35< Wundervoll

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Ich blickte erneut in den Sonnenuntergang, als ich meine Lider nach einem Blinzeln öffnete. Die Sone verschwand hinter den Wolken und ließ ihren roten Schleier grenzenlos über den Horizont fallen. Die Bäume wirkten schwarz. Der Fokus lag auf dem perfektionierten Anblick, der durch die spiegelnde Oberfläche des Wasser vollendet wurde.

Layla hatte Recht. Dieser Ort war wundervoll und ich war Austin umsomehr dankbar, dass ich den Abend mit ihm dort verbringen durft.
Er hat auch Recht behalten, bei der Aussage, dass Zeit förmlich verfliegt, wenn dann sie mit besonderen Menschen teilt.

Die Sonne wanderte immer tiefer und der Himmerl wurde allmällig, dunkler, fasste aber immer noch einen leichten dunkelroten Touch.

Als ich einen nassen Tropfen, auf meinen Haaren abbekam, schreckte ich auf. Auch Austin, der neben mir auf dem Rücken lag, und in den Himmel guckte; setzte sich auf.

„Was ist los?", fragte er mich, als er in mein erschrockenes Gesicht guckte.

„Wenn ich mich nicht ganz täusche, dürfte es in naher Zukunft anfangen zu regnen."

„Da vertraue ich dir jetzt einfach mal. Willst du nach Hause?"

„Um es so auszudrücken: Lieber jetzt, wo es nieselt, als nachher bei strömenden Reden, durch die Stadt zu laufen."

„Nicht so wie in den ganzen Romantikfilmen?"

„Nicht unbedingt freiwillig will ich komplett durchgeweicht durch die Straßen rennen."

„Das jetzt nicht falsch verstehen, aber ich auch nicht."

„Und außerden wäre dann das Make- up verlaufen. Wäre zwar nicht so schlimm, aber schade drum."

„Das stimmt.", sagte er leicht lachend.

Die Gedanken, dadran, wie Austin und ich klitschnass durch die Straßen von 'Hamburg' rennen würden, gab eine enorm komische und kitschige Vorstellung ab. Außerdem wäre der Blick meiner Mutter auch unbezahlbar, wenn ich mit irgendsoeinem Typen, tropfend vor der Tür stehen würde und nach einem Handtuch, für uns, fragte.

Bei dieser Vorstellung konnte ich mir mein Lachen nicht verkneifen und ließ nun auch Austin an meinen sehr komischen und klischeehaften Gedanken teilhaben.

Ich fügt lachend hinzu:

„Und wenn sie dann irgendwann verstanden hat, das nur wir zusammen unterwegs waren, und nicht irgendeine Gruppe, dann hätte ich noch einiges zu erklären gehabt. Also sollt sie doch lieber in dem Gedanken leben, dass ich mit mehreren Leuten chillen war, als wenn sie wüsste, das ich mit irgendsoeinen Typen den sie nicht kannte, den Abend verbrachte."

Schwungvoll standen wir auf und machten uns auf den Rückweg zu mir nach Hause.

An der Ecke, des Weges, zu unserem Haus blieben wir stehen. „Wie kommst du nach Hause?"

„Ich fahr' mit Bus und dann laufe ich das letzte kleine Stück."

„Hast du Geld?"

„5€. Das reicht."

„Pass auf dich auf!"

Er hauchte mit einen Kuss auf die Lippen und lief weiter in die Richtung der nächsten Haltestelle.

Er rief irgendwas, was 'Schlaf gut" oder so was sehr nahe kam, mir noch hinterher. Ich antwortete mit einem: „Danke. Du auch!", und hoffte das es 'schlaf gut' war, dass meine Aussage dazu passte.

Ich lief den kurzen Weg, bis zu unserem Grundstück und drückte auf die Klingel. Wenig später öffnetete sich die Tür. Ich zog meine Schuhe aus und stellte sie auf den Boden. Mein nächster Weg führte in die Küche um mir eine Flasche Wasser zu holen, die ich mit in mein Zimmer trug und dieser dort über den restlichen Abend mit Chips und einem Film verteilt leerte.

Ich war so vertieft in den Film, dass ich das Klopfen am meiner Zimmertür erst beim zweiten Mal bemerte und mit 'ja' antwortete, worauf Leon im Türrahmen stand.

Erstaunlich gut gelaunt, fragte ich ihn, was los sei.

„Wer war der Typ, mit dem du an der Ecke geknutscht hast?"

„Austin. Aber sag das nicht unseren Eltern. Das sag ich den schon irgendwann selber."

„Wie lange seit ihr schon zusammen?"

„Leon? Ist das wichtig?"

„Ja!"

Ich kriff nach Leons Hand und zog ihn zu mir aufs Bett, das er den Film über mein Laptop mitgucken konnte.
Hach, was ist Amazon Prime (Instand) Video nicht eine gute Erfindung? Ja, eindeutig ja.

Als Leon später irgendwann einschlief, versuchte ich halbweg schmerzfrei ihn zu wecken. Ich, als nette Schwester hätte ja auch versuchen können ein 12 jährigen Jungen in sein Zimmer zu tagen. Na ganz klar. Sicherlich nicht. Und ich glaube er war auch ganz froh, das ich es nicht versucht habe.

Allein unter Idioten-bye bye du dumme Welt!✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt