Kapitel 53

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"Leoooon", rief ich extra langezogen, "Was wird das?" In unserem Schlafzimmer waren alle Lichter aus, es waren Kerzen angezündet worden und auf unserem Bett hatte Leon uns Essen hingestellt. Leon hielt immer noch meine Hand. Doch genau in dem Moment ließ sie meine los. Und schon fühlte ich mich unwohl. "Leon, sag mir doch jetzt, was du vor hast?" "Nein, dann ist die Überraschung keine Überraschung mehr.", lachte er. Leon ging ums Bett herum und bückte sich. Ich schaute aufregend und neugierig auf Leon. Keine Minute später kam er mit einer Box auf mich zu. Was wohl dort drin ist? "Das ist für dich", lächelte er mich schüchtern an. "Was ist da drin?" "Mach es doch einfach erst auf." Nein, vorher muss ich noch mit dir reden, sagte mir mein innerer Teufel. Warum auch immer in diesen Situationen, Teufel? Ich lächelte ihn an, nahm ihm die Box aus der Hand und ging einen Schritt näher zu ihm. "Leon", sagte ich. Leons Lächeln verschwand auf einmal. Seine Gesichtszüge wandelten sich in traurige und schlechte Ausdrücke. "Violetta?" Er ließ es eher wie eine Frage klingen. Leon sah nicht gerade gut aus. Nicht in dem Sinne vom Aussehen, sondern eher von der Stimmung oder Gesundheit. "Ich muss mit dir über etwas Wichtiges reden", fing ich an, doch Leon unterbrach mich: "Ich habe es schon an deinem Unterton erahnt. Was ist es denn? Willst du mit mir Schluss machen? Oder gehst du fort?" "Nein. Nein, Leon. Das ist es nicht. Können wir das vielleicht im Sitzen bereden?" "Ja, dann komm." Leon zog mich mit sich zum Bett. Nun war die schöne, romantische Stimmung hin. Na toll. Ich versau Leon ja auch alles. Als wir saßen, schauten mich Leons traurige Augen an. "Leon, sieh mich nicht so an, bitte. Es ist schon schwer genug." Ich holte noch einmal ganz tief Luft und bereitete mich schon auf die Antwort von Leon mental vor. Ich weiß nicht wie er reagieren wird. Geschweige denn, wie wir das alles gemeinsam schaffen sollen. "Also: Leon das geht mir jetzt schon mehrere Tage, sogar Wochen in meinem Kopf durch. Und das wollte ich dir auch gesagt haben, aber ich habe Angst davor." Leon schaute mich erwartend an. Er nickte, um mir zu sagen, dass ich fortfahren solle. "Nun, wie du weißt, bin ich keine Schülerin mehr und ich habe auch keinen Abschluss. Da stelle ich mir die Fragen, was, wenn ich auf eigenen Beinen stehen möchte, mein eigenes Geld verdienen möchte oder Emma von MEINEM Geld etwas kaufen möchte? Ich bin echt froh, dich zu haben und ich bin auch froh darüber, dass du mich finanziell unterstützt. Aber soll das immer so laufen? Soll ich immer als Hausfrau und Mutter zu Hause sitzen? Auf dich warten und dich fragen, wie die Schule heute war? Ich, persönlich, finde es nicht toll, von meinem Mann "bezahlt", in dem Sinne von "Hier, dein Geld, ich geh wieder arbeiten", zu werden." Ich machte eine kleine Pause, um Luft zu holen und zu sehen, wie Leon schon reagiert. Leon setzte an, um zu sprechen. Oh Gott, was wird er wohl sagen? "Violetta" Er nahm meine Hände in seine und schaute mich an...


Leónetta - Ist das erlaubt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt