doch mal zu.", sagte ich laut.
„Na dann erzähl.", meinte er. Er hatte sich ein bisschen beruhigt, war aber immer noch angefressen.
„Max, ich weiß doch selber nicht, warum die Scheiße jetzt schon wieder dran ist. Ich will das doch selber nicht, und das du denkst, dass du daran Schuld bist, ist doch totaler Quatsch. Wir waren vorher zusammen und dann war es weg. Wir waren immer noch zusammen du dann kam das alles wieder. Ich wollte das doch auch alles nicht.", sagte ich schnell und brach in Tränen aus.
Max blieb stehen und versuchte sich nicht mehr von meinen klammernden Armen zu befreien. Er nahm mich in den Arm und legte seinen Kopf auf Meinen. ich drehte mich zu ihm und schlang meine Arme um seine Hüfte. Er küsste mich auf den Scheitel und als Dank heulte ich in sein Tank-top.
„Danke, dass du immer für mich da bist.", schniefte ich und er antwortete immer noch nicht.
„Lu! Das ist selbstverständlich. Dafür muss man sich nicht bedanken."
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Allein unter Idioten-bye bye du dumme Welt!✔
RomanceDer Traum eines jeden jungen Mädchens: DEN perfekten Jungen kennen lernen. Doch was passiert, wenn man auf einem fast 255 Kilometer weit weg zieht. Von Berlin nach Hamburg. Wie kann man dieses Großstadtpanorama überhaupt genießen? Kann man sich auch...